DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Philly-Fed-Index sinkt im Juni unerwartet
Die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia hat sich im Juni entgegen den Erwartungen eingetrübt. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia sank auf minus 3,3 Punkte von plus 2,6 im Mai. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen einen Anstieg auf plus 4,8 prognostiziert. Liegt der Philly-Fed-Index über null, geht man von einer positiven Konjunkturentwicklung aus. Fällt der Index jedoch unter null, wird mit einem wirtschaftlichen Abschwung im verarbeitenden Gewerbe gerechnet.
Zahl der US-Baubeginne im Mai viel niedriger als erwartet
Die Zahl der Baubeginne in den USA ist im Mai viel niedriger als erwartet gewesen. Laut Mitteilung des Handelsministeriums fiel sie gegenüber dem Vormonat um 14,4 Prozent auf einen annualisierten Wert von 1,549 Millionen. Das war das niedrigste Niveau seit über einem Jahr. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang um nur 2,6 Prozent prognostiziert. Auf Jahressicht betrug der Rückgang 3,5 Prozent.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe sinken leicht
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 11. Juni 2022 leicht abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel sie saisonbereinigt um 3.000 auf 229.000, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 220.000 vorhergesagt. Für die Vorwoche wurde der Wert nach oben revidiert, auf 232.000 von ursprünglich 229.000.
EZB will bei Kauf italienischer Anleihen andere verkaufen - Agentur
Die Europäische Zentralbank (EZB) erwägt laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, beim Kauf von Staatsanleihen hoch verschuldeter Euro-Länder zur Spreads-Begrenzung gleichzeitig andere Wertpapiere zu verkaufen. Wie Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen berichtet, soll damit verhindert werden, dass die EZB mit dem geplanten "Anti-Fragmentierungs-Programm" ihre Bemühungen zur Kontrolle der Inflation konterkariert. Die Käufe sollten "sterilisiert" werden, sagte eine Person.
Lindner: Währungsunion stabil und robust, kein Grund für Nervosität
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) ist Befürchtungen entgegengetreten, die zunehmenden Renditeunterschiede zwischen einzelnen Euro-Ländern könnten zu einer Krise der Währungsunion führen. "Die Wirtschafts- und Währungsunion ist stabil und robust", betonte Lindner bei seinem Eintreffen zu einer Sitzung der Euro-Finanzminister in Luxemburg. "Es besteht kein Grund zur Nervosität für irgendjemand, nur weil einzelne Risikoaufschläge, Spreads, einmal etwas höher sind, als sie es vor wenigen Monaten waren."
Mieterbund lehnt Absenkung der Mindesttemperatur ab
In der Debatte über Energieeinsparungen hat sich der Deutsche Mieterbund gegen den Vorschlag ausgesprochen, die für Vermieter vorgeschriebene Mindesttemperatur in Wohnräumen zeitlich befristet abzusenken. Er halte den Vorschlag für "zu undifferenziert", sagte der Präsident des Mieterbundes, Lukas Siebenkotten, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Grüne von groß angelegtem Cyber-Angriff betroffen
Die Grünen sind Opfer eines größeren Cyberangriffs geworden. Die Partei wurde in den vergangenen Wochen mehrfach attackiert, wie der Spiegel berichtet. Der Zugang sei seit dem 13. Juni eingeschränkt, sagte eine Parteisprecherin dem Magazin. Dabei handele es sich um eine Sicherheitsmaßnahme, "nachdem unser IT-Dienstleister festgestellt hatte, dass sich Unbekannte Zugang zum Grünen Netz verschafft haben". Der Abfluss einer "größeren Datenmenge" sei bisher aber nicht festgestellt worden.
Bundeskanzler Scholz für EU-Kandidatenstatus der Ukraine
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich bei seinem Besuch in Kiew dafür ausgesprochen, der Ukraine den Status eines EU-Beitrittskandidaten zuzuerkennen. "Deutschland ist für eine positive Entscheidung zugunsten der Ukraine. Das gilt auch für die Republik Moldau", sagte Scholz am Donnerstag bei einer Pressekonferenz zusammen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Italiens Regierungschef Mario Draghi und dem rumänischen Präsidenten Klaus Johannis. Macron sagte, "alle vier" würden einen "sofortigen" Kandidatenstatus für die Ukraine unterstützen.
Gazprom reduziert Gaslieferungen in weitere EU-Staaten
Der russische Gazprom-Konzern hat seine Gaslieferungen auch nach Frankreich, Italien und Österreich heruntergefahren. Der italienische Energiekonzern Eni teilte mit, am Donnerstag seien nur 65 Prozent der angeforderten Menge geliefert worden. Lieferrückgänge meldeten auch das französische Unternehmen Engie sowie der österreichische Energieversorger OMV.
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June 16, 2022 13:00 ET (17:00 GMT)
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