DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Singapur bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Islamisches Opferfest" geschlossen.
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (13:03 Uhr)
INDEX Stand +- % +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 3.895,75 -0,2% -17,9% E-Mini-Future Nasdaq-100 12.072,25 -0,5% -26,0% Euro-Stoxx-50 3.493,64 +0,1% -18,7% Stoxx-50 3.491,81 -0,3% -8,6% DAX 12.944,15 +0,8% -18,5% FTSE 7.157,71 -0,4% -2,6% CAC 6.020,21 +0,2% -15,8% Nikkei-225 26.517,19 +0,1% -7,9% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 150,95 +0,40
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 102,36 102,73 -0,4% -0,37 +41,8% Brent/ICE 104,63 104,65 -0,0% -0,02 +39,7% GAS VT-Schluss +/- EUR Dutch TTF 171,56 184,50 -6,3% -11,63 +41,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.741,22 1.740,06 +0,1% +1,16 -4,8% Silber (Spot) 19,21 19,22 -0,1% -0,01 -17,6% Platin (Spot) 877,10 876,73 +0,0% +0,38 -9,6% Kupfer-Future 3,50 3,58 -2,2% -0,08 -21,2% YTD zu Vortagsschluss
Die Ölpreise zeigen sich aktuell mit leichten Abgaben. Die Blicke sind dabei vor allem auf den anstehenden US-Arbeitsmarktbericht für Mai gerichtet. "Die Rezessionsrisiken haben zugenommen. Unsere Wirtschaftsexperten schätzen die Wahrscheinlichkeit, dass mehrere Volkswirtschaften in den nächsten sechs bis 18 Monaten in eine Rezession geraten, auf 30 bis 40 Prozent", heißt es von Fitch Solutions.
AUSBLICK AKTIEN USA
Auf leichte Abgaben an der Wall Street zum Wochenausklang deuten aktuell die Futures hin. Der Die Richtung dürfte allerdings der anstehende US-Arbeitsmarktbericht für Juni vorgeben. Da die Sorgen über eine mögliche Rezession zuletzt weiter zugenommen haben, konzentrierten sich die Anleger auf die neuesten Wirtschaftsdaten, um die Inflationsaussichten und in der Folge daraus die Pläne der US-Notenbank für weitere Zinserhöhungen abzuleiten. Bei den Einzelwerten geht es für die Twitter-Aktie vorbörslich um 4,0 Prozent abwärts. Wie die Washington Post unter Berufung auf informierte Personen berichtete, hält das Team um Elon Musk die von Twitter vorgelegten Informationen für unzureichend. Unabhängig davon teilte Twitter mit, dass wegen des abflauenden Geschäfts und wegen der möglicherweise anstehenden Übernahme durch Musk Stellen in der Personalabteilung gestrichen würden. Gamestop fallen um 6,0 Prozent, nachdem der Videospiele-Händler seinen Finanzvorstand ausgetauscht hat. Dagegen gewinnen Levi Strauss 4,9 Prozent, nachdem der Jeanshersteller mit Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal die Erwartungen übertroffen hat.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
-US 14:30 Arbeitsmarktdaten Juni Beschäftigung ex Agrar PROGNOSE: +250.000 gg Vm zuvor: +390.000 gg Vm Arbeitslosenquote PROGNOSE: 3,6% zuvor: 3,6% durchschnittliche Stundenlöhne PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+5,0% gg Vj zuvor: +0,3% gg Vm/+5,2% gg Vj
FINANZMÄRKTE EUROPA
Europas Börsen bauen bis Freitagmittag die Gewinne kräftig aus. Das Plus überrascht im Vorfeld der im weiteren Verlauf anstehenden US-Arbeitsmarktdaten. Denn diese haben das Potenzial, die Börsen stärker zu bewegen. "Ich gehe davon aus, dass eine hohe Zahl einen Ausverkauf am Aktienmarkt auslösen wird", so Jeffrey Halley, Marktstratege bei Oanda. Die Logik dahinter laute, dass sich Investoren in der jüngsten Erwartung einer weniger straffen Geldpolitik der Fed geirrt hätten und Aktien, insbesondere der technologielastigen Nasdaq, verkauften. Umgekehrt