DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gestiegen
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 2. Juli wider Erwarten leicht zugelegt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 4.000 auf 235.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 230.000 vorhergesagt.
US-Rohöllagerbestände unerwartet deutlich gestiegen
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 1. Juli deutlich ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 8,234 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten dagegen einen Rückgang um 1,2 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 2,8 Millionen Barrel reduziert.
Defizit in der US-Handelsbilanz gesunken
Das Defizit in der Handelsbilanz der USA ist im Mai weniger als erwartet gesunken. Es betrug nach vorläufigen Berechnungen 85,55 Milliarden Dollar nach revidiert 86,69 (vorläufig: 87,08) Milliarden im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 84,70 Milliarden Dollar gerechnet.
EZB-Rat diskutiert über stärkere Zinserhöhungen - Protokoll
Im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) gewinnen die geldpolitischen "Falken" angesichts überraschend hoher Inflationszuwächse immer mehr Oberwasser. Bei den Beratungen am 8./9. Juni 2022 setzten sie die Quasi-Vorankündigung eines "großen" Zinsschritts im September durch und forderten zudem einen großen Schritt bereits für Juli, wie aus dem jetzt veröffentlichten Protokoll hervorgeht. Einer weiterhin "graduellen" Normalisierung der Geldpolitik stimmten sie nur nach der Versicherung zu, dass mit graduell nicht notwendigerweise langsam gemeint sei.
Kerber: Spread-Kontrolle durch EZB wäre ein Rechtsverstoß
Der Berliner Jurist Markus C. Kerber hat die Europäische Zentralbank (EZB) davor gewarnt, die Renditedifferenzen (Spreads) der Staatsanleihen hoch verschuldeter Euro-Länder gegenüber Bundesanleihen über Anleihekäufe zu begrenzen. In einer aktuellen Stellungnahme fordert Kerber zudem Bundesbankpräsident Joachim Nagel dazu auf, einen etwaigen Beschluss des EZB-Rats dieses Inhalts nicht umzusetzen.
BDEW sieht in Osterpaket großen Schritt nach vorn
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat sich zufrieden gezeigt, dass das Osterpaket zum beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien noch vor der Sommerpause verabschiedet werden soll. "Das Paket enthält viele wichtige Weichenstellungen für einen beschleunigten Erneuerbaren-Ausbau, auch wenn es an manchen Stellen noch deutlich beherzter hätte ausfallen müssen", sagte Verbandschefin Kerstin Andreae. "In Summe bringen uns die vorgelegten Regelungen aber einen großen Schritt voran." Der Ukraine-Krieg mache deutlich, dass Deutschland schneller als gedacht von fossilen Energieimporten unabhängig werden müsse.
Innenministerin Faeser fordert "Neustart im Bevölkerungsschutz"
Anlässlich des bevorstehenden ersten Jahrestags der verheerenden Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) einen "Neustart im Bevölkerungsschutz" gefordert. "Ein gut ausgestatteter und leistungsfähiger Bevölkerungsschutz ist entscheidend für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger", sagte Faeser in einer Bundestagsdebatte zu möglichen Lehren aus dem Jahrhunderthochwasser.
Johnson tritt als Parteichef der britischen Konservativen zurück
Der britische Premierminister Boris Johnson hat seinen Rücktritt als Chef der konservativen Tory-Partei angekündigt. Er wolle jedoch Premierminister bleiben, bis ein Nachfolger gefunden sei, sagte Johnson in einer Ansprache. Nach einer ganzen Reihe von Skandalen waren fast 60 Minister und andere Regierungsvertreter aus Protest gegen Johnson zurückgetreten.
Irischer Premier sieht in Johnsons Rücktritt Chance auf bessere Beziehungen beider Länder
Der irische Premierminister Micheal Martin sieht im Rücktritt von Premierminister Boris Johnson als Parteichef eine Chance auf eine Verbesserung der Beziehungen beider Länder. "Wir haben die Möglichkeit, den Geist der Partnerschaft und des gegenseitigen Respekts wiederzufinden", erklärte er. Die Beziehungen zwischen London und Dublin seien in letzter Zeit nicht zuletzt wegen des Streits um das Nordirland-Protokoll "angespannt" gewesen.
Polens Zentralbank hebt Leitzins auf 6,5 Prozent an
Polens Zentralbank hat im Kampf gegen die Inflation den Leitzins weiter angehoben. Sie setzte den Zinssatz von bisher 6,0 Prozent auf 6,5 Prozent hoch, wie sie mitteilte. In Polen lag die Inflationsrate im Juni bei 15,6 Prozent im Vorjahresvergleich.
DJG/DJN/AFP/apo/sha
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July 07, 2022 13:00 ET (17:00 GMT)
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