DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
HINWEIS: Die in diesem Briefing üblicherweise angebotenen Übersichtstabellen müssen aus technischen Gründen leider entfallen.
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die chinesische Technologiebranche kann sich möglicherweise auf eine Lockerung der zuletzt harten regulatorischen Einzelmaßnahmen in dem Sektor einstellen. Präsident Xi Jinping genehmigte einen Plan zur Entwicklung einer standardisierten Regulierung für den Zahlungsdienstleistungs- und Fintech-Sektor des Landes. Die zentralen Funktionen von Fintech-Plattformunternehmen sollten der Realwirtschaft dienen, stellte die Reformkommission laut der Nachrichtenagentur Xinhua klar. Die Behörden wollen die Überwachung von Zahlungsdienstleistern und ihre finanziellen Aktivitäten stärker in den Blick nehmen. Mit der neuen Regulierung sollten bisherige Defizite abgestellt und systemische finanzielle Risiken verhindert werden. Seit dem vergangenen Jahr ist Peking mit harten Maßnahmen gegen Internetfirmen vorgegangen, darunter Branchengrößen wie Alibaba. Die Behörden verwiesen auf hohe Renditen durch die Ausgabe von Krediten, ohne ausreichend Risiken auf die Bücher zu nehmen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
22:02 US/Fedex Corp, Ergebnis 4Q, Memphis
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 225.000 zuvor: 229.000 14:30 Leistungsbilanz 1Q PROGNOSE: -273,7 Mrd USD 4. Quartal: -217,88 Mrd USD 15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe (1. Veröffentlichung) Juni PROGNOSE: 56,0 zuvor: 57,0 15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI Service (1. Veröffentlichung) Juni PROGNOSE: 53,3 zuvor: 53,4 17:00 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Uneinheitlich - Die chinesischen Börsen in Schanghai und Hongkong legen zu um bis zu knapp 1 Prozent in Hongkong, in Tokio ist die Tendenz knapp behauptet. Erneut mit einem Ausreißer nach unten zeigt sich das südkoreanische Seoul (-1,4%), nachdem der Kospi zu Beginn noch von Schnäppchenkäufen gehalten wurde, ehe sich wieder Stagflationsängste breitmachten. Sydney (+0,1%) folgt wie oft mehr der US-Vorgabe. In Hongkong sprechen Händler von einer Gegenbewegung, nachdem es dort am Mittwoch den stärksten Rücksetzer seit über einer Woche gegeben hatte, angeführt von den Technikaktien. Laut der Commerzbank dürften die chinesischen Börsen davon gestützt werden, dass der Finanzminister Chinas zusätzliche Fiskalausgaben angekündigt habe. Daneben gebe es Berichte, wonach Banken aufgefordert worden seien, Infrastrukturprojekte mit Finanzierungen zu unterstützen, um das Wachstum zu stabilisieren. Unter anderem sind Autoaktien vor diesem Hintergrund etwas gesucht. In Tokio geben Toyota dagegen um 1,5 Prozent nach, nachdem der Autobauer seine globalen Produktionspläne für Juli verringert hat um 50.000 Einheiten. Honda geben um 1,1 und Nissan um 0,9 Prozent nach. Calbee gewinnen 5,7 Prozent. Der Snackhersteller hat Preiserhöhungen angekündigt wegen höherer Rohstoffkosten.
