DJ G7 will 4,5 Milliarden US-Dollar für Kampf gegen Hunger geben
Von Andrea Thomas
ELMAU/BERLIN (Dow Jones)--Die Gruppe sieben führender Volkswirtschaften (G7) will in diesem Jahr 4,5 Milliarden US-Dollar zusätzlich für den Kampf gegen Hunger und Unterernährung bereitstellen. Damit erhöht sich der Gesamtbeitrag der G7-Staaten für die weltweite Ernährungssicherheit auf über 14 Milliarden Dollar. Gleichzeitig appellierte die G7 an Russland, seine Blockade von ukrainischen Häfen am Schwarzen Meer sowie die Zerstörung wichtiger ukrainischer Infrastruktur und den Getreidesilos zu beenden.
"Wir, die Staats- und Regierungschefs der G7, werden keine Mühe scheuen, um die weltweite Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit zu verbessern und die Schwächsten, die die Nahrungsmittelkrise am stärksten zu treffen droht, zu schützen", erklärte die Gruppe in einem Statement zur Ernährungssicherheit zum Abschluss ihres dreitägigen Treffens im bayerischen Elmau.
Angesichts der aktuell rund 323 Millionen vom Hunger bedrohten Menschen will die G7 gemeinsam mit der Weltbank eine "Globale Allianz für Ernährungssicherheit" als koordinierte und solidarische Antwort auf die bevorstehenden Herausforderungen aufbauen.
Die G7-Länder beschuldigten Russland, wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine die globale Hungerkrise dramatisch verschärft zu haben. Russlands Blockade von ukrainischen Häfen am Schwarzen Meer und seine Angriffen auf Getreidesilos und Infrastruktur könne "nur als geopolitisch motivierter Angriff auf die weltweite Ernährungssicherheit" bewertet werden.
Die G7 versprach daher der Ukraine, ihr bei der Produktion der nächsten Erntesaison zu helfen und verpflichtete sich, die ukrainischen Landwirte beim Zugang zu wichtigen landwirtschaftlichen Betriebsmitteln und Medikamenten zu unterstützen.
Gleichzeitig stellte die G7 klar, dass ihre Sanktionen gegen Russland aufgrund dessen Angriffskriegs nicht gegen Nahrungsmittel gerichtet seien. "Wir werden weiterhin sicherstellen, dass unsere Sanktionspakete nicht auf Lebensmittel abzielen und den freien Fluss von landwirtschaftlichen Produkten, auch aus Russland, und die Bereitstellung humanitärer Hilfe ermöglichen", hieß es in der Erklärung.
Deutschland hat in diesem Jahr die Präsidentschaft der G7 inne. Zur G7 gehören außerdem noch die USA, Japan, Kanada, Großbritannien, Italien und Frankreich.
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June 28, 2022 05:37 ET (09:37 GMT)
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