DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
LUFTVERKEHR - Die Koordinatorin der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus, Claudia Müller (Grüne), wirft der gesamten Luftverkehrsbranche wegen der langen Warteschlangen in Airports und tausendfach ausgefallener Flüge flächendeckend Fehler bei der Personalplanung vor. Müller sagte der Bild-Zeitung: "Wir mussten alle lange pandemiebedingt aufs Reisen verzichten. Also wollen viele Menschen nun endlich wieder raus und ihre Ferien genießen. Das kann ich nur allzu gut verstehen. Dass so ein Zeitpunkt kommen würde, war auch nicht schwer vorherzusehen." Es sei "umso frustrierender", wenn "nach den enorm schwierigen Corona-Jahren" nun die "hohen Passagierzahlen gerade auf personelle Engpässe im Luftverkehr" stießen. (Bild-Zeitung)
MITARBEITERKAPITAL - Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will die Mitarbeiterkapitalbeteiligung in Deutschland deutlich attraktiver machen. Der steuerliche Freibetrag soll auf 5 .000 Euro mehr als verdreifacht werden, berichtet die Börsen-Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise. Aktuell liegt der Freibetrag in der Einkommensteuer bei 1 .440 Euro. Lindner und sein Kabinettskollege, Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP), stellen an diesem Mittwoch Eckpunkte eines Kapitalmarktmodernisierungsgesetzes vor. (Börsen-Zeitung)
CYBERANGRIFFE - Deutsche IT-Sicherheitsexperten haben die Politik aufgefordert, die zunehmenden Lösegeldzahlungen von Unternehmen nach Cyberangriffen einzudämmen. Die Unterzeichner eines offenen Briefes - darunter rund 30 Professorinnen und Professoren - fordern Maßnahmen und Anreize, um das Eingehen auf Erpressungen mit Ransomware effektiv zu unterbinden. Die Forscher und IT-Experten wenden sich dagegen, dass Lösegelder steuerlich als Betriebsausgaben absetzbar sind. Für Unternehmen ab einer bestimmten Größe soll eine Meldepflicht für Ransomware-Attacken und Lösegeldzahlungen eingeführt werden. Außerdem sollen Versicherungen keine Lösegeldzahlungen mehr absichern dürfen. (Börsen-Zeitung)
5G - Mit einem "Infrastrukturgesetz", das die europäische Kommission im Herbst vorlegen will, soll der Ausbau von 5G beschleunigt und eine Kostenteilung bei den nötigen Investitionen optimiert werden. Wie Branchenbeobachter erfahren haben, will die EU in dem geplanten Regelwerk auch den jahrelangen Beschwerden der Telekommunikationskonzerne Rechnung tragen, die bessere Amortisationsmöglichkeiten für ihre milliardenschweren Netzinvestitionen fordern. (Börsen-Zeitung)
JAPAN - Für deutsche Unternehmen gewinnt Japan als Investitionsstandort laut einer Studie zunehmend an Bedeutung. Nicht nur ist der Anteil jener deutscher Firmen, die ihre Asien-Zentrale in Japan haben, im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozentpunkte gestiegen, wie eine Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan und von KPMG ergeben hat. Das Engagement zahlt sich zugleich auch deutlich stärker aus als in der Vergangenheit. "Deutsche Unternehmen nutzen Japan nicht zwangsläufig nur als Absatzmarkt, sondern vor allem auch als ein präferierter globaler Kooperations- und Technikpartner", sagte Andreas Glunz, Bereichsvorstand International Business bei KPMG. (Börsen-Zeitung)
ÖLPREISE - Der Chef des US-Ölkonzerns Exxon Mobil erwartet, dass die Preise für Öl und Gas noch lange hoch bleiben werden. "Strukturell ist nicht genug Angebot auf dem Markt", sagte Darren Woods im Interview. Dies liege nur bedingt an den Folgen des Ukrainekriegs, ursächlich seien vor allem fehlende Investitionen in die Förderung während der Corona-Pandemie. "Die Preise werden so lange höher bleiben, bis zusätzliches Angebot auf den Markt kommt", sagte Woods. (Handelsblatt)
INTERNET - Die EU treibt die Pläne für ein satellitengestütztes Internetangebot voran, um abgelegene Regionen zu versorgen und sichere Kommunikation zu ermöglichen. Die französische Ratspräsidentschaft hat einen Vorschlag vorgelegt, der noch am heutigen Mittwoch von den Mitgliedsstaaten angenommen werden könnte. Demnach soll ein erheblicher Teil des Auftragsvolumens an "New Space"-Firmen vergeben werden. Ihr Anteil solle "maximiert" werden, heißt es in dem Papier, das dem Handelsblatt vorliegt. Konkret bedeutet das, dass bei Ausschreibungen mit einem Wert von mehr als 10 Millionen Euro der öffentliche Auftraggeber sicherstellen muss, dass mindestens 30 Prozent an kleine und mittelständische Unternehmen beziehungsweise Start-ups gehen. (Handelsblatt)
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June 29, 2022 01:26 ET (05:26 GMT)
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