DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Singapur blieben die Börsen wegen des Feiertages "Islamisches Opferfest" geschlossen.
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (13:20 Uhr)
INDEX Stand +- % +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 3.882,50 -0,5% -18,2% E-Mini-Future Nasdaq-100 12.073,25 -0,6% -26,0% Euro-Stoxx-50 3.490,63 -0,5% -18,8% Stoxx-50 3.499,10 -0,2% -8,4% DAX 12.925,00 -0,7% -18,6% FTSE 7.178,49 -0,2% -2,5% CAC 6.001,97 -0,5% -16,1% Nikkei-225 26.812,30 +1,1% -6,9% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 150,68% +0,61
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 102,51 104,79 -2,2% -2,28 +42,0% Brent/ICE 105,40 107,02 -1,5% -1,62 +40,7% GAS VT-Schluss +/- EUR Dutch TTF 171,50 169,13 -2,1% -3,71 +45,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.737,16 1.742,80 -0,3% -5,64 -5,1% Silber (Spot) 19,27 19,31 -0,2% -0,04 -17,4% Platin (Spot) 880,02 898,00 -2,0% -17,98 -9,3% Kupfer-Future 3,47 3,53 -1,7% -0,06 -21,9% YTD zu Vortagsschluss
AUSBLICK AKTIEN USA
Das Wiederaufflammen der Corona-Pandemie in China bremst am Montag die Stimmung an den Aktienbörsen. An der Wall Street deutet sich ein etwas leichterer Handelsbeginn an. Aus mehreren chinesischen Städten werden neue Covid-19-Ausbrüche gemeldet - darunter auch wieder aus der Wirtschaftsmetropole Schanghai. Die Regierung hat bereits neue Beschränkungen auf den Weg gebracht. Somit drohen neue Lieferengpässe mit den entsprechenden die Inflation anheizenden Effekten. Dazu fielen neue Preisdaten aus China zumindest einen Tick höher als erwartet aus, wodurch der Spielraum der chinesischen Zentralbank, mit geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen die Wirtschaft zu stützen, eingeschränkt wird. China bekomme Corona einfach nicht in den Griff, sagt ein Händler.
Gesprächsthema an der Wall Street ist auch das Hickhack um Twitter - der Titel verliert vorbörslich über 7 Prozent. Tesla-Chef Elon Musk ist vom beabsichtigten 44 Milliarden Dollar schweren Kauf des Kurzbotschaftendiensts abgerückt. Hintergrund ist laut einem Schreiben von Musks Anwälten, dass Twitter nicht alle angeforderten Informationen über potenziell gefälschte Nutzerkonten herausgegeben hat.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- Qiagen NV, Ergebnis 2Q
- Covestro AG, Ergebnis 2Q
- SLM Solutions Group AG, Ergebnis 1H
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Nach einem schwachen Handelsstart erholen sich die Aktienmärkte. Am Morgen belasteten zunächst die negativen Vorgaben aus China. Durch die Priorisierung der Null-Covid-Politik würden neue Lockdowns wieder wahrscheinlicher - mit negativen Auswirkungen auf die Lieferketten. Zudem lagen die Inflationsdaten aus China über der Erwartung. Aber auch die Sorgen um die Gasversorgung in Europa belasten die Stimmung. Vom Umfeld kommen kaum Impulse, der Euro fällt wieder leicht und liegt nur noch knapp über der Parität. Die konjunkturelle Unsicherheit könnte dazu führen, dass die Gemeinschaftswährung bald sogar unter die Dollar-Parität fällt. Laut Sonja Marten, Leiterin Research Devisen und Geldpolitik bei der DZ Bank, ist ein immer schwächer werdender Euro für die exportorientierte deutsche Wirtschaft im aktuellen Umfeld kein Vorteil, sondern potenziell sogar eine Belastung. Der exportfördernde Effekt einer schwachen Währung werde durch den extremen Anstieg der Importpreise für Vorprodukte aufgefressen, erklärt Marten. Nordex gewinnen nach zunächst starken Abgaben nun 6 Prozent. Das Unternehmen hat die zweite Kapitalerhöhung innerhalb von zwei Wochen angekündigt. Die Citi-Analysten nennen die Erhöhung "erwartbar". Bei SFC Energy belastet dagegen eine Kapitalerhöhung. Hier brechen die Aktien um 10 Prozent ein. Für EdF ist die Stimmung gegen den Sektor gut, die Aktien legen um 0,9 Prozent zu. JPM hat die Aktien doppelt hochgestuft. Airbus (+1,4%) steigen nach positiv aufgenommenen Absatzzahlen. Bernstein hat Siemens (-1,7%) abgestuft.