
DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Inflation in Großbritannien steigt im Mai auf 9,1 Prozent
Die Inflation in Großbritannien hat sich im Mai aufgrund steigender Energie- und Lebensmittelkosten leicht beschleunigt und einen neuen Höchststand seit 40 Jahren erreicht, wobei wenig Aussicht auf eine Abschwächung des Trends in den kommenden Monaten besteht. Wie die Statistikbehörde mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise um 9,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr, die höchste Rate seit Juni 1982. Im April hatte die Jahresrate bei 9,0 Prozent gelegen.
Lindner warnt vor "ernstzunehmender Wirtschaftskrise"
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor einer schweren wirtschaftlichen Krise gewarnt. "Es besteht die Gefahr einer sehr ernstzunehmenden Wirtschaftskrise aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise, aufgrund der Lieferketten-Probleme, aufgrund auch der Inflation", sagte er im ZDF-heute journal. "Meine Sorge ist, dass wir in einigen Wochen und Monaten eine sehr besorgniserregende Situation haben könnten", sagte der Minister.
IEA: Investitionen reichen nicht aus, um Energiekrise zu lösen
Die Investitionen in die weltweite Energieversorgung werden nach Einschätzung der Internationalen Energie-Agentur (IEA) in diesem Jahr stark steigen, angeführt von einer Ausweitung der sauberen Energien. Dennoch werden sich die Ausgaben aus ihrer Sicht als unzureichend erweisen, um die globalen Klimaziele zu erreichen oder die rasant steigenden Energiepreise in den Griff zu bekommen.
CDU und Grüne in Kiel einig über Koalitionsvertrag
Sechs Wochen nach der Landtagswahl in Schleswig-Holstein haben sich CDU und Grüne auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Die Verhandler der Steuerungsgruppe seien sich "in allen Bereichen einig", sagte ein CDU-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. Er betonte ebenso wie ein Sprecher der Grünen, dass der Vertrag am Mittwoch noch der Hauptverhandlungsgruppe vorgelegt und anschließend vorgestellt werden solle.
Tarifpartner einigen sich auf Lohnerhöhungen für Zeitarbeiter
Angesichts der Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns im Oktober haben sich die Tarifpartner in der Zeitarbeitsbranche auf neue Löhne geeinigt. Wie der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) mitteilte, soll der tarifliche Mindestlohn für Leiharbeiter in der Entgeltgruppe 1 von derzeit 10,88 Euro auf 12,43 Euro ansteigen. In der Entgeltgruppe 2a steigt der Lohn demnach von 11,60 Euro auf 12,63 Euro, in der Entgeltgruppe 2b von 12,20 Euro auf 12,93 Euro.
Kassenärzte-Chef lehnt Maskenpflicht ab
Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hat sich gegen eine erneute Maskenpflicht und anlasslose Corona-Bürgertests ausgesprochen. Zwar seien die Infektionszahlen weiterhin hoch, "doch die Erkrankungsverläufe sind glücklicherweise überwiegend leicht", sagte KBV-Chef Andreas Gassen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Das Narrativ war immer, dass das Gesundheitssystem nicht überlastet werden dürfe. Deshalb können höhere Infektionszahlen als im Sommer nicht die Grundlage für Maßnahmen sein, etwa für eine erneute Maskenpflicht."
Italiens Außenminister Di Maio verlässt Fünf-Sterne-Bewegung
Italiens Außenminister Luigi Di Maio ist nach parteiinternen Streitigkeiten aus der Fünf-Sterne-Bewegung (M5S) ausgetreten. "Heute verlassen ich und viele andere die Fünf-Sterne-Bewegung", sagte der frühere M5S-Parteichef in Rom. "Wir verlassen das, was morgen nicht mehr die erste politische Kraft im Parlament sein wird." Er begründete seinen Austritt mit der "Ambiguität" der Partei hinsichtlich des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.
Kommunisten-Chef: Macron erwägt Regierung der nationalen Einheit
Bei seiner Suche nach Partnern für eine Regierungsmehrheit im Parlament hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Kommunisten nach deren Angaben gefragt, ob sie zur Bildung einer "Regierung der nationalen Einheit" bereit seien. Dies sagte deren Parteichef Fabien Roussel nach einem Gespräch mit Macron im Elysée-Palast. Der Präsident habe auch gefragt, ob eine solche Initiative "die Lösung ist, um das Land aus der Krise zu führen", sagte Roussel weiter.
USA stellen sich nach Drohungen Russlands vor Nato-Partner Litauen
Im Streit um die Einschränkungen des Güterverkehrs in die russische Exklave Kaliningrad haben sich die USA schützend vor Litauen gestellt. Nach Moskaus Drohung, dass Russland "auf solche feindseligen Aktionen reagieren" werde, erklärte der Sprecher im US-Außenministerium, Ned Price, Washington stehe zu seinen "Nato-Verbündeten" und damit auch zu Litauen.
Weißes Haus über Andeutungen von Kreml-Sprecher zu Todesstrafe für US-Kämpfer entsetzt
Das Weiße Haus hat Andeutungen des Kreml-Sprechers Dmitri Peskow über eine mögliche Todesstrafe für zwei in der Ukraine gefangen genommene US-Kämpfer scharf kritisiert. Dass ein offizieller Vertreter Russlands dies überhaupt erwähne, sei "entsetzlich", sagte der außenpolitische Sprecher des Weißen Hauses, John Kirby, in Washington.
Wahlhelfer und Verantwortliche berichten von Drohungen wegen Trump-Kampagne
Wahlhelfer und Regierungsverantwortliche haben von massiven Drohungen wegen der Kampagne des damaligen US-Präsidenten Donald Trump gegen seine Wahlniederlage 2020 berichtet. Vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Kapitol-Erstürmung im Januar 2021 sagte die Wahlhelferin Shaye Moss aus dem Bundesstaat Georgia, sie habe nach Trump-Vorwürfen "hasserfüllte" und "rassistische" Drohungen erhalten. "Das hat mein Leben auf den Kopf gestellt."
US-Senatoren legen Gesetzentwurf für leichte Verschärfung des Waffenrechts vor
Nach zwei verheerenden Schusswaffenmassakern in den USA haben Senatoren von Demokraten und Republikanern einen Gesetzentwurf für eine leichte Verschärfung des Waffenrechts vorgelegt. Der Text sieht unter anderem ausgeweitete Hintergrundüberprüfungen bei Waffenkäufern unter 21 Jahren vor. Außerdem sollen finanzielle Anreize für die einzelnen Bundesstaaten geschaffen werden, potenziell gefährlichen Waffenbesitzern vorübergehend die Waffen abzunehmen.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweden Mai Arbeitslosenzahl 482.000
Schweden Mai Arbeitslosenquote 8,5%
Schweden Mai Arbeitslosenquote PROGNOSE: 8,2%
GB/Erzeugerpreise (Output) Mai +1,6% gg Vm; +15,7% gg Vj
GB/Erzeugerpreise (Output) Mai PROG: +1,5% gg Vm; +14,8% gg Vj
GB/Erzeugerpreise (Input) Mai +2,1% gg Vm; +22,1% gg Vj
GB/Erzeugerpreise (Input) Mai PROG: +1,8% gg Vm; +19,4% gg Vj
DJG/DJN/AFP/apo
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June 22, 2022 03:00 ET (07:00 GMT)
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