DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Euroraum-Inflation mit 8,1 Prozent im Mai bestätigt
Der Inflationsdruck im Euroraum hat im Mai wie erwartet zugenommen. Wie Eurostat in zweiter Veröffentlichung mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent und lagen um 8,1 (April: 7,4) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats - das war die höchste Teuerung seit Beginn der Datenreihe. Die Kernverbraucherpreise erhöhten sich um 0,5 Prozent auf Monats- und 3,8 (3,5) Prozent auf Jahressicht. Eurostat bestätigte damit wie erwartet die Ergebnisse der ersten Veröffentlichung vom 31. Mai.
EU-Kommission empfiehlt für Ukraine Kandidatenstatus unter Auflagen
Die EU-Kommission hat für die Ukraine den Status als Beitrittskandidat empfohlen. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte am Freitag in Brüssel, die Ukraine solle erstens eine "europäische Perspektive" erhalten und zweitens den Kandidatenstatus. Zur Auflage machte von der Leyen "weitere wichtige Reformen" in dem Land.
EU-Kommission empfiehlt auch für Moldau Kandidatenstatus
Die EU-Kommission will der Ukraine und dem Nachbarland Moldau den Status als Beitrittskandidaten gewähren. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen knüpfte dies aber am Freitag in Brüssel in beiden Fällen an umfangreiche Reformen. Für Georgien empfahl sie dagegen vorerst nur eine "europäische Perspektive" ohne offiziellen Kandidatenstatus.
Macron muss bei zweiter Runde der Parlamentswahl um absolute Mehrheit fürchten
Kurz vor der entscheidenden Runde der französischen Parlamentswahl am Sonntag muss Präsident Emmanuel Macron um seine absolute Mehrheit fürchten. Eine "deutliche Mehrheit", um die er seine Anhänger zwischen den beiden Wahlrunden gebeten hatte, steht nach den jüngsten Umfragen auf der Kippe. Zwischen 255 und 305 Sitze könnte die Präsidentenpartei mit ihren Verbündeten laut zwei Umfragen vom Freitag bekommen. Für die absolute Mehrheit sind 289 Sitze nötig.
Union und Grüne in "Politbarometer" fast gleichauf
Union und Grüne liegen im aktuellen ZDF-"Politbarometer" fast gleichauf. CDU und CSU bleiben zwar mit weiterhin 26 Prozent auf dem ersten Platz, die Grünen folgen jedoch mit nun 25 Prozent (plus 1 Prozentpunkt) in der am Freitag veröffentlichten Umfrage der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen knapp dahinter. Die SPD verharrt mit 22 Prozent auf dem dritten Platz.
Britische Regierung gibt grünes Licht für Auslieferung von Assange an die USA
Die britische Regierung hat grünes Licht für die Auslieferung von Wikileaks-Gründer Julian Assange an die USA gegeben. Innenministerin Priti Patel unterzeichnete eine entsprechende Auslieferungsanweisung, wie ihr Ministerium am Freitag mitteilte. Assange hat demnach 14 Tage Zeit, um gegen die Entscheidung der britischen Regierung vorzugehen. Dem Australier droht in den USA wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente zu den Kriegen im Irak und in Afghanistan lebenslange Haft.
Zeugen: Trump hetzte nach der Wahl seine Anhänger gegen Vize Pence auf
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat seinen Stellvertreter Mike Pence laut Zeugen bei den Ereignissen rund um die Erstürmung des US-Kapitols massiv unter Druck gesetzt und seine teils gewaltbereiten Anhänger gegen ihn aufgehetzt. Der damalige Staatschef habe "unerbittlich" Druck auf Pence ausgeübt, die Bestätigung des Wahlsiegs des Demokraten Joe Biden am 6. Januar 2021 zu blockieren, berichteten Zeugen am Donnerstag vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss.
Frankreich erhält kein russisches Gas mehr über Pipelines
Frankreich erhält kein russisches Gas mehr über Pipelines. Wie der französische Netzbetreiber GRTgaz am Freitag mitteilte, ist dies bereits seit Mittwoch der Fall und der "Unterbrechung des Gasflusses zwischen Frankreich und Deutschland" geschuldet. Frankreich bekommt 17 Prozent seiner Gaslieferungen aus Russland, das meiste normalerweise über Pipelines, den Rest als Flüssigerdgas.
Ministerium: Gas-Lage ist ernst - Versorgungssicherheit stabil
Die Bundesregierung ist besorgt wegen der jüngsten Lieferkürzungen von russischem Gas, hält die aktuelle Versorgungssicherheit mit Gas in Deutschland aber dennoch für stabil. Das erklärte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums. "Das Signal, die Gasversorgung ist sicher, die gibt es jeden Tag mit dem Lagebericht der BNetzA (Bundesnetzagentur). Dort steht, wie sich die Versorgungssicherheit darstellt, drin", erklärte sagte Ministeriumssprecher Stephan Gabriel Haufe. Die Füllstände der Gasspeicher lagen laut Bundesnetzagentur Stand Donnerstag bei knapp 56 Prozent.
Selenskyj nimmt virtuell am G7-Gipfel teil
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird am 27. Juni virtuell an dem Treffen der sieben führenden westlichen Industriestaaten (G7) teilnehmen, wie eine Sprecherin der Bundesregierung mitteilte. Bundeskanzler Olaf Scholz habe ihn eingeladen und Selenskyj habe die Einladung angenommen. Die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan, Italien, Kanada und der USA werden sich am dem 26. Juni in dem bayerischen Schloss Elmau treffen. Der Gipfel soll am 28. Juni enden. Am 27. Juni werden zudem die Kollegen aus dem Senegal, Südafrika, Indien, Indonesien und Argentinien dazu stoßen.
Gewerkschaft warnt vor massivem Handwerkermangel auf dem Bau
Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) warnt vor einem massivem Handwerkermangel: Dem Bau drohe ein "Burnout", erklärte die Gewerkschaft am Freitag. Allein der Wohnungsbau mit Neubau, Umbau, klima- und seniorengerechter Sanierung sei ein Mammutprogramm für die Firmen, das mit den vorhandenen, ohnehin voll ausgelasteten Kräften kaum zu schaffen sei.
Lauterbach: Kein Grund zur Panik, aber im Herbst Corona-Maßnahmen nötig
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sieht trotz der aktuell steigenden Infektionszahlen keinen Grund zur Panik. Die aktuelle Coronavariante verlaufe meist mild, es gebe eine hohe Anzahl an Genesenen und auch die Impflücke schließe sich weiter. Sorglos könne man jedoch nicht in die Sommerwelle gehen, besonders weil wegen der hohen Anzahl an Infektionen auch die Zahl der Erkrankten an Long Covid steige.
AfD zu dreitägigem Bundesparteitag in Riesa zusammengekommen
Die AfD ist am Freitag zu einem dreitägigen Bundesparteitag im sächsischen Riesa zusammengekommen. Die rund 600 Delegierten wählen unter anderem eine neue Parteispitze. Anträge zur Satzungsänderung zielen darauf, künftig auch eine Einzelspitze zu ermöglichen. Tino Chrupalla, der seit Ende 2019 Parteichef ist, kandidiert erneut; trotz der schweren Krise der Partei wird mit seiner Wiederwahl gerechnet. Die AfD ist tief gespalten, es herrscht Dauerstreit zwischen dem als gemäßigter geltenden und dem radikal rechten Flügel.
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June 17, 2022 07:30 ET (11:30 GMT)
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