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:03 Fr, 18:30 % YTD EUR/USD 1,0112 -0,7% 1,0140 1,0160 -11,1% EUR/JPY 138,65 +0,0% 138,95 138,33 +5,9% EUR/CHF 0,9913 -0,4% 0,9926 0,9944 -4,4% EUR/GBP 0,8449 -0,2% 0,8469 0,8452 +0,6% USD/JPY 137,11 +0,7% 137,02 136,14 +19,1% GBP/USD 1,1969 -0,5% 1,1974 1,2023 -11,6% USD/CNH (Offshore) 6,7098 +0,3% 6,7084 6,6913 +5,6% Bitcoin BTC/USD 20.545,79 -2,3% 20.480,81 21.662,20 -55,6%
Der Euro marschiert wieder Richtung Dollarparität. Ein vollständiger Stopp der russischen Gaslieferungen nach Europa würde wahrscheinlich zu einer Rezession in der Eurozone führen und den Euro um weitere 10 Prozent fallen lassen, befürchtet Analyst Kit Juckes von der Societe Generale.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Während in Japan die Politik die Richtung an der Börse bestimmt hat, war es in China insbesondere die Corona-Pandemie. Dass die regierende liberaldemokratische Partei LDP unter Premier Fumio Kishida ihre Position bei der Oberhauswahl festigte, kam an der Börse gut an. Rückenwind für Aktien - insbesondere von exportstarken Unternehmen - kam auch vom Yen, der zum Dollar weiter an Wert verlor auf den niedrigsten Stand seit September 1998. Anders an den chinesischen Börsen: Dort ging es deutlich nach unten, nachdem aus mehreren chinesischen Städten neue Covid-19-Ausbrüche gemeldet worden waren. Dazu fielen neue Preisdaten aus China zumindest einen Tick höher aus als erwartet, was tendenziell den Spielraum der Zentralbank einschränkt. Stark unter Druck standen in Hongkong Aktien von Spielkasinos wie Wynn Macau (-6,5%), Galaxy Entertainment (-6,0%) und Sands China (-8,3%), weil auf Macau wegen des Covid-19-Ausbruchs für eine Woche die meisten Aktivitäten untersagt wurden. Für das starke Minus in Hongkong sorgten auch die Technikriesen. Der entsprechende Subindex lag über 4 Prozent zurück. Peking hatte gegen einige der größten Internetunternehmen des Landes Geldstrafen verhängt. EML Payments knickten in Sydney um 25 Prozent ein, weil der CEO unerwartet und abrupt das Unternehmen verlässt.
CREDIT
Leicht erhöht zeigen sich die Risikoprämien am europäischen Kreditmarkt. Für etwas Entspannung sorgen Daten aus China mit der dortigen Ausweitung der Liquiditätsversorgung. Damit demonstriere die Notenbank ihre Bereitschaft, der sich abkühlenden Wirtschaft unter die Arme zu greifen. In Europa beobachten die Credit-Strategen der LBBW derweil, dass der Zinsanstieg die Emissionstätigkeit der Unternehmen bereits ausgebremst hat.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Gazprom kürzt auch Lieferungen an Österreich weiter
Der russische Gasriese Gazprom hat auch seine Lieferungen an Österreich weiter gekürzt. Der österreichische Energieversorger OMV teilte mit, Gazprom habe ihn darüber informiert, dass in Baumgarten nahe der slowakischen Grenze rund 70 Prozent weniger Gas ankomme als bestellt. Mitte Juni hatte Gazprom die Lieferung nach Österreich bereits um die Hälfte gesenkt. Kurz zuvor hatte bereits der italienische Energieversorger Eni mitgeteilt, es komme weniger Gas aus Russland im Land an. Die Menge sank im Vergleich zu den Vortagen um rund ein Drittel. Gazprom hatte seine Lieferungen nach Italien, Österreich und Frankreich schon Mitte Juni reduziert.
