DJ EZB bindet Spread-Begrenzung an lockere Konditionen - Agentur
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Europäische Zentralbank (EZB) will den gezielten Erwerb von Staatsanleihen hoch verschuldeter Euro-Länder zur Begrenzung von deren Renditendifferenzen (Spreads) gegenüber anderen Euro-Staatsanleihen offenbar mit lockeren Konditionen verbinden. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mit der Sachlage vertraute Personen berichtet, sollen die begünstigten Länder die von der EU-Kommissionen ausgegebenen wirtschaftspolitischen Empfehlungen im Hinblick auf Arbeitsmarkt oder Rentensystem befolgen.
Ziel des EZB-Kaufprogramms soll es demnach sein, die Spreads in Einklang mit den fundamentalen Gegebenheiten des Landes zu halten, nicht sie gänzlich zu unterbinden. Dazu will die EZB dem Bericht zufolge quantitative Benchmarks definieren, wie zum Beispiel historische Spreads, die dann in ein Ampelsystem umgewandelt werden können, an dem sich die Anleihekäufe orientieren.
Dass es Konditionen für die Käufe geben soll, ist laut dem Bericht der Absicht geschuldet, die Unterstützung aller Euro-Staaten zu bekommen - auch die Deutschlands. Vor dem deutschen Bundesverfassungsgericht sind schon mehrere Beschwerden gegen EZB-Kaufprogramme verhandelt worden.
Die skizzierten Bedingungen dürften für die begünstigten Länder leichter zu erfüllen sein als die, die EZB und EU-Kommission etwa im Falle von Outright Monetary Transactions (OMT) stellen würden.
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June 16, 2022 03:13 ET (07:13 GMT)
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