DJ MARKT USA/An der Wall Street dürfte es weiter abwärts gehen
Die Durststrecke an der Wall Street dürfte am Donnerstag in die fünfte Runde in Folge gehen. Der Aktienterminmarkt deutet einen schwachen Start in den Handel am Kassamarkt an. Das 40-Jahreshoch der Inflation hält Anleger noch immer im Griff. Zwar hatten am Vortag Stimmen versucht, die abermalige Inflationsspitze mit den im Juni extrem gestiegenen Benzinpreisen zu erklären, die mittlerweile kräftig gesunken sind. Doch dürfte dieser Versuch der Beschwichtigung die US-Notenbank kaum von einem beherzten Gegensteuern abhalten.
Somit drohen aus Sicht der Aktienanleger weitere kräftige geldpolitische Straffungen zur Eindämmung der viel zu starken Geldentwertung. Im Handel preist man mittlerweile mit einer Wahrscheinlichkeit von 75 Prozent einen kommenden Zinsschritt von 100 Basispunkten ein. Solche Zinserhöhungen verschrecken Aktienanleger, drohen sie doch, die Konjunktur abzuwürgen. Außerdem machen Zinserhöhungen vermeintlich sicherere Anlagen wie Rentenpapiere relativ zu Aktien attraktiver.
Im Blick steht zudem der Start der US-Berichtssaison der Unternehmen mit den Quartalszahlen von JP Morgan und Morgan Stanley am Mittag. "In Ermangelung eines makroökonomischen Wandels erwarten wir nicht, dass die Ergebnisse die vorsichtige Haltung der Investoren gegenüber des Bankensektors ändern werden", heißt es bei den Strategen der Bank of America. Für den breiteren Markt erwarten Marktbeobachter einen Ergebniszuwachs von 4,3 Prozent im zweiten Quartal und somit das geringste im S&P-500 seit der vierten Periode 2020.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/ros
(END) Dow Jones Newswires
July 14, 2022 06:30 ET (10:30 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.