DJ EZB/Villeroy de Galhau: Schwacher Euro hebt Inflation etwas
FRANKFURT (Dow Jones)--EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau hat auf die Rolle des schwachen Euro für die Inflation im Euroraum hingewiesen. "Es ist eine gute Nachricht für die Aktivität, da es die Exporteure unterstützt, aber leider erhöht es die Inflation ein wenig", sagte der Gouverneur der Banque de France laut Bloomberg-Bericht dem France Info Radio. "Wir setzen den Wechselkurs nicht, aber wir verfolgen ihn, weil er für die Inflation wichtig ist", fügte er hinzu. Der Euro war am Dienstag kurzzeitig unter die Parität zum US-Dollar gefallen.
Villeroy de Galhau zufolge zeigt sich mit Blick auf die Entwicklungen seit Jahresbeginn, dass es sich weniger um eine Euro-Schwäche und mehr um eine Dollar-Stärke handelt. "Der Dollar ist vor allem deshalb stark, weil er traditionell als sicherer Hafen dient", sagte er. Letzten Endes sei das aber egal: "Wichtig ist, dass wir mit unserer Geldpolitik auf die Situation reagieren und sicherstellen, dass wir diesen Spillover-Effekten, die wir beobachten werden, auf diesem speziellen Markt entgegenwirken."
Villeroy de Galhau geht nach eigenen Worten davon aus, dass die Inflation bis zum Jahresende hoch bleiben wird. "Danach, wenn es keinen neuen Energieschock gibt, sollte die Inflation zurückgehen, da die Energiepreise nicht mehr steigen, so dass die Energiekomponente in der Inflation gegen Null geht", sagte er. "Was wir tun müssen, ist die Inflation zu bekämpfen, die Inflation zu senken und sie wieder auf 2 Prozent zu bringen. Dazu haben wir uns verpflichtet."
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July 13, 2022 07:46 ET (11:46 GMT)
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