bedeute eine niedrigere Zahl, die auf eine Verlangsamung der US-Wirtschaft hindeuten würde, dass die auf weniger Zinserhöhungen abzielenden Prognosen richtig lagen. Damit könnte die jüngst gesehene Erholung am Aktienmarkt weitergehen. Volatil zeigt sich die Uniper-Aktie (+3,0%). Einem Handelsblatt-Artikel zufolge spielt die Bundesregierung Finanzkreisen zufolge auch den Kauf von deutlich über 30 Prozent an dem angeschlagenen Gashändler durch. Für die Aktie von TAG Immobilien geht es 7,6 Prozent nach unten, hier belastet eine Kapitalerhöhung in Höhe von 200 Millionen Euro. BMW (+2,3%) hat angesichts anhaltender Halbleiterengpässe auch im zweiten Quartal weniger Autos abgesetzt. Die Analysten werden mit Blick auf das zweite Quartal bei Adidas (-0,6%) seit Tagen vorsichtiger. Nun hat auch die Deutsche Bank das Kursziel auf 240 nach 305 Euro gleich um über 20 Prozent gesenkt, das Votum lautet weiter "Kaufen". Die Analysten erwarten eine schwächere Umsatz- und Margenentwicklung für das zweite Quartal und haben nun eine etwas vorsichtigere Einschätzung für das zweite Halbjahr und 2023. Sie gehen zudem davon aus, dass die Prognosen für das Gesamtjahr gesenkt werden, aber dies werde von den Anlegern bereits erwartet.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:18 Do, 17:06 % YTD EUR/USD 1,0143 -0,2% 1,0162 1,0173 -10,8% EUR/JPY 137,83 -0,3% 137,81 138,28 +5,3% EUR/CHF 0,9904 +0,1% 0,9894 0,9897 -4,5% EUR/GBP 0,8456 +0,0% 0,8466 0,8477 +0,6% USD/JPY 135,89 -0,1% 135,64 135,93 +18,1% GBP/USD 1,1995 -0,2% 1,2005 1,2000 -11,4% USD/CNH (Offshore) 6,7027 +0,2% 6,7064 6,7019 +5,5% Bitcoin BTC/USD 21.520,62 -0,6% 21.839,83 20.973,54 -53,5% YTD zu Vortagsschluss
Der US-Arbeitsmarktbericht am Freitagnachmittag wird wahrscheinlich die Erwartungen der Analysten übertreffen und den Dollar stärken, erwartet Unicredit Research. Sie rechnen mit 300.000 neuen Stellen außerhalb der Landwirtschaft im Juni, was über dem Marktkonsens von 265.000 Jobs liege. "Wenn wir richtig liegen, dürften die Daten dahingehend interpretiert werden, dass die Federal Reserve mehr Spielraum für Zinserhöhungen habe als andere Notenbanken", heißt es weiter. Im Gegenzug könnte der Euro erstmals seit dem Jahr 2002 die Parität zum Dollar erreichen. Die Gemeinschaftswährung notiert aktuell bei 1,0143 Dollar.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Überwiegend im Plus haben sich die Aktienkurse in Ostasien und Australien am Freitag gezeigt, nachdem es am Vortag an der Wall Street kräftig nach oben gegangen war. Äußerungen eines US-Notenbank-Vertreters hatten die Rezessions- und Zinserhöhungssorgen der US-Anleger gelindert. James Bullard, Präsident der Federal Reserve of St. Louis, hält zwar weitere Zinserhöhungen zur Bekämpfung der hohen Inflation für notwendig, sieht aber keine Rezession. Unter US-Anlegern weckte dies die Hoffnung, dass die Fed die Zinsen vielleicht doch nicht so aggressiv anheben müsse wie bislang erwartet. Ob die Datenlage dem Notenbanker recht gibt, wird der US-Arbeitsmarktbericht für Juni zeigen. In Tokio kamen die Kurse von ihren Tageshochs zurück mit der Nachricht, dass der ehemalige japanische Ministerpräsident Shinzo Abe während eines Wahlkampfauftritts durch Schüsse lebensgefährlich verletzt wurde. In Japan steht am Wochenende die Wahl zum Oberhaus an. Die Aussicht auf Wirtschaftsstimuli stützte den Aktienmarkt in Schanghai nicht nachhaltig. In Seoul ging es mit dem Kospi um 0,7 Prozent nach oben. Gesucht waren Aktien von Autoherstellern und -zulieferern.
