DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18.57 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.427,91 -2,96% -20,25% Stoxx50 3.371,12 -2,10% -11,72% DAX 13.038,49 -3,31% -17,92% FTSE 7.049,49 -3,08% -1,50% CAC 5.886,24 -2,39% -17,71% DJIA 29.980,32 -2,24% -17,50% S&P-500 3.671,67 -3,12% -22,96% Nasdaq-Comp. 10.669,73 -3,87% -31,80% Nasdaq-100 11.151,11 -3,82% -31,67% Nikkei-225 26.431,20 +0,40% -8,20% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 143,48% -189
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 116,38 115,31 +0,9% 1,07 +59,9% Brent/ICE 118,87 118,51 +0,3% 0,36 +57,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.851,00 1.834,30 +0,9% +16,70 +1,2% Silber (Spot) 21,91 21,69 +1,0% +0,22 -6,0% Platin (Spot) 956,05 943,95 +1,3% +12,10 -1,5% Kupfer-Future 4,11 4,16 -1,2% -0,05 -7,4%
Rezessionsängste und Zweifel am Straffungskurs der Fed stützen den Goldpreis, schwache Wirtschaftsdaten sorgen für ein Umdenken beim Edelmetall.
Die Ölpreise bewegen sich indes kaum. Teilnehmer verweisen auf den Effekt der Leitzinserhöhung durch die Fed und die Serie von Zinserhöhungen durch andere Notenbanken. Mit der Gefahr einer durch die straffe Geldpolitik verursachten Rezession könnte die Nachfrage nach Öl sinken. Allerdings stützt der schwache Dollar die Erdölpreise.
FINANZMARKT USA
Ein zweiter Blick auf die Fed-Leitzinserhöhung des Vortages veranlasst Aktienanleger zu Verkäufen. Anleger rufen sich in Erinnerung, dass der Kampf gegen die Inflation zunächst weiter Vorrang gegenüber dem Wirtschaftswachstum hat. Daran hat US-Notenbankchef Jerome Powell keinen Zweifel aufkommen lassen. Das schürt einmal mehr Rezessionsängste. Da passt der Philadelphia-Fed-Index bereits ins Bild, denn der fällt viel schwächer aus als erwartet. Auch Daten zum Immobilienmarkt zeigen sich sehr schwach. Und selbst die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten enttäuschen leicht und ermutigen nicht zu Käufen. Die Marktstärke des Vortages nach dem Zinsentscheid begründen Teilnehmer zum Teil mit vermeintlich taubenhaften Aussagen des Fed-Präsidenten. So sagte Powell, dass Zinsschritte um 75 Basispunkte nicht zur Regel werden sollten. Nun heißt es, dies klinge alles andere als taubenhaft. Twitter drehen 1,1 Prozent ins Minus und halten sich damit noch wacker. Laut einem Bericht will Tesla-Chef Elon Musk seine Übernahmepläne bekräftigen. Tesla stürzen um 7 Prozent ab. Der Elektroautobauer hat die Preise erhöht. Der Kosmetikkonzern Revlon ist insolvent. Die Aktie war mit entsprechenden Berichten bereits in den Vortagen abgestürzt. Aktuell steigt sie um 20,6 Prozent. Der Konzern hat von seinen Geldgebern eine Konkursfinanzierung erhalten.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Keine Termine mehr angekündigt.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Die durchgreifende Zinswende trübe die Stimmung kräftig ein, hieß es. "Wir müssen drei Zinserhöhungen verarbeiten: in den USA, in der Schweiz und in Großbritannien", sagte ein Händler. Am Anleihemarkt konnten sehr schwache US-Konjunkturdaten die Kurse stützen. Der Schweizer Börsenindex SMI knickte um 2,9 Prozent ein nach der Zinserhöhung in der SNB. Zinssensible Technikwerte fielen um 4,4 Prozent, die von der Konsumstimmung und den wegen der Inflation schrumpfenden Budgets der Verbraucher abhängenden Einzelhandelsaktien verloren 3,6 Prozent, Öl- und Gaswerte 3,5 Prozent. Am besten hielten sich noch die als defensiv und weniger zyklisch geltenden Aktien aus den Sektoren Telekommunikation, Nahrungsmittel und Pharma. Bei den Einzeltiteln zeigte sich die Angst, dass die steigenden Zinsen und die Inflation auf den Konsum drücken. Zalando fielen um 12,4 Prozent, für Boohoo ging es nach schwachen Geschäftszahlen um 11,3 Prozent nach unten und für Asos nach einer Gewinnwarnung um 32 Prozent. Delivery Hero verloren 7,4 Prozent und Hellofresh 8,1 Prozent. Eon brachen um 6,6 Prozent ein: Damit litten sie unter der geringeren Durchleitung russischen Gases. Uniper gaben 9,7 Prozent ab. Von Vinci (-1,0%) sind laut Citi erfreuliche Verkehrszahlen gekommen.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:20 Mi, 17:20 % YTD EUR/USD 1,0558 +1,1% 1,0444 1,0399 -7,1% EUR/JPY 139,07 -0,5% 140,03 139,93 +6,3% EUR/CHF 1,0189 -1,9% 1,0379 1,0413 -1,8% EUR/GBP 0,8529 -0,6% 0,8587 0,8629 +1,5% USD/JPY 131,73 -1,6% 134,32 134,58 +14,4% GBP/USD 1,2380 +1,7% 1,2147 1,2050 -8,5% USD/CNH (Offshore) 6,6831 +0,1% 6,7097 6,7217 +5,2% Bitcoin BTC/USD 21.130,48 -4,8% 22.119,18 21.216,85 -54,3%