Absatz von Mercedes-Benz sinkt im 2. Quartal um 16 Prozent
Der Halbleiter-Mangel und coronabedingte Lockdown-Maßnahmen haben Mercedes-Benz im zweiten Quartal einen deutlichen Absatzeinbruch beschert. Wie das Unternehmen mitteilte, setzte Mercedes-Benz Cars in den drei Monaten 496.400 Fahrzeuge ab, 16 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Auf Halbjahressicht ergab sich ebenfalls ein Minus von 16 Prozent auf 998.000 Autos. Die Absätze der Marke Mercedes-Benz gingen in allen Regionen zurück. In Europa betrug das Minus im zweiten Quartal 10 Prozent, in China 25 Prozent. In Nordamerika wurden 3 Prozent weniger Autos verkauft.
Deutsche Rohstoff steigert 1H-Umsatz und -Gewinn
Die Deutsche Rohstoff AG hat im ersten Halbjahr 2022 dank der hohen Energiepreise Umsatz und Gewinn weiter gesteigert. Für das Gesamtjahr sieht sich das Unternehmen auf einem guten Weg, die Prognose im erhöhten Preisszenario zu erreichen. Die Produktionsschätzung für 2022 hat die Deutsche Rohstoff AG bekräftigt. Auf Basis vorläufiger Zahlen legte der Konzernüberschuss auf 32,5 Millionen Euro von 17,5 Millionen Euro zu. Das entsprach 6,36 Euro je Aktie. Das EBITDA stieg auf 64,0 (Vorjahr: 39,9) Millionen Euro. Der Umsatz belief sich auf 72,2 (Vorjahr: 38,8) Millionen Euro.
Rheinmetall erhält Munitionsaufträge über 25 Millionen Euro
Die Rheinmetall AG hat Aufträge für 40mm-Munition in Asien eingesammelt. Ein Neukunde habe bei der südafrikanischen Tochter Rheinmetall Denel Munition 400.000 Stück 40mm-Low-Velocity-Granaten bestellt, die bis Dezember ausgeliefert werden, teilte der Konzern mit. Ein Bestandskunde bekommt bis Februar nächsten Jahres 100.000 Schuss Medium Velocity-Granate. Insgesamt liegt der Auftragswert bei rund 25 Millionen Euro.
Singulus droht ohne Jahresabschluss Anleihe-Sonderkündigungsrecht
Der Maschinenbauer Singulus macht seine Anleihegläubiger darauf aufmerksam, dass sie möglicherweise ein Recht zur Kündigung einer Anleihe haben, falls das Unternehmen eine weitere Frist versäumt, die testierten Jahresabschlüsse für 2020 und 2021 zu veröffentlichen.
BP, Thyssenkrupp Steel kooperieren bei Stahl-Dekarbonisierung
Thyssenkrupp Steel und BP haben eine Kooperation zur Dekarbonisierung der Stahlherstellung vereinbart. Wie die Thyssenkrupp Steel Europe AG mitteilte, schließt diese Zusammenarbeit die Lieferung von kohlenstoffarmem (CO2-armem) Wasserstoff und Strom aus erneuerbaren Energien ein sowie das Engagement zur Förderung der Entwicklung von kohlenstoffarmem Wasserstoff und grünem Stahl in Europa.
Dufry kauft italienischen Raststättenbetreiber Autogrill
Die Schweizer Dufry AG baut ihr Geschäft mit einer Übernahme aus. Wie der Betreiber von Duty-Free-Shops mitteilte, übernimmt er die Autogrill SpA, einen italienischen Betreiber von Autobahnraststätten und Flughafenrestaurants.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf
(END) Dow Jones Newswires
July 11, 2022 07:25 ET (11:25 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.