CREDIT
Die Risikoprämien am europäischen Kreditmarkt fallen zum Wochenschluss erneut. Die Creditstrategen der Commerzbank stellen die CDS-Entwicklung auf den französischen Versorger EDF am Vortag in den Fokus. Der 5-Jahres-CDS engte sich um rund 20 Basispunkte ein, getrieben von der Absicht der französischen Regierung, den Energieversorger zu verstaatlichen. Dies könnte als Vorbote für weitere Rettungsaktionen und Verstaatlichungen dienen, insbesondere für den Fall, dass sich die Befürchtungen von Gasausfällen bewahrheiteten.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
BMW
hat angesichts anhaltender Halbleiterengpässe auch im zweiten Quartal weniger Premiumautos abgesetzt. In der Gruppe sanken die Verkäufe der Kernmarke und von Mini laut Mitteilung um 19,8 Prozent auf 563.536 Autos. Der Absatz der Kernmarke alleine sackte um 19,6 Prozent auf 496.745 Einheiten ab. Im wichtigsten Markt China lag der Rückgang sogar bei 28,3 Prozent, in Europa mit minus 19,4 Prozent etwas darunter.
VOLVO / DAIMLER / TRATON
Der schwedische Lkw-Hersteller Volvo AB hat zusammen mit seinen Partnern Daimler Truck Holding AG und Traton SE den letzten Schritt zur Gründung des bereits angekündigten Joint Ventures für Ladeinfrastruktur in Europa vollzogen. Das Joint Venture plant die Installation und den Betrieb von mindestens 1.700 leistungsstarken Ökostrom-Ladepunkten an Autobahnen und in der Nähe von Autobahnen sowie an Logistikzentren in ganz Europa.
2G ENERGY
sieht sich dank der hohen Nachfrage nach gasbetriebenen Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK)-Anlagen auf Kurs. Das Unternehmen bestätigte seine Prognosen bis 2026, die ein deutliches Wachstum vorsehen.
HOCHTIEF
Eine Tochter des Baukonzerns Hochtief hat einen Auftrag zum Bau eines neuen Gebäudes auf dem Campus der University Kentucky erhalten. Turner Construction Company werde laut Mitteilung das Gebäude in Lexington errichten. Der Auftragswert belaufe sich auf 225 Millionen US-Dollar. Der erste Spatenstich für das Health Education Building sei für Ende 2023 geplant, die Fertigstellung soll im ersten Quartal 2026 erfolgen.
NORDEX
Der Windkraftanlagenhersteller hat in Brasilien einen Auftrag für einen Windpark mit einer Leistung von 456 Megawatt erhalten. Wie der Konzern mitteilte, wird er 80 Turbinen für den Windpark "Feijao" liefern. Der Auftrag umfasst einen Servicevertrag über 20 Jahre. Auftraggeber ist ein Joint-Venture aus Macquarie Asset Managements Green Investment Group und Hydro Rein. Finanzielle Details nannte die Nordex SE nicht.
PROSIEBEN
Die Medienholding MFE-Mediaforeurope hat sich eine klare Mehrheit an der spanischen Tochtergesellschaft Mediaset Espana Comunicacion gesichert. Wie MFE-Mediaforeurope NV mitteilte, liegt die Beteiligung mittlerweile bei rund 83 Prozent. Gut 27 Prozent des Mediaset-Espana-Aktienkapitals hätten die zuletzt erhöhte Offerte angenommen.
