DJ S&P Global: Dynamik im Euroraum lässt im Juni stark nach
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Das Wachstum in der Eurozone hat im Juni aufgrund der stagnierenden Nachfrage überraschend stark nachgelassen. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel auf 51,9 Zähler von 54,8 im Vormonat, wie S&P Global (ehemals IHS Markit) im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf 53,9 Punkte vorhergesagt.
Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes fiel auf 52,0 Punkte von 54,6 im Vormonat. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 53,8 Zähler prognostiziert. Der Index für den Servicesektor reduzierte sich auf 52,8 Punkte von 56,1 im Vormonat. Ökonomen hatten einen Rückgang auf 55,5 Punkte erwartet.
Die Industrieproduktion wurde erstmals seit zwei Jahren gedrosselt, und die Geschäftstätigkeit im Servicesektor hat sich spürbar abgekühlt, insbesondere in konsumnahen Bereichen. Die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist fielen so pessimistisch aus wie zuletzt im Oktober 2020.
"Dem Wirtschaftswachstum der Eurozone geht allmählich die Puste aus, da der vormals kräftige Rückenwind durch den pandemiebedingten Nachfragestau mehr und mehr nachlässt und vom Schock der steigenden Lebenshaltungskosten und dem sinkenden Unternehmens- und Verbrauchervertrauen überkompensiert wurde", kommentierte IHS-Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson die Daten.
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June 23, 2022 04:09 ET (08:09 GMT)
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