Die schwachen US-Daten lassen Anleger am forschen geldpolitischen Straffungskurs der Fed etwas zweifeln. Diese Überlegung und Rezessionssorgen stehen hinter der Dollar-Schwäche, der Dollarindex verliert 1,1 Prozent. Der Franken schießt nach der schweizerischen Zinserhöhung nach oben, der Euro nähert sich der Parität.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Eine anfänglich noch zu sehende Aufwärtsbewegung war bereits wenig dynamisch und erlahmte im Verlauf. Laut Marktteilnehmern sorgte in erster Linie die Aussage von Fed-Chairman Powell für etwas Auftrieb, wonach derlei große Zinserhöhungen wie die aktuelle um 75 Basispunkte nicht die Regel werden sollen. Zugleich schloss Powell sie für Juli aber nicht aus. Im Handel hieß es mit Blick auf die Notenbanken in Südkorea und Australien aber nun auch, dass diese ihren Straffungszyklus verschärfen könnten. Zu hören war außerdem von Schnäppchenkäufen nach der jüngsten Verlustserie an einigen Börsen im Vorfeld der US-Zinsentscheidung. Im Verlauf hätten dann aber Konjunktursorgen wieder die Oberhand gewonnen. Zu hören war, dass das in den USA deutlich gestiegene Zinsniveau dazu führen dürfte, dass Gelder aus Schwellenländern abgezogen und stattdessen rentierlicher in den USA angelegt würden. Unter den Einzelwerten gewannen Hyundai Mipo Dockyard 3,9 Prozent. Der koreanische Schiffbauer hat seine erste vollelektrisch betriebene Fähre vorgestellt.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Engie erhält weniger Gaslieferungen von Gazprom
Der französische Energieversorger Engie erhält weniger Gaslieferungen aus Russland. Dies sagte ein Sprecher des Unternehmens. Die Kürzung der Lieferungen habe derzeit keine Auswirkungen auf die Versorgung der Kunden von Engie.
Gazprom reduziert Gaslieferungen in weitere EU-Staaten
Der russische Gazprom-Konzern hat seine Gaslieferungen auch nach Frankreich, Italien und Österreich heruntergefahren. Der italienische Energiekonzern Eni teilte mit, am Donnerstag seien nur 65 Prozent der angeforderten Menge geliefert worden. Lieferrückgänge meldeten auch das französische Unternehmen Engie sowie der österreichische Energieversorger OMV.
Gazprom-Chef Miller will nach "unseren Regeln" spielen
Gazprom nimmt für sich in Anspruch, bei Gaslieferungen an andere Staaten nach seinen eigenen Regeln zu spielen. "Unser Produkt, unsere Regeln", sagte Unternehmenschef Alexej Miller am Donnerstag am Rande des Wirtschaftsforums in St. Petersburg. "Wir spielen nicht nach Regeln, die wir nicht gemacht haben."
Kosmetikhersteller Revlon meldet Konkurs an
Der Kosmetikkonzerns Revlon ist insolvent. Die Revlon Inc meldete am Mittwoch bei einem Gericht in New York Konkurs nach Chapter-11 an und hat damit die Chance, Schulden loszuwerden und sich für die Zukunft neu auszurichten. Im Zuge dessen könnte allerdings der Milliardär und Großaktionär Ronald Perelman die Kontrolle über das Unternehmen verlieren.
Tesla erhöht wegen steigender Kosten die Preise
Tesla hat die Preise für einige seiner Fahrzeuge um bis zu 6.000 US-Dollar erhöht, da der Elektroautobauer mit steigenden Kosten entlang seiner Lieferkette zu kämpfen hat. Die Branche ist zurzeit mit rapide steigenden Kosten unter anderem für Arbeit, Transport und Rohstoffe konfrontiert.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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June 16, 2022 12:59 ET (16:59 GMT)
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