DJ Deutschland und Österreich wollen in Energiekrise solidarisch sein
Von Andrea Thomas
WIEN/BERLIN (Dow Jones)--Deutschland und Österreich wollen in der aktuellen Energiekrise enger zusammenarbeiten. Das vereinbarten Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Österreichs Umwelt- und Energieministerin Leonore Gewessler in Wien. Konkret wollen beide Länder ihre Zusammenarbeit bei der Nutzung von LNG-Infrastrukturen und beim Thema Speicherbefüllung mit Blick auf die in Österreich befindlichen Speicher 7 Fields und Haidach vertiefen. Beide Speicher sind direkt an das deutsche Netz angeschlossen.
"Europa lässt sich durch das russische Agieren nicht spalten. Im Gegenteil: Wir arbeiten mit noch mehr Entschlossenheit daran, unsere Abhängigkeit von russischen Energieträgern so schnell wie möglich zu überwinden", erklärte Habeck. Durch eine engere Zusammenarbeit zwischen Nachbarstaaten stärke man auch die Resilienz in der gesamten EU.
Deutschland und Österreich wollen eng und entschlossen zusammenarbeiten, um kurzfristig durch eine schnellere Befüllung der Speicher die Vorsorge beider Länder zu erhöhen. Mittelfristig wolle man durch mehr Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien, beim Energiesparen und beim Hochlauf von grünem Wasserstoff die Sicherheit der Energieversorgung nachhaltig sichern.
Auch die österreichische Umweltministerin Gewessler betonte, dass Österreich und Deutschland sich in dieser "schwierigen Situation nicht auseinanderdividieren" lassen würden. Vielmehr verstärke man die "Zusammenarbeit in drei sehr konkreten Bereichen: Bei den Durchleitungsrechten für Erdgas, bei der Nutzung der Erdgasspeicher sowie bei der gemeinsamen Diversifizierung unserer Gasversorgung".
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July 12, 2022 08:55 ET (12:55 GMT)
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