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IfW: Hohe Preise und Lieferengpässe bremsen Aufschwung

Finanznachrichten News

DJ IfW: Hohe Preise und Lieferengpässe bremsen Aufschwung

Von Andreas Kißler

KIEL/BERLIN (Dow Jones)--Steigende Preise infolge des Ukraine-Krieges und verstärkte Lieferengpässe aufgrund neuerlicher Lockdowns in China belasten laut der neuen Prognose des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) den Aufschwung der deutschen Wirtschaft, die im zweiten Quartal kaum mehr als stagnieren dürfte. In seiner Prognose erwartet das Institut im laufenden Jahr wie bisher einen Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 2,1 Prozent. 2023 dürfte das BIP um 3,3 Prozent zulegen, 0,2 Prozentpunkte weniger als bislang erwartet. Die Inflationsrate sieht das IfW 2022 mit 7,4 Prozent höher als in der Ölkrise der 1970er-Jahre. 2023 soll sie bei 4,2 Prozent liegen.

"Die Auftriebskräfte der deutschen Wirtschaft sind zwar intakt, wirken nun aber mit deutlich verringerter Stärke", sagte der Vizepräsident und Konjunkturchef des IfW, Stefan Kooths. Laut der Prognose dürfte das BIP im dritten Quartal wieder sein Vorkrisenniveau erreichen und dann mit Raten um 1 Prozent wieder spürbar kräftiger zulegen als in den drei Quartalen zuvor. Stütze des Aufschwungs seien zum einen die privaten Haushalte, die als Folge der Pandemie noch auf sehr hohen Ersparnissen von rund 200 Milliarden Euro säßen und diese nun verausgaben könnten, und zum anderen die Industrieunternehmen, die ein rekordhohes Auftragspolster aufwiesen.

Das IfW erwartet eine Zunahme der privaten Konsumausgaben um 3,4 Prozent in diesem und 2,1 Prozent im nächsten Jahr und der Ausrüstungsinvestitionen um 1,9 Prozent 2022 und 12,9 Prozent 2023. Seit dem Beginn der Pandemie sei der Auftragsbestand um 30 Prozent gestiegen, betonte das Institut. Dies entspreche mehr als 15 Prozent der Jahresproduktion beziehungsweise einer Wertschöpfung von rund 100 Milliarden Euro. Gleichzeitig seien beide Bereiche durch die neuerlichen ökonomischen Verwerfungen betroffen. Aufgrund von Lieferengpässen sei die Industrieproduktion zuletzt 10 Prozent niedriger gewesen als es angesichts der Auftragseingänge möglich gewesen wäre. Die Engpässe dürften laut IfW noch bis weit ins Jahr 2023 andauern.

Inflation könnte sich verfestigen 

Die privaten Haushalte litten unter dem starken Verbraucherpreisanstieg, der nochmals kräftiger ausfalle als bislang erwartet. Im Jahr 2022 dürfte die Inflationsrate mit 7,4 Prozent nahezu einen Rekord erreichen und deutlich über den Preissteigerungen während der Ölkrise der 1970er-Jahre liegen. 2023, wenn die Lieferengpässe nachließen und von den Rohölpreisen keine weiteren Impulse auf die Inflationsrate mehr ausgingen, werde die Rate wohl auf 4,2 Prozent sinken. "Der gegenwärtige Teuerungsdruck ist vor allem auch eine Folge der weltweit massiven Fiskalprogramme während der Pandemiephase, die wiederum größtenteils durch die Notenbanken finanziert wurden" so Kooths.

Die ersten Signale der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Normalisierung der Geldpolitik seien viel zu spät erfolgt und fielen bislang angesichts der erheblichen Zielverfehlung zu zaghaft aus. "Damit steigt die Gefahr, dass sich über höhere Inflationserwartungen die Geldentwertung verfestigt", warnte Kooths. Was dann aussehe wie eine Lohn-Preis-Spirale, sei in Wirklichkeit das Ergebnis verlorenen Vertrauens in die Preisstabilität. "Deutschland geht ohnehin wachstumsschwachen Jahren entgegen - ob daraus eine Stagflation wird, hat die Geldpolitik in der Hand", betonte er.

Die Erholung der Erwerbstätigkeit von der Corona-Krise setze sich ungeachtet des Krieges in der Ukraine fort. Die Arbeitslosenquote dürfte nach 5,7 Prozent im vergangenen Jahr in beiden Prognosejahren auf 5,1 Prozent sinken. Für die Ausfuhren erwartet das IfW zudem dieses Jahr einen Zuwachs um 3,4 Prozent und nächstes um 6,5 Prozent und für die Einfuhren ein Plus von 6,6 Prozent im laufenden und 5,6 Prozent im kommenden Jahr. Die deutschen Exporteure säßen auf einem hohen Auftragsbestand, den sie abarbeiten könnten, sobald die Lieferengpässe nachließen. Die Importe dürften durch die hohe Nachfrage nach Investitionsgütern und Auslandsreisen steigen.

Die öffentlichen Haushalte profitierten von kräftig steigenden Steuereinnahmen im Bereich der Umsatz- und Gewinnsteuern und von einem Ende der Corona-Hilfspakete. Die Finanzlage präsentiere sich daher deutlich besser, als noch 2021 erwartet. Das Budgetdefizit sinkt laut der Prognose 2022 auf 1,4 Prozent des BIP und 2023 auf 0,9 Prozent. Der Bruttoschuldenstand dürfte sich dann wieder in der Nähe der 60-Prozent-Marke bewegen.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

DJG/ank/mgo

(END) Dow Jones Newswires

June 15, 2022 04:24 ET (08:24 GMT)

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