DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
ÖL - Der CEO von Exxon Mobile, Darren Woods, prognostiziert einen Anstieg der Investitionen in fossile Brennstoffe. Er erwarte, dass der Ölpreis weiter steigen werde, bis er zu neuen Investitionen in die Produktion ansporne, sagte er der FT. "Man sagt immer, dass das Mittel gegen hohe Preise hohe Preise sind. Und genau das werden wir meiner Meinung nach auch erleben. Es ist also eine Frage, wie hoch die Preise letztendlich steigen werden. Der Versuch, die Emissionen zu reduzieren, indem man die Produktion senkt, bevor man sich um den Verbrauch kümmert, habe dazu geführt, dass die Welt nun mit der Deckung des Energiebedarfs kämpfe.(Financial Times)
TANK-RABATT - Der Tankrabatt von 35 Cent je Liter Benzin und 17 Cent je Liter Diesel ist an den Tankstellen zumindest in Teilen angekommen. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts (Destatis) waren Benzin und Diesel an den deutschen Stationen zuletzt günstiger oder ähnlich teuer wie in den meisten direkten EU-Nachbarstaaten. Allerdings seien die Kraftstoffpreise seit der Einführung des Tankrabatts von Anfang Juni wieder gestiegen. Der ADAC sieht beim Benzinpreis ein Absenkungspotenzial von 25 Cent. (Welt)
KLIMA-TICKET - Innerhalb der Bundesregierung gibt es Überlegungen, dass zeitlich befristete Neun-Euro-Ticket im Nahverkehr in veränderter Form als "Klima-Ticket" fortzuführen. Dies geht aus dem Entwurf für ein Klimaschutzsofortprogramm hervor, der dem Handelsblatt vorliegt. So soll "mit tariflichen Maßnahmen die Attraktivität des ÖPNV dauerhaft gesteigert werden, z.B. anschließend an das befristete '9 für 90'-Ticket mit veränderten Konditionen durch ein vergünstigtes Klima-Ticket als einheitliche Länder-Nahverkehrs-Monats- bzw. Jahresfahrkarte für den Schienenpersonenregionalverkehr und den ÖPNV". (Handelsblatt)
ENERGIEPOLITIK - Die Energieversorgungskrise trifft viele Haushalte hart. Je nach Wohnsituation werden die Energiepreise um einen Wert zwischen 80 und knapp 130 Prozent steigen, falls es zu weiteren Importbeschränkungen für fossile Brennstoffe aus Russland kommt. Das zeigt eine Studie der Unternehmensberatung Oliver Wyman, die dem Handelsblatt vorliegt. Für einen besonders betroffenen Vier-Personen-Haushalt, der vorrangig Gas nutzt, bedeutet dies den Berechnungen zufolge eine jährliche Kostensteigerung um bis zu 2.900 Euro bei Gas und 800 Euro für Strom. Damit summiert sich die Energiekostensteigerung auf 3.700 Euro, der Kostenanstieg beträgt 128 Prozent. (Handelsblatt)
EINMALZAHLUNG - Wenn sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am 4. Juli mit Spitzenvertretern der Arbeitnehmer und Arbeitgeber darüber beraten wird, wie die Preisentwicklung in den Griff zu bekommen ist, muss er mit heftigem Gegenwind rechnen. Nicht nur die Gewerkschaften sind wenig angetan von seinem Vorhaben, statt auf tarifliche Lohnerhöhungen auf Einmalzahlungen zu setzen. Auch von Experten kommt Kritik an dem Vorhaben. "Sonderzahlungen an Arbeitnehmer sind besser als keine Hilfe, können jedoch keine permanente Entlastung darstellen", sagt Marcel Fratzscher, Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), der Augsburger Allgemeinen. Doch genau die braucht es seiner Meinung nach. (Augsburger Allgemeine)
EINMALZAHLUNG - Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) hält nichts vom Vorschlag von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), die aktuellen Preissteigerungen mit einer steuerfreien Einmalzahlung abzufedern. "Angesichts der in den vergangenen Monaten explodierenden Preise ist ein solcher plötzlicher Liquiditätsabfluss, und nichts anderes wäre die Auszahlung zunächst, für viele Unternehmen aktuell einfach nicht mehr zu stemmen", sagte der Bundesgeschäftsführer des Verbandes, Markus Jerger. (Handelsblatt)
FLUGHÄFEN - Angesichts des Chaos an deutschen Flughäfen zum Beginn der Urlaubssaison ist laut Bild-Zeitung eine hochrangig besetzte Krisenrunde geplant. Demnach haben sich für Mittwoch Vertreter der zehn größten deutschen Flughäfen, der Bundespolizei, anderer Behörden und Dienstleister zu einem Krisentelefonat verabredet. Einziges Thema sei die Lage an den Flughäfen, die eklatante Personalnot in allen Bereichen und gegenseitige Schuldzuweisungen. (Bild-Zeitung)
CHINA - Die chinesische Regierung hat eine Revision des aus dem Jahr 2008 stammenden Antimonopolgesetzes vom Ständigen Ausschuss des Volkskongresses verabschieden lassen, mit der insbesondere neue Regeln zur Begrenzung der Marktmacht von Internet- und Technologiefirmen eine gesetzliche Basis bekommen sollen. Einer Mitteilung der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge wird das überarbeitete Antimonopolgesetz am 1. August in Kraft treten. Wie in China üblich, dürfte der volle Gesetzesinhalt erst in letzter Minute veröffentlicht werden. Bislang ist nur ein Vorschlagsdokument vom Oktober vorigen Jahres im Umlauf, aus dem die Stoßrichtung der Initiative erkennbar ist. (Börsen-Zeitung)
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June 28, 2022 01:13 ET (05:13 GMT)
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