Clean Logistics rüstet alte Diesel-Lkw und -Busse auf emissionsfreie Wasserstofftechnik um. Nun wurde der Wasserstoff-Lkw "fyuriant" der Öffentlichkeit präsentiert. Zudem gibt das Unternehmen einen Großauftrag bekannt.
Das börsennotierte Jungunternehmen Clean Logistics stellte am Donnerstag auf dem Flugplatz in Stade seinen ersten Wasserstoff-Lkw "fyuriant" der Öffentlichkeit vor.
Der lokal emissionsfreie Sattelschlepper ist mit zwei Brennstoffzellen mit einer Leistung von jeweils 120 Kilowatt (kW) und Wasserstofftanks mit einem Volumen von 43 Kilo ausgerüstet. Das ermöglicht eine Reichweite von über 400 Kilometern und kurze Betankungszeiten von unter 15 Minuten. Das zulässige Gesamtgewicht des Fahrzeugs liegt bei 40 Tonnen.
Den Wasserstoff-Umbausatz hat Clean Logistics selbst entwickelt. Laut CEO Dirk Graszt passt die Technik "in so ziemlich jeden Serien-Lkw". Die Kosten für den Umbau liegen zwar bei mehr als einer halben Millionen Euro, allerdings erhalten Logistikunternehmen "eine staatliche Förderung in Höhe von 80 Prozent der Investitionsmehrausgaben", so Graszt gegenüber der Welt.
Bereits im Sommer 2021 hatte Clean Logistics einen alten Diesel-Bus der Uckermärkischen Verkehrsgesellschaft (UVG) umgerüstet und mit einem Brennstoffzellen-Wasserstoff-Antrieb ausgestattet.
Nach eigenen Angaben verzeichnet das Unternehmen eine sehr hohe Nachfrage nach seinen umgerüsteten Lkws und Bussen. Deshalb baue man seine Kapazitäten derzeit massiv aus. Mit einer neuen mehr als 10.000 Quadratmetern großen Produktionshalle in Winsen (Luhe) sei man in der Lage, die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge ab Ende 2023 jährlich auf bis zu 450 zu steigern.
Erst gestern gab Clean Logistics seinen ersten Großauftrag bekannt: Die GP Joule GmbH hat 40 Wasserstoff-Lkws bestellt. Genauer gesagt wurde ein Vertrag über eine Reservierung von 40 Umbauplätzen zur Produktion von Wasserstoff-Lkw mit GP Joule unterzeichnet. Das Auftragsvolumen liegt im unteren zweistelligen Millionenbereich.
Im frühen Xetra-Handel steht die Clean Logistics-Aktie am Freitag zwei Prozent im Plus. Ein Anteilsschein kostet momentan 10,20 Euro (Stand: 24.06.2022, 09:20 Uhr). Seit Jahresbeginn hat die Aktie rund 50 Prozent hinzugewonnen.
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreet:online Zentralredaktion
Enthaltene Werte: DE000A1YDAZ7