Linz (www.anleihencheck.de) - Die gestrige Zinssitzung der ungarischen Nationalbank (MNB) brachte eine veritable Überraschung, so Oberbank in ihrem aktuellen Tageskommentar zu den internationalen Finanzmärkten.Der Leitzinssatz sei um 1,85% auf nunmehr 7,75% angehoben worden (Erwartung: +0,50%). Das sei der größte Anhebungsschritt seit der Finanzkrise 2008. Da EUR/HUF (Ungarischer Forint) in den letzten Tagen bis 404,50 gestiegen sei, habe es Vermutungen über eine größere Anhebung gegeben. Der Zinsschritt habe EUR/HUF wieder unter 400,00 gedrückt. Die HUF-Schwäche beruhe vor allem auf der gestiegenen Inflation (Mai: 10,7%), die aber ohne Preisstützungen von Produkten des täglichen Bedarfs durch die ungarische Regierung noch deutlich höher liegen würde. Außerdem würden das hohe Budgetdefizit (Finanzierung von Wahlversprechen von Premierminister Orban), Sondersteuern für Unternehmen, die vom Ukrainekrieg profitieren würden, und die EU-Blockade von Geldern aus dem Wiederaufbaufonds (ca. 15,5 Mrd. Euro/Streit über die Rechtsstaatlichkeit) den Forint belasten. Der radikale Zinsschritt könne nur ein erster Schritt zur Stabilisierung der Währung sein. Weitere müssten folgen. EUR/HUF seitwärts 386,00 bis 403,00. (29.06.2022/alc/a/a) ...Den vollständigen Artikel lesen ...
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