US-NACHBÖRSE
Die Steelcase-Aktie legte um gut 3 Prozent zu, nachdem der Büroausstatter seine Erstquartalszahlen vorgelegt hatte. Das Unternehmen konnte den Verlust auf 11,4 von 28,1 Millionen Dollar einengen bei gleichzeitiger Steigerung des Umsatzes um 33 Prozent auf 741 Millionen Dollar. Beide Kennziffern fielen besser als von Analysten erwartet aus. Der Klebstoffexperte H.B.Fuller (-0,8%) kam mit seinen Quartalszahlen und dem Ausblick nicht ganz so gut an. Das Unternehmen warnte vor deutlich steigenden Kosten im laufenden Jahr und will daher die Preise erhöhen. Insgesamt wurde der Ausblick bestätigt nach besserals erwartet ausgefallenen Quartalszahlen. KB Home (+2,2%) schnitt in seinem zweiten Quartal gewinnseitig besser als erwartet ab, ebenso beim Umsatz.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 30.483,13 -0,2% -47,12 -16,1% S&P-500 3.759,88 -0,1% -4,91 -21,1% Nasdaq-Comp. 11.053,08 -0,1% -16,22 -29,4% Nasdaq-100 11.527,71 -0,2% -19,05 -29,4% Mittwoch Dienstag Umsatz NYSE (Aktien) 1,2 Mrd 1,3 Mrd Gewinner 1.541 2.398 Verlierer 1.734 901 unverändert 145 116
Knapp behauptet - Mit Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell im frühen Geschäft hatte sich der Aktienmarkt zwischenzeitlich erholt, fiel dann aber wieder zurück. Powell hält zwar an der Inflationsbekämpfung als erstem Ziel fest mit entsprechenden Risiken für die Konjunktur, bemerkte aber auch, die US-Wirtschaft sei sehr stark und gut aufgestellt, um eine straffere Geldpolitik zu bewältigen. Merck & Co. (+1,3%) profitierten davon, in den USA eine weitere Zulassung für seinen Pneumokokken-Impfstoff Vaxneuvance zu erhalten. La-Z-Boy rückten um 7,9 Prozent vor, nachdem der Inneneinrichter Rekordzahlen bei Umsatz und Gewinn im vierten Geschäftsquartal vorgelegt hatte. Korn Ferry stiegen um 5,3 Prozent. Der Personaldienstleister übertraf mit Umsatz und Ergebnis in seinem vierten Geschäftsquartal die Erwartungen und fuhr einen Rekordgewinn ein.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 3,05 -15,9 3,21 231,8 5 Jahre 3,23 -13,7 3,37 197,0 7 Jahre 3,23 -13,8 3,37 179,5 10 Jahre 3,15 -12,9 3,28 164,2 30 Jahre 3,24 -10,0 3,34 133,7
Fest - Staatsanleihen waren angesichts der Rezessionssorgen als sichere Häfen gesucht. Die Rendite 10-jähriger Papiere fiel bei steigenden Notierungen um 12,9 Basispunkte auf 3,15 Prozent.
DEVISEN +
Der Dollar gab mit den Aussagen von Fed-Chef Powell bezüglich einer wegen der notwendigen Zinserhöhungen drohenden Resezession und darauf deutlich sinkender US-Marktzinsen nach. Der Dollarindex fiel um 0,3 Prozent.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
Die Ölpreise litten unter den Rezessionssorgen und verloren bis fast 4 Prozent. US-Präsident Joe Biden plant derweil nach Angaben hochrangiger Regierungsbeamter, eine dreimonatige Aussetzung der Bundessteuern auf Benzin und Diesel zu fordern, um gegen die rekordhohen Benzinpreise im Land vorzugehen. Im asiatisch dominierten Handel am Donnerstag fallen die Preise weiter, nachdem ein US-Branchenverband für die zurückliegende Woche deutlich gestiegene Ölvorräte mitgeteilt hat.
MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 20.00 UHR
GELDPOLITIK USA
Der Bericht über die Verbraucherpreisinflation im Mai war laut Charles Evans, Präsident der Chicagoer Fed, eine "schlechte Nachricht". "Diese schlechten Nachrichten über die Inflation waren ein wichtiger Grund dafür, dass ich eine Anhebung des Leitzinses um 75 Basispunkte anstelle der zuvor angekündigten Anhebung um 50 Basispunkte befürwortet habe", sagte Evans, der früher als "Taube" galt. Auf die Frage nach der nächsten Zinserhöhung der Fed im Juli sagte Evans, dass ein Schritt von 75 Basispunkten "ein sehr vernünftiger Ort für eine Diskussion" sei. Er sagte, eine Zinserhöhung um 1 Prozentpunkt sei nicht erforderlich. Die Daten könnten darauf hindeuten, dass ein Schritt von 50 Basispunkten "in Ordnung wäre".
ÖLVORRÄTE USA
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 5,6 Millionen Barrel deutlich gestiegen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. Die Benzinbestände erhöhten sich um 1,2 Millionen Barrel. Für die offiziellen Daten am Donnerstag erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Abnahme von 3,7 Millionen und bei Benzin ein Plus von 0,5 Millionen.
NOVARTIS
hat in den USA für ein Kombinationspräparat zur Krebsbehandlung eine beschleunigte Zulassung von der Arzneimittelbehörde FDA erhalten. Wie der Schweizer Pharmakonzern mitteilte, kann die Kombination aus Tafinlar (Dabrafenib) + Mekinist (Trametinib) nun bei Erwachsenen und Kindern älter als 6 Jahren eingesetzt werden.
TESLA
Die neuen Tesla-Werke in Grünheide und Texas verlieren laut Konzernchef Elon Musk Milliarden. Er nannte sie in einem Interview "gigantische Geldverbrennungsanlagen". Unterbrechungen der Lieferketten und Schwierigkeiten bei der Batterieherstellung hinderten den Elektroautohersteller daran, die Produktion zu erhöhen.
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June 23, 2022 02:13 ET (06:13 GMT)
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