DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Japan bleiben die Börsen wegen des Tages des Meeres geschlossen.
AKTIENMÄRKTE (18.47 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 3.477,20 +2,37% -19,10% Stoxx50 3.495,81 +2,07% -8,45% DAX 12.864,72 +2,76% -19,01% FTSE 7.159,01 +1,69% -4,67% CAC 6.036,00 +2,04% -15,62% DJIA 31.178,19 +1,79% -14,20% S&P-500 3.849,33 +1,56% -19,24% Nasdaq-Comp. 11.400,94 +1,33% -27,13% Nasdaq-100 11.924,64 +1,33% -26,93% Nikkei-225 26.788,47 +0,54% -6,96% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 152,98% +28 *zu Vortag
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 97,98 95,78 +2,3% 2,20 +35,8% Brent/ICE 101,18 99,10 +2,1% 2,08 +35,1% GAS VT-Schluss +/- EUR Dutch TTF 160,80 174,50 -8,1% -14,23 +33,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.704,71 1.709,94 -0,3% -5,23 -6,8% Silber (Spot) 18,67 18,41 +1,4% +0,26 -19,9% Platin (Spot) 851,63 847,28 +0,5% +4,35 -12,3% Kupfer-Future 3,23 3,21 +0,7% +0,02 -27,2% YTD zu Vortagsschluss
Die Erdölpreise ziehen an. Berichten zufolge erwartet US-Präsident Joe Biden von Saudi-Arabien nicht, dass dort eine Förderausweitung zur Senkung der inflationstreibenden Preise vorgenommen wird. Aber das Thema will er mit den Saudis bei seinem Besuch verhandeln.
FINANZMARKT USA
Nach einer fünftägigen Durststrecke erholt sich die Wall Street weiter. Bereits am Vortag waren die Kurse im späten Geschäft deutlich von den Tagestiefs zurückgekommen. Beschwichtigende Worte von Fed-Gouverneur Christopher Waller, der die Erwartungen an eine Zinserhöhung um 100 Basispunkte durch die US-Notenbank dämpfte, sorgen noch immer für etwas Entspannung. Gestützt werden diese Aussagen von neuen Inflationsdaten. Nach Teuerungsdaten zuletzt über den Erwartungen liegen die Importpreise nun darunter, womit die Zinssorgen etwas gelindert werden. Die Konjunkturdaten zeigen mehr Licht als Schatten. Ein positives Ausrufezeichen setzt die Citigroup, der Kurs springt um 10 Prozent. Insgesamt schnitt die Citigroup besser ab als von Analysten befürchtet. U.S. Bancorp verdiente im abgelaufenen Quartal auf Jahressicht weniger - aber mehr, als Analysten im Konsens in Aussicht gestellt hatten. Der Kurs steigt um 5,1 Prozent. Wells Fargo enttäuschte. Auch bei der Bank belasteten Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite. Diese reduzierten sich aber auf Jahressicht, der Kurs steigt um 5,7 Prozent. Blackrock (+1,1%) hat im zweiten Quartal bei stark fallenden Kapitalmärkten weniger verdient und weniger umgesetzt. Die Titel haben in diesem Jahr aber bereits 36 Prozent eingebüßt. Unitedhealth (+5,1%) hat einen deutlichen Gewinn- und Umsatzanstieg erzielt.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- DE/Carl Zeiss Meditec AG, Ergebnis
