Tech-Werte bleiben trotz der im November gestarteten Korrekturphase spannend. Das heutige Beispiel liefert der Teilbereich IT/Software.
UNITY SOFTWARE (San Fancisco) übernimmt IRONSOURCE (Tel Aviv). Die Einigung sieht ein Deal-Volumen von 4,4 Mrd. $ vor. Üblicherweise ist darin die Höhe der zu übernehmenden Schulden enthalten. Behördliche Genehmigungen und Zustimmung der Aktionäre stehen aus; die Leitungsgremien indes haben sich geeinigt.
UNITY betreibt eine Plattform, auf der digitale Inhalte (insbesondere Spiele, auch in 3D) entstehen. Die Plattform ermöglicht bzw. erleichtert die Kooperation der verschiedensten Beteiligten. Sie gilt als starker Profiteur des künftigen Internets, genannt Metaverse.
IRONSOURCE ist ein Adtech-Spezialist. Einfach gesagt: Ein Anbieter von Lösungen rund um das Schalten von Internet-Werbung. Erst vor einem Jahr war IRONSOURCE über einen SPAC-Deal an die Börse gelangt (wichtiger Geburtshelfer dabei: Thoma Bravo). Damals galt für "IS" eine anspruchsvolle Bewertung mit 11 Mrd. $.
Das US-Unternehmen will nun 0,1089 eigene Aktien für je einen Anteilsschein von IRONSOURCE abgeben. Das bedeutet einen Kursaufschlag von rund 74 %. Nach den vorgesehenen Transaktionen wird das neu entstehende Gebilde zu 26,5 % den bisherigen IRONSOURCE-Aktionären gehören.
Die UNITY-Großaktionäre Sequoia und Silver Lake werden im Zusammenhang mit dem Deal 1 Mrd. $ neu in UNITY investieren.
Vermutlich um eventuelle Stimmungsschwankungen abzupuffern: UNITY hat ein Rückkaufprogramm in Höhe von 2,5 Mrd. $ aufgelegt, das ca. nach Abschluss des Deals starten soll.
Es bleibt die Frage, wie gut UNITY sich diesen Zukauf leisten kann. Vage Anhaltspunkte dazu ergeben sich z. B. aus der Umsatzplanung: Die zuletzt leicht gesenkte Eigenprognose lautet auf 1,3 bis 1,35 Mrd. $ (bis zu + 23 %). Laut Konsens ist unter dem Strich mit rund 100 Mio. $ Verlust zu rechnen (bereinigt). Im ersten Quartal betrug die unbereinigte operative Ergebnismarge - 53 %; die Bilanz zeigte 2,6 Mrd. $ Eigenkapital (EK-Quote: 48 %), allerdings ausgehöhlt durch 1,7 Mrd. $ Goodwill.
Börsenreaktion: Der Anteilsschein von IRONSOURCE verteuerte sich zum US-Handelsstart um 51 %. Dass die UNITY-Aktie wegen der zu erwartenden Verwässerung 13,3 % nachgibt, dürfte kaum überraschen.
Helmut Gellermann, Bernecker Redaktion
Börsianer lesen Briefe der Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH unter www.bernecker.info im Abo oder unter www.boersenkiosk.de im Einzelabruf.
UNITY SOFTWARE (San Fancisco) übernimmt IRONSOURCE (Tel Aviv). Die Einigung sieht ein Deal-Volumen von 4,4 Mrd. $ vor. Üblicherweise ist darin die Höhe der zu übernehmenden Schulden enthalten. Behördliche Genehmigungen und Zustimmung der Aktionäre stehen aus; die Leitungsgremien indes haben sich geeinigt.
UNITY betreibt eine Plattform, auf der digitale Inhalte (insbesondere Spiele, auch in 3D) entstehen. Die Plattform ermöglicht bzw. erleichtert die Kooperation der verschiedensten Beteiligten. Sie gilt als starker Profiteur des künftigen Internets, genannt Metaverse.
IRONSOURCE ist ein Adtech-Spezialist. Einfach gesagt: Ein Anbieter von Lösungen rund um das Schalten von Internet-Werbung. Erst vor einem Jahr war IRONSOURCE über einen SPAC-Deal an die Börse gelangt (wichtiger Geburtshelfer dabei: Thoma Bravo). Damals galt für "IS" eine anspruchsvolle Bewertung mit 11 Mrd. $.
Das US-Unternehmen will nun 0,1089 eigene Aktien für je einen Anteilsschein von IRONSOURCE abgeben. Das bedeutet einen Kursaufschlag von rund 74 %. Nach den vorgesehenen Transaktionen wird das neu entstehende Gebilde zu 26,5 % den bisherigen IRONSOURCE-Aktionären gehören.
Die UNITY-Großaktionäre Sequoia und Silver Lake werden im Zusammenhang mit dem Deal 1 Mrd. $ neu in UNITY investieren.
Vermutlich um eventuelle Stimmungsschwankungen abzupuffern: UNITY hat ein Rückkaufprogramm in Höhe von 2,5 Mrd. $ aufgelegt, das ca. nach Abschluss des Deals starten soll.
Es bleibt die Frage, wie gut UNITY sich diesen Zukauf leisten kann. Vage Anhaltspunkte dazu ergeben sich z. B. aus der Umsatzplanung: Die zuletzt leicht gesenkte Eigenprognose lautet auf 1,3 bis 1,35 Mrd. $ (bis zu + 23 %). Laut Konsens ist unter dem Strich mit rund 100 Mio. $ Verlust zu rechnen (bereinigt). Im ersten Quartal betrug die unbereinigte operative Ergebnismarge - 53 %; die Bilanz zeigte 2,6 Mrd. $ Eigenkapital (EK-Quote: 48 %), allerdings ausgehöhlt durch 1,7 Mrd. $ Goodwill.
Börsenreaktion: Der Anteilsschein von IRONSOURCE verteuerte sich zum US-Handelsstart um 51 %. Dass die UNITY-Aktie wegen der zu erwartenden Verwässerung 13,3 % nachgibt, dürfte kaum überraschen.
Helmut Gellermann, Bernecker Redaktion
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