
DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
KONJUNKTUR - Das Handelsblatt Research Institute (HRI) senkt seine Konjunkturerwartungen für Deutschland deutlich. Vor allem aufgrund von Nachholeffekten wird die deutsche Volkswirtschaft im laufenden Jahr noch um 1,6 Prozent zulegen; für 2023 erwarten wir lediglich 0,8 Prozent Wachstum. Damit haben wir unsere Konjunkturerwartungen annähernd halbiert. "Das gesamtwirtschaftliche Vor-Corona-Niveau könnte zwar Ende dieses Jahres erreicht werden, doch dann fehlen Deutschland noch immer drei Jahre Trendwachstum von knapp 1,5 Prozent jährlich", betonte HRI-Präsident Bert Rürup. (Handelsblatt)
KONSUM - Mehr als ein Drittel der Deutschen geht davon aus, dass sie ihren Konsum wegen der steigenden Preise länger als zwei Jahre einschränken müssen. Das ergab eine repräsentative Civey-Umfrage im Auftrag der Zeitungen der Funke Mediengruppe. 36 Prozent der befragten Personen antwortete auf die Frage, wie lange sie ihrer Meinung nach ihren Konsum noch einschränkten müssten, mit "mehr als zwei Jahre". 11 Prozent gingen von Einschränkungen für zwei Jahre und weitere 12 Prozent von immerhin einem Jahr aus. Am skeptischsten zeigten sich Wählerinnen und Wähler der Afd. Hier gingen 55 Prozent davon aus, ihren Konsum für mehr als zwei Jahre verringern zu müssen. (Funke Mediengruppe)
BAUFÖRDERUNG - Bei der Förderung energiesparender Neubauten bahnt sich ein Streit in der Bundesregierung an. Bauministerin Klara Geywitz (SPD)warnt vor einem plötzlichen Auslaufen staatlicher Unterstützung für Bauherren. "Nach zwei abrupten Förderstopps darf es nicht erneut dazu kommen", sagte sie. Zuvor war bekannt geworden, dass ein beliebtes Programm bereits weitgehend aufgebraucht und die weitere Finanzierung unklar ist. (Süddeutsche Zeitung)
CHINA - Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger will mehr Distanz zu China: Deutsche Forscher sollten Kooperationen nicht nur "bei allen Dual-Use-Fällen und bei Künstlicher Intelligenz, die China zur Überwachung seiner Bürger missbraucht", meiden, sagte sie im Gespräch. Ein Rückzug sei "generell überall dort angesagt, wo wir China helfen würden, einen Vorteil im Systemwettbewerb zu erringen". Das De-Coupling dürfe aber nicht generell sein, denn etwa beim Klimawandel könne man auf Zusammenarbeit mit der Forschungsnation China nicht verzichten. (Handelsblatt)
LOGISTIK - Der Hamburger Hafenkonzern HHLA richtet sich auf länger gestörte Lieferketten und Verzögerungen im Containerverkehr ein. Konzernchefin Angela Titzrath richtete einen Appell an Reedereien, Speditionen, die Bahn, Auftraggeber sowie Behörden, sich besser abzustimmen. Alle Teilnehmer in der logistischen Kette sollten sich ihrer Verantwortung bewusst sein und die Lage nicht für eigene Interessen ausnutzen, sagte die HHLA-Chefin bei der virtuellen Hauptversammlung. Eine Lehre aus der immer unsicher werdenden Welt lasse sich schon jetzt ziehen: "Eine Produktion just in time zeigt Risiken. Und Volatilität braucht Flexibilität von allen", betonte Titzrath. (Welt)
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June 17, 2022 00:55 ET (04:55 GMT)
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