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Keine Daten mehr angekündigt.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Kräftig erholt von den Vortagesverlusten haben sich die Aktienmärkte gezeigt - dank tatkräftiger Unterstützungen der Wall Street im Verlauf und positiver Wirtschaftsdaten in den USA. Gesucht waren vor allem die am Vortag abverkauften Automobilwerte, deren Branchenindex um 3,9 Prozent kletterte. Beschwichtigende Worte von Fed-Gouverneur Christopher Waller, der die Erwartungen an eine Zinserhöhung um 100 Basispunkte durch die US-Notenbank gedämpft hatte, hatten für Entspannung gesorgt. Auch der kleine Verfalltermin der Juni-Optionen stützte. Der von Ministerpräsident Mario Draghi angebotene Rücktritt wurde von Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella abgelehnt, was für Erleichterung sorgte. Voestalpine (+2,3%) hatte ein erwartet starkes Erstquartal abgeliefert. Automobilaktien stellten die Gewinner. Im DAX legten Porsche, VW und Continental um bis zu 5,6 Prozent zu, in Paris stiegen Renault sogar 6,9 Prozent. Aston Martin sprangen um 23,7 Prozent. Mit dem Public Investment Fund hatte der Luxusautohersteller einen zweiten großen Ankerinvestor gefunden. Eine überraschende Rückkehr in die Gewinnzone trieb Lufthansa-Aktien um 6,9 Prozent nach oben. Die Geschäftszahlen von Drägerwerk (-1,9%) verfehlten die bereits niedrige Erwartung. Software AG verloren 0,3 Prozent. Die Darmstädter wurden für ihre Wachstumssparte etwas vorsichtiger. Richemont verloren 2,9 Prozent. In der wichtigen APAC-Region fiel der Umsatz. Zudem belasteten schwache Wirtschaftsdaten aus China. Für Burberry ging es 3,8 Prozent nach unten. Das Ergebnis habe schwer enttäuscht, sagte eine Analystin.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:08 Do, 17:34 % YTD EUR/USD 1,0077 +0,6% 1,0026 1,0017 -11,4% EUR/JPY 139,68 +0,3% 139,08 139,14 +6,7% EUR/CHF 0,9863 +0,1% 0,9853 0,9856 -4,9% EUR/GBP 0,8507 +0,4% 0,8475 0,8484 +1,2% USD/JPY 138,60 -0,3% 138,88 138,93 +20,4% GBP/USD 1,1846 +0,2% 1,1826 1,1805 -12,5% USD/CNH (Offshore) 6,7641 -0,0% 6,7759 6,7626 +6,5% Bitcoin BTC/USD 20.734,25 +1,4% 20.524,03 20.078,32 -55,2%
Der zuletzt sehr feste Dollar kommt etwas zurück, der Dollarindex verliert 0,5 Prozent - bewegt sich damit aber noch immer in der Nähe seines 20-Jahreshochs. Die Importpreise sprächen nicht unbedingt für eine forsche Gangart bei den geldpolitischen Straffungen der Fed, heißt es. Der Euro wird etwas gestützt, weil der italienische Ministerpräsident Mario Draghi zunächst im Amt bleibt.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Das schwache Wirtschaftswachstum hat an den Aktienmärkten in China für Verkaufsstimmung gesorgt. Das Jahreswachstumsziel dürfte illusorisch sein. Zugleich erreichte auch die Industrieproduktion nicht die Erwartungen. Auch in Sydney gaben die Kurse nach. Wenn es im wichtigen Abnehmerland China nicht rund läuft, dürften das auch australische Unternehmen spüren - insbesondere aus dem Rohstoffsektor. Aufwärts ging es dagegen in Seoul und in Tokio. Ein Treiber war der zum Dollar weiter gefallende Yen. Etwas Unterstützung kam auch von den US-Vorgaben. In China standen weiter Immobilienaktien und Baufinanzierer im Fokus, nachdem zuletzt Kreditnehmer die Bedienung von Hypothekendarlehen verweigert hatten. Dazu setzte sich der Preisverfall bei Eigenheimen fort. Greenland verloren 8,8 Prozent, China Vanke 4,8 Prozent und Country Garden 8,3 Prozent. BYD gewannen 3,3 Prozent, nachdem der Elektroautobauer eine Verdopplung des Gewinns in Aussicht gestellt hatte. In Tokio standen Aktien aus dem Energiesektor mