DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Auftragseingang im Bauhauptgewerbe fällt im April kräftig
Der Auftragseingang im deutschen Bauhauptgewerbe ist im April saison- und kalenderbereinigt um 16,4 Prozent gegenüber dem März gefallen. Das ist der größte Rückgang seit November 2012. "Dabei ist zu berücksichtigen, dass der von vielen Großaufträgen geprägte März den höchsten jemals in einem Monat gemessenen Auftragseingangswert aufgewiesen hatte", erklärte Destatis.
Bundestag beschließt Senkung des Steuerzinses
Der Bundestag hat eine Senkung des Zinssatzes für Nachzahlungs- und Erstattungszinsen für Steuerzahler beschlossen. Der Zinssatz soll demnach in Zukunft laut Bundestag 0,15 Prozent pro Monat betragen. Mit der Neuregelung werde den Forderungen des Bundesverfassungsgerichts Rechnung getragen, den Zinssatz für diese Zinsen ab 1. Januar 2019 rückwirkend verfassungskonform auszugestalten, heißt es in der Gesetzesbegründung. Der Zinssatz betrug bisher 6 Prozent im Jahr.
Britisches Verbrauchervertrauen fällt auf neues Rekordtief
Das Verbrauchervertrauen in Großbritannien hat sich im Juni erneut verschlechtert. Damit wurde zum zweiten Mal in Folge ein Rekordtief erreicht, was die Besorgnis über einen Rückgang der Verbraucherausgaben angesichts des schleppenden Wirtschaftswachstums noch verstärkt. Das von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) erhobene Barometer sank im Juni von minus 40 im Mai auf minus 41 und damit auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 1974.
Mexikanische Zentralbank erhöht Leitzins um 75 Basispunkte
Die mexikanische Notenbank hat erneut den Leitzins angehoben - es war das neunte Mal in Folge. Die Zentralbank erhöhte den Tagesgeldsatz um 75 Basispunkte auf 7,75 Prozent. Die Entscheidung wurde vom zuständigen Gremium einstimmig beschlossen und war angesichts jüngster hoher Inflationsdaten so erwartet worden. Die Notenbank erklärte, dass sie die Zinsen auf den folgenden Sitzungen weiter anheben will, auch um 75-er Schritte, sofern dies notwendig sei.
Habeck hält Verdreifachung des Gaspreises für möglich
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hält es für möglich, dass sich die Gasrechnungen verdreifachen. "Das ist nicht auszuschließen - ja, das ist im Bereich des Möglichen", sagte Habeck im RTL Nachtjournal. "Da kommt also eine Preiswelle auf Deutschland zu, und die ist faktisch nicht mehr abzuwenden, weil die Preise ja schon aufgelaufen sind." Es sei zudem nicht ausgeschlossen, dass Russland nach dem Wartungsintervall der Gaspipeline Nord Stream 1, die am 11. Juli beginnt, gar kein Gas mehr liefert. "Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, ich befürchte es nicht", sagte Habeck.
Bsirske schlägt Gaspreisdeckel für Grundbedarf vor
Der Grünen-Bundestagsabgeordnete und ehemalige Chef der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Bsirske, hat nach der von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ausgerufenen Alarmstufe Gas einen Gaspreisdeckel vorgeschlagen. "Wir brauchen weitere Entlastungen, konzentriert auf untere und mittlere Einkommen, weil sie von der Preisentwicklung am stärksten betroffen sind", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "So würde ein Gaspreisdeckel Sinn machen, um den Grundbedarf zu decken. Damit ließe sich zugleich der Verbrauch steuern. Es gäbe also eine ökologische Lenkungswirkung."
Özdemir: Dauerhafte Alternativen für Getreideexport der Ukraine suchen
Vor einer internationalen Ernährungskonferenz in Berlin hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) gefordert, dass die Staatengemeinschaft nach dauerhaften Alternativen zum Export von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer suchen müsse. "Beim Export von Getreide auf dem Landweg reden wir inzwischen nicht mehr nur über eine vorübergehende Alternative", sagte Özdemir dem Berliner Tagesspiegel.
Boris Johnsons Konservative verlieren zwei Nachwahlen in Großbritannien
Die Konservativen des britischen Premierministers Boris Johnson haben bei zwei Nachwahlen schwere Niederlagen erlitten: Die Tories unterlagen am Donnerstag sowohl im Wahlkreis Tiverton and Honiton im Südwesten Englands als auch im Wahlkreis Wakefield in Nordengland bei Nachwahlen für je einen Sitz im britischen Unterhaus.
Ukraine und Moldau sind EU-Beitrittskandidaten
Die Ukraine und Moldau sind nun offiziell EU-Beitrittskandidaten: Das entschieden die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Länder am Donnerstag auf ihrem Brüsseler Gipfel, wie Ratspräsident Charles Michel mitteilte. "Das ist ein historischer Moment", sagte er in einer Pressekonferenz. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich in einem Tweet dankbar für die "historische" Entscheidung.
USA sagen Ukraine weitere Waffenlieferungen von 450 Mio Dollar zu
Die USA haben der Ukraine weitere Waffenlieferungen im Umfang von 450 Millionen Dollar zugesagt. "Dieses Paket enthält Waffen und Ausrüstung", sagte der für die nationale Sicherheit zuständige Sprecher im Weißen Haus, John Kirby. Geliefert würden unter anderem Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, zehntausende Schuss Munition und Patrouillenboote. Mit dem neuesten Paket steigen die Waffenlieferungen der USA an die Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen das Land nach Kirbys Angaben auf 6,1 Milliarden Dollar.
US-Senat stimmt für leichte Verschärfung des Waffenrechts
Der US-Senat hat nach zwei verheerenden Schusswaffenmassakern im vergangenen Monat für eine leichte Verschärfung des Waffenrechts gestimmt. Das Gesetzesvorhaben passierte die Kongresskammer mit einer klaren Mehrheit von 65 Ja-Stimmen bei 33 Gegenstimmen. Neben den 50 Senatoren der Demokraten von Präsident Joe Biden votierten auch 15 Senatoren der oppositionellen Republikaner für den Text.
U-Ausschuss: Trump wollte sich mit Hilfe des Justizministeriums an der Macht halten
Der frühere US-Präsident Donald Trump wollte sich laut parlamentarischem Untersuchungsausschuss zur Kapitol-Erstürmung nach seiner Wahlniederlage mit Hilfe des Justizministeriums an der Macht halten. Trump habe nach seiner Niederlage gegen den Demokraten Joe Biden im November 2020 nicht einfach nur gewollt, dass das Justizministerium zu den von ihm verbreiteten Wahlbetrugsvorwürfen ermittle, sagte der Ausschussvorsitzende Bennie Thompson. "Er wollte, dass das Justizministerium hilft, seine Lügen zu legitimieren."
Studie: Corona-Impfungen retteten im ersten Jahr knapp 20 Mio Menschenleben
Impfungen gegen das Coronavirus haben einer Studie zufolge im ersten Jahr ihres Einsatzes weltweit rund 20 Millionen Menschenleben gerettet. Laut einer im Fachmagazin The Lancet Infectious Diseases veröffentlichten Modellierung wurden zwischen Dezember 2020 und Dezember 2021 von potenziell 31,4 Millionen Todesfällen 19,8 Millionen bzw 63 Prozent durch Impfungen verhindert. Die Studie untersuchten Daten aus 185 Ländern und Territorien. Mit 12,2 Millionen wurden die meisten Menschenleben in Ländern mit hohem und mittleren Einkommen gerettet. Das spiegelt den ungleichen Zugang zu Impfstoffen weltweit wider.
+++ Konjunkturdaten +++
GB/Einzelhandelsumsatz Mai -0,5% gg Vm; -4,7% gg Vj
GB/Einzelhandelsumsatz Mai PROG: -0,7% gg Vm; -4,5% gg Vj
GB/Einzelhandelsumsatz ex Kraftstoffe Mai -0,7% gg Vm; -5,7% gg Vj
Japan/Kernverbraucherpreise Mai +2,1% (PROG: +2,1%) gg Vj
Japan/Verbraucherpreise Mai +2,5% gg Vj
Japan/Verbraucherpreise Mai +0,2% gg Vm
Malaysia Verbraucherpreise Mai +2,8% (PROG: +2,7%) gg Vorjahr
Malaysia Verbraucherpreise Mai +0,6% gg Vormonat
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
June 24, 2022 03:00 ET (07:00 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.