DJ MÄRKTE EUROPA/Zaghafte Erholungsansätze - Zalando stürzen ab
FRANKFURT (Dow Jones)--Zum Start in den Freitagshandel kommt es an den europäischen Aktienmärkten nur zu einer zaghaften Gegenreaktion auf die Vortagesverluste. Der DAX zeigt sich 0,1 Prozent höher bei 12.922 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 legt um 0,6 Prozent zu auf 3.456 Punkte. An eine tragfähige Bodenbildung wird auf den aktuellen Niveaus nicht geglaubt. Die Investmentampeln für Europa stünden weiter auf "knallrot"; angesichts von Inflation, Krieg, Gasknappheit, Rezessionssorgen und nun noch neuen Sorgen um die Tragfähigkeit der Verschuldung gebe es keinen Grund, hierzulande investiert zu sein, heißt es aus dem Handel.
Der DAX könnte mit einem Test der 13.000er-Marke von unten zufrieden sein, bevor es weiter abwärts geht. Der Euro dürfte angesichts der Kapitalflucht in den Dollar-Raum weiter in Richtung Parität fallen. Etwas Hoffnung für die Börsen könnte es durch einen besseren Ifo-Geschäftsklimaindex geben. Er wird für Juni mit 92,5 nach 93,0 im Vormonat erwartet. "Nach den PMIs gestern ist aber eher ein Einbruch in den 80er-Bereich zu erwarten", kommentierte ein Händler mit Blick auf die schwachen Einkaufsmanager-Indizes vom Vortag.
Zalando-Warnung belastet Einzelhandelssektor
Derweil bekommen immer mehr Unternehmen die Folgen der hohen Inflation und der daraus resultierenden Konsumzurückhaltung zu spüren. Jüngstes Beispiel ist der Online-Modehändler Zalando, der am Vorabend seine Jahresprognosen drastisch gesenkt hat. Die Aktie bricht um rund 16 Prozent ein und zieht auch andere Aktien der Einzelhandels- und E-Commerce-Branche mit nach unten. Ceconomy büßen rund 5 Prozent ein und Hellofresh 8 Prozent. About You fallen um 8 Prozent und Global Fashion Group um 3,3 Prozent. In London geht es mit Boohoo und Asos um 3,6 und 4,9 Prozent abwärts.
Bankenwerte profitieren nicht vom US-Bankenstresstest, den alle untersuchten Geldhäuser bestanden haben. Dabei kam die US-Tochter der Deutschen Bank auf die höchste Kapitalquote aller geprüften Banken. Der Sektor verliert dennoch 0,3 Prozent. Hier dürften die zuletzt wieder gesunkenen Marktzinsen in Verbindung mit Konjunktursorgen belasten. Deutsche Bank fallen um 0,5 Prozent und Commerzbank um 1,9 Prozent.
Die Aktie des schweizerischen Versicherers Zurich Insurance gewinnt derweil gut 1 Prozent. Positiv wird hier der Verkauf eines Bestandsportfolios deutscher Lebensversicherungen aufgenommen. Damit verbessere sich die Solvenz des Unternehmens um 8 Prozent, heißt es. Gesucht sind ferner die Aktien der Deutschen Post (+0,6%), nachdem US-Wettbewerber Fedex überzeugende Geschäftszahlen vorgelegt hat.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.455,57 +0,6% 19,28 -19,6% Stoxx-50 3.408,73 +0,7% 23,58 -10,7% DAX 12.921,93 +0,1% 9,34 -18,7% MDAX 26.422,45 -0,3% -77,23 -24,8% TecDAX 2.864,97 +0,9% 24,67 -26,9% SDAX 12.000,66 -0,1% -14,82 -26,9% FTSE 7.062,06 +0,6% 41,61 -4,9% CAC 5.924,83 +0,7% 41,50 -17,2% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 1,37 -0,05 +1,55 US-Zehnjahresrendite 3,06 -0,03 +1,55 DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Do, 17:19 Uhr % YTD EUR/USD 1,0528 +0,1% 1,0522 1,0521 -7,4% EUR/JPY 141,70 -0,2% 141,99 141,66 +8,3% EUR/CHF 1,0116 -0,0% 1,0401 1,0090 -2,5% EUR/GBP 0,8580 -0,0% 0,8582 0,8582 +2,1% USD/JPY 134,57 -0,3% 134,95 134,62 +16,9% GBP/USD 1,2272 +0,1% 1,2260 1,2260 -9,3% USD/CNH 6,6957 -0,1% 6,6994 6,6995 +5,4% Bitcoin BTC/USD 20.915,19 +1,2% 20.675,24 20.486,52 -54,8% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 103,88 104,27 -0,4% -0,39 +43,9% Brent/ICE 109,25 110,05 -0,7% -0,80 +44,8% GAS VT-Schluss +/- EUR Dutch TTF 132,61 131,40 -0,6% -0,74 +52,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.826,12 1.822,80 +0,2% +3,32 -0,2% Silber (Spot) 20,97 20,96 +0,0% +0,01 -10,1% Platin (Spot) 920,25 911,03 +1,0% +9,23 -5,2% Kupfer-Future 3,69 3,74 -1,4% -0,05 -17,0% ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/flf
(END) Dow Jones Newswires
June 24, 2022 03:45 ET (07:45 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.