TAG IMMOBILIEN
will die Übernahme der polnischen Robyg teilweise über eine Kapitalerhöhung finanzieren. Wie der Hamburger Konzern mitteilte, sollen 28.990.260 neue Aktien ausgegeben werden, was einer Erhöhung von knapp 20 Prozent des bisherigen Grundkapitals entspricht. Die neuen Aktien sollen den bestehenden Aktionären durch ein mittelbares Bezugsrecht im Verhältnis von 101:20 zu einem Bezugspreis von 6,90 Euro angeboten werden. Insgesamt will TAG rund 200 Millionen Euro brutto erlösen.
BHP
erwägt, Berufung gegen ein Urteil des britischen Berufungsgerichts einzulegen, das einer Klage einer Bürgerinitiative im Zusammenhang mit dem Samarco-Dammbruch im November 2015 stattgegeben hat. Der Rohstoffkonzern will sich weiterhin gegen Entschädigungsforderungen nach dem Bruch des Samarco-Damms am 5. November 2015 in Brasilien wehren, der zu Überschwemmungen in zwei nahegelegenen Dörfern führte und 19 Menschen tötete.
STREIK FLUGHAFEN PARIS
Ein geplanter Streik an den Pariser Flughäfen am ersten Ferienwochenende ist nach einem Abkommen über eine Gehaltserhöhung abgewendet. Es sieht nach Angaben der Gewerkschaft CGT drei Prozent mehr Gehalt für die Angestellten des Flughafenbetreibers ADP vor. Das Personal stimmte für die Aufhebung der Streikwarnung. Der neue Transportminister Clément Beaune hatte zuvor den "sehr wichtigen sozialen Dialog" zwischen dem Unternehmen und den Angestellten gelobt.
OMV
Der Ölkonzern hat im zweiten Quartal 2022 weniger Öl und Gas produziert als im Vorjahreszeitraum, dafür aber deutlich höhere Raffineriemargen erzielt. Die durchschnittliche tägliche Produktion lag bei 345.000 Barrel Öläquivalent (boed), nachdem sie im Vorjahreszeitraum 490.000 Barrel betragen hatte. Im Vorquartal betrug die Förderung noch 457.000 Barrel.
OMV
Der Ölkonzern verzeichnet im zweiten Quartal wegen einer beschädigten Raffinerie und verringerter Gaslieferungen aus Russland hohe Sonderbelastungen. Den finanziellen Aufwand aus einem Zwischenfall in der Raffinerie Schwechat bezifferte OMV auf insgesamt rund 200 Millionen Euro. Im Juni war es während einer Wasserdruckprüfung zu einem Schaden an der Außenhaut gekommen. Aktuell sei die Raffinerie zu etwa 20 Prozent ausgelastet.
TIKTOK
Nach dem Tod von zwei Kindern bei der "Blackout Challenge" haben ihre Eltern die Videoplattform Tiktok in den USA verklagt. "Tiktok muss für die Verbreitung tödlicher Inhalte an die beiden Mädchen zur Rechenschaft gezogen werden", erklärte der Anwalt Matthew Bergman. Bei der "Blackout Challenge" geht es darum, sich bis zur Ohnmacht zu würgen - ein achtjähriges Mädchen aus Texas sowie eine Neunjährige aus Wisconsin waren im vergangenen Jahr bei dem Würgespiel ums Leben gekommen.
WIENERBERGER
Der Baustoffkonzern weitet sein Aktienrückkaufprogramm zum zweiten Mal aus. Bis Ende September sollen nun bis zu 8,83 Millionen eigene Aktien für maximal 230 Millionen Euro zurückgekauft werden. Der bisherige Höchstbetrag lag bei 180 Millionen Euro.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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July 08, 2022 07:08 ET (11:08 GMT)
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