DJ PRESSESPIEGEL/Unternehmen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
BOSCH - Der Automobilzulieferer Bosch hat Finanzkreisen zufolge 2021 erwogen, zwei Wachstumssparten durch die Hintertür an die Börse zu bringen. Der Konzern hatte demnach im vergangenen Jahr verschiedene Möglichkeiten zur strategischen Weiterentwicklung ausgewählter Geschäftsfelder wie etwa elektrische Antriebe und Lidar-Sensoren geprüft. Dabei führte das Unternehmen auch Gespräche über eine mögliche Fusion der Einheiten mit gelisteten, leeren Börsenmänteln (Spacs). Dadurch wären sie ohne den aufwendigen IPO-Prozess zu durchlaufen an der Börse notiert und könnten später über Kapitalerhöhungen Geld für weitere Wachstumsschritte einsammeln. Angesichts der Lage an den Kapitalmärkten liegen die Gespräche allerdings auf Eis. (Handelsblatt)
VITESCO - Die Dieselaffäre könnte den Autozulieferer Vitesco noch bis zu 250 Millionen Euro kosten. Die Rechnung stammt von Oberstaatsanwalt Malte Rabe von Kühlewein: Er leitet in Hannover die Ermittlungen gegen Manager und Ingenieure von Vitesco sowie der früheren Muttergesellschaft Continental. 61 Personen sind beschuldigt. Vitesco will allerdings nicht zahlen - zumindest nicht die volle Summe. Es gibt Streit mit dem ehemaligen Mutterkonzern, der auf den Umständen der Abspaltung fußt - und sich auch darum dreht, ob Conti im Dieselskandal genug getan hat, um Prozessrisiken richtig einzuschätzen. "Wir kooperieren vollumfänglich", sagte wiederum eine Vitesco-Sprecherin. (Handelsblatt)
BLACKSTONE - Der Finanzinvestor Blackstone bringt sich für Zukäufe auf dem angeschlagenen Immobilienmarkt in Stellung. "Es stimmt, dass die Investoren im Moment vorsichtiger sind", sagte James Seppala, Chef der Real-Estate-Sparte Europa bei Blackstone, im Gespräch mit dem Handelsblatt. "Aber für uns von Blackstone könnten die nächsten 18 Monate als Investor sehr interessant sein. Wir sind sicherlich auf der Suche nach neuen Investitionen." (Blackstone)
TELEKOM - Die Deutsche Telekom gibt aller Voraussicht nach am heutigen Donnerstag den Teilverkauf ihrer Funktürme bekannt. Die Tochter Deutsche Funkturm könnte dabei inklusive Schulden mit 18 Milliarden Euro bewertet werden. Das entspräche dem 30-Fachen des Betriebsergebnisses. Das wurde aus Finanzkreisen bestätigt, nachdem der Aufsichtsrat des Konzerns getagt hatte. Alle Beteiligten lehnten einen offiziellen Kommentar ab. Als Favorit für den Kauf eines bedeutenden Anteils an der Deutsche Funkturm gilt ein überraschendes gemeinsames Gebot des kanadischen Assetmanagers Brookfield mit dem Investor Digital Bridge aus Florida. (Börsen-Zeitung, Handelsblatt)
DEUTSCHE BANK - Die Deutsche Bank hat Verzögerungen und Kostenüberschreitungen bei der Integration von zwei IT-Systemen hinnehmen müssen, wodurch ein Eckpfeiler des Sanierungsplans gefährdet ist. Eine voraussichtliche monatelange Verzögerung bei der Zusammenlegung der deutschen Retail-Einheit Postbank mit anderen inländischen Geschäftsbereichen wird 70 Millionen Euro kosten und den Beginn der geplanten jährlichen Einsparungen von 300 Millionen Euro verzögern, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Financial Times. Die Unternehmensleitung hat die Migration der IT-Infrastruktur der Postbank auf die von den deutschen Einzelhandelsgeschäften der eigenen Marke verwendeten Systeme widerwillig auf 2023 verschoben. Die Deutsche Bank bestätigte die Projektverzögerung, es handele sich aber nur um drei Monate. (FT)
KFW - Venture Debt zur Finanzierung reiferer Start-ups gewinnt an Bedeutung, wie Jochen Eichmann, KfW-Abteilungsdirektor und Head of Venture Tech Growth Financing (VTGF), sagt. Die bundeseigene Förderbank hatte 2018 einen fünfjährigen "Piloten" als VTGF aufgelegt, mit einem jährlichen Volumen von 50 Millionen Euro, aus dem dann in Kooperation mit privaten Banken insgesamt das Doppelte an Venture Debt fließen konnte. "Die Resonanz war so groß, dass man im Rahmen des Zukunftsfonds des Bundes einen substanziellen Ausbau von VTGF plant, um das Venture-Debt-Ökosystem weiter zu stärken", so Eichmann. Der Startschuss soll in Kürze erfolgen. Dem Vernehmen nach geht es um ein Volumen von 1 Milliarde Euro über zehn Jahre. (Börsen-Zeitung)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/jhe/sha
(END) Dow Jones Newswires
July 14, 2022 01:01 ET (05:01 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.