In der Bernecker Daily vom 17. Juni schrieben wir: Aufgrund der Verletzung von Basiskriterien (fristgerechte Veröffentlichung von Quartalsberichten oder Quartalsmitteilungen, gemäß Kapitel 5.1.2 im "Guide to the DAX Equity Indices") wird NORDEX aus dem SDAX und dem TecDAX genommen. Diese Meldung unterstreicht den Eindruck, den NORDEX in den letzten Jahren am Kapitalmarkt operativ hinterlassen hat. Rote Zahlen am Fließband und Besserung ist nicht in Sicht. Da helfen auch nicht das vom Bundeskabinett beschlossenes Ausbaupaket für die Windkraft und auch nicht frische neue Aufträge aus Kolumbien: An den Stromversorger Celsia Colombia sollen 63 Turbinen für drei Projekte geliefert werden. Die Turbinen haben eine Leistung von 369 MW. Die Auftragslage kann noch so gigantisch sein - NORDEX bleibt weiterhin den Beweis schuldig, diese Aufträge profitabel zu ansprechenden Margen abzuwickeln. Heute nun: Kosten für die Neuausrichtung der Rotorblattfertigung, eine geringere Installationsleistung sowie gestiegene Rohstoff- und Logistikkosten (irgendetwas ist immer bei NORDEX) belasteten das erste Quartal. Der Nettoverlust wurde größer und das bereinigte EBITDA rutschte wieder in den Minusbereich. Goldman Sachs geht sogar so weit, dass man die Bilanz des Windkraft-Anlagenbauers infrage stellt. Es sei fraglich, ob die Mittel ausreichen, um die derzeitige Situation ohne weitere Maßnahmen zu meistern. Fazit: Finger weg oder die nächste technische Erholung shorten!
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