DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
GASVERSORGUNG - In der kommenden Woche will die EU-Kommission mitteilen, nach welchen Kriterien Unternehmen im Fall eines russischen Gaslieferstopps nicht mehr mit Gas versorgt werden sollen. In dem Entwurf der Pläne, der dem Handelsblatt vorliegt, nennt die Kommission erstmals auch Branchen, bei denen besondere Vorsicht geboten ist. Dazu gehören etwa die Lebensmittelproduktion wegen drohender sozialer Unruhen sowie die Textilindustrie mit Auswirkungen für die Gesundheits- und Verteidigungsbranche. (Handelsblatt)
GASFÖRDERUNG - Vor dem Hintergrund der drohenden Gasknappheit wegen eines möglichen Lieferboykotts durch Russland fordert der Wirtschaftsrat der CDU einen grundlegenden Kurswechsel in der heimischen Förderpolitik einschließlich einer Neubewertung der in Deutschland weitgehend verbotenen Fracking-Methode. "Wir wollen Flüssiggas aus Katar oder Kanada importieren, was richtig ist. Aber wir legen in der aktuellen Situation nicht alle Optionen auf den Tisch", sagt der Generalsekretär des Wirtschaftsrates, Wolfgang Steiger, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
EZB - Die Europäische Zentralbank (EZB) will ihre ökonomischen Modelle zur Prognose von Inflation überprüfen, um künftig präzisere Voraussagen über die Preisentwicklung vorlegen zu können. "Wir arbeiten mit den nationalen Zentralbanken des Euroraums daran, die Prognosen in Zeiten von großer Unsicherheit anzupassen und zu verbessern", sagte ein EZB-Sprecher. Die EZB habe, wie andere Ökonomen auch, die aktuelle Inflationsrate unterschätzt, räumte der Sprecher ein. (Bild)
STAATSANLEIHEN - Die Finanzminister der Ampel-Vorgängerregierungen, der jetzige Kanzler Olaf Scholz (SPD) und der CDU-Politiker Wolfgang Schäuble, haben sich bei der Schuldenaufnahme für den Bund massiv verspekuliert, wofür nun die Steuerzahler mit Milliardensummen aufkommen müssen. Das geht aus internen Unterlagen des Bundesfinanzministeriums für den Haushalt 2023 hervor, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vorliegen. Danach müssen die Ausgaben für Zinsen im kommenden Jahr vor allem deshalb so stark von 16 auf fast 30 Milliarden Euro steigen, weil der Bund in den zurückliegenden Jahren Anleihen ausgegeben hat, die an die Inflationsrate gekoppelt sind. Weil das Risiko unterschätzt wurde, dass die Inflation deutlich steigen könnte, sind nun unerwartet hohe Milliardensummen zur Bedienung dieser Staatsanleihen nötig. (RND)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/sha/kla
(END) Dow Jones Newswires
July 15, 2022 01:14 ET (05:14 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.