DJ S&P Global: Schwächstes Wachstum im Euroraum seit 16 Monaten
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Wirtschaft der Eurozone ist im Juni zwar auf Wachstumskurs geblieben, die Steigerungsrate sank jedoch auf den tiefsten Wert seit Beginn des Aufschwungs im März 2021. Der Sammelindex für die Produktion der Privatwirtschaft der Eurozone, der Industrie und Dienstleistungen umfasst, fiel auf 52,0 Zähler von 54,8 im Vormonat, wie S&P Global bei einer zweiten Veröffentlichung berichtete.
Beim ersten Ausweis war ein Rückgang auf 51,9 Punkte gemeldet worden. Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses Werts erwartet. Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf ein Schrumpfen.
Ausschlaggebend für die Abschwächung waren der erste Rückgang der Industrieproduktion seit zwei Jahren und das schwächste Geschäftswachstum im Servicesektor seit Januar. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicebereich fiel auf 53,0 Punkte von 56,1 im Vormonat. Der erste Datenausweis hatte einen Stand von 52,8 ergeben, dessen Bestätigung Ökonomen erwartet hatten.
"Die drastische Abkühlung der Eurozone-Wirtschaft erhöht das Risiko, dass die Region im dritten Quartal 2022 in einen Abschwung rutscht", sagte S&P-Global-Chefökonom Chris Williamson. "Der Juni-PMI deutet auf eine Abschwächung des vierteljährlichen BIP-Wachstums auf nur 0,2 Prozent hin, wobei die zukunftsgerichteten Indikatoren wie Auftragseingang und Geschäftserwartungen in den nächsten Monaten sogar auf einen Rückgang hindeuten."
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July 05, 2022 04:14 ET (08:14 GMT)
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