Anzeige
Mehr »
Freitag, 22.08.2025 - Börsentäglich über 12.000 News
Übernahme-Kracher: Diese Übernahme eröffnet völlig neue Wachstumschancen im Krypto-Sektor
Anzeige

Indizes

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Aktien

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Xetra-Orderbuch

Fonds

Kurs

%

Devisen

Kurs

%

Rohstoffe

Kurs

%

Themen

Kurs

%

Erweiterte Suche
Dow Jones News
674 Leser
Artikel bewerten:
(8)

Lindner: Haben längst eine Wirtschaftskrise

DJ Lindner: Haben längst eine Wirtschaftskrise

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Die deutsche Wirtschaft befindet sich nach Überzeugung von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) bereits in einer krisenhaften Lage. "Mein Eindruck ist, wir haben längst eine Wirtschaftskrise", sagte Lindner bei der 77. Bankwirtschaftlichen Tagung der Volksbanken und Raiffeisenbanken i in Berlin. Angesichts der Inflationsentwicklung könne der Preis nicht mehr seine marktwirtschaftliche Funktion erfüllen und für Effizienz sorgen. "In dieser Situation muss eine Priorität haben für die Politik die Bekämpfung der Inflation", hob Lindner hervor.

Es sei erste Priorität, die Geldwertstabilität zu erhalten, was zunächst Aufgabe der Europäischen Zentralbank (EZB) sei. "Zunächst einmal sollten wir die Notenbank an eines erinnern: Ihr Primärmandat ist die Sicherung der Geldwertstabilität", betonte Lindner. Über alles andere wie Aufgaben bei Green finance könne man diskutieren. "Aber zunächst muss das primäre Mandat wahrgenommen werden." Die EZB sei "sehr, sehr, sehr unabhängig", aber auf der anderen Seite "sehr, sehr, sehr in der Verantwortung", Maßnahmen zu ergreifen, um die Inflation unter Kontrolle zu bringen.

Zu steigenden Spreads an den Finanzmärkten erklärte Lindner in den Zusammenhang, diese seien aus seiner Sicht "kein Grund für eine Intervention der Notenbank", sondern ein Signal für manchen Finanzminister, seine Planung zu überdenken. Mit Blick auf den deutschen Bankenmarkt verteidigte Lindner bei der Veranstaltung der Genossenschaftsbanken zudem ausdrücklich das System aus privaten Banken, Sparkassen und genossenschaftlichen Instituten. "Das Drei-Säulen-Model ist für sich genommen Ausdruck unserer Standortqualität", sagte er. Es erlaube passgenaue Angebote für die jeweiligen Kundenbedürfnisse und zudem Wettbewerb. Lindner nannte es aber "keine Selbstverständlichkeit", dass das Modell in seiner jetzigen Form erhalten bleibe.

Institutssicherungssysteme sind Standortfaktor 

Auf europäischer Ebene sei es entscheidend, den "Gedanken der Proportion" zu erhalten und bei Offenlegungs- und Meldeverpflichtungen verhältnismäßig zu bleiben. Für kleinere Institute müsse eine geringere Kapitalunterlegung als für Großbanken möglich sein. Lindner zeigte sich überzeugt, dass eine Kapitalmarktunion in Europa von hohem Wert wäre, um Mittel zu mobilisieren. Eine Bankenunion könne die globale Wettbewerbsfähigkeit stärken. Ein großer Fortschritt sei, dass im jüngsten Statement der Eurogruppe dazu die Institutssicherungssysteme als "wichtiger Standortfaktor für Deutschland und eine Voraussetzung für jeden weiteren Schritt in der Bankenunion" erwähnt würden.

An der Tagung unter dem Motto "Füreinander. Für morgen." nehmen laut dem Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) rund 700 Bankvorstände aus der genossenschaftlichen Finanzgruppe teil. BVR-Präsidentin Marija Kolak betonte in ihrer Eröffnungsrede, dass in einem starken und geeinten Europa der Schlüssel für die Lösung der aktuellen Herausforderungen liege. "Der Kampf gegen Corona und die Reaktion auf den russischen Überfall auf die Ukraine haben gezeigt: Europa wird immer dann in der Bevölkerung ernst genommen, wenn es Antworten auf reale Probleme findet, deren Bewältigung einem Mitgliedsstaat allein nicht möglich wären."

Gerade in diesem anspruchsvollen Umfeld sei es wichtiger denn je, dass Banken von Regulatoren wieder stärker als Problemlöser wahrgenommen würden. "Regulierung darf nicht zum Selbstzweck verkommen, sondern muss zielgenau und effektiv sein", mahnte Kolak. Das bedeute Mut zur Ausnahme oder zum Überdenken überflüssiger Regelungen. In diesem Zusammenhang sei die Entscheidung der Eurogruppe richtig, die Arbeiten an der Vergemeinschaftung der Einlagensicherung vorerst auf Eis zu legen. "Eine zwangsweise Vergemeinschaftung zu Lasten der gut funktionierenden Institutssicherungssysteme der Genossenschaftsbanken und Sparkassen hätte eine zusätzliche Verunsicherung der Kundinnen und Kunden bedeutet", sagte Kolak.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

DJG/ank/sha

(END) Dow Jones Newswires

June 22, 2022 11:38 ET (15:38 GMT)

Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.

© 2022 Dow Jones News
Tech-Aktien mit Crash-Tendenzen
Künstliche Intelligenz, Magnificent Seven, Tech-Euphorie – seit Monaten scheint an der Börse nur eine Richtung zu existieren: nach oben. Doch hinter den Rekordkursen lauert eine gefährliche Wahrheit. Die Bewertungen vieler Tech-Schwergewichte haben historische Extremniveaus erreicht. Shiller-KGV bei 39, Buffett-Indikator auf Allzeithoch – schon in der Dotcom-Ära war der Markt kaum teurer.

Hinzu kommen euphorische Anlegerstimmung, IPO-Hypes ohne Substanz, kreditfinanzierte Wertpapierkäufe in Rekordhöhe und charttechnische Warnsignale, die Erinnerungen an 2000 und 2021 wecken. Gleichzeitig drücken geopolitische Risiken, Trumps aggressive Zollpolitik und saisonale Börsenschwäche auf die Perspektiven.

Die Gefahr: Aus der schleichenden Korrektur könnte ein rasanter Crash werden – und der könnte vor allem überbewertete KI- und Chipwerte hart treffen.

In unserem kostenlosen Spezial-Report zeigen wir Ihnen, welche Tech-Aktien am stärksten gefährdet sind und wie Sie Ihr Depot vor dem Platzen der Blase schützen könnten.

Holen Sie sich den neuesten Report!

Dieses exklusive Angebot gilt aber nur für kurze Zeit! Daher jetzt downloaden!
Werbehinweise: Die Billigung des Basisprospekts durch die BaFin ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend zu informieren, insbesondere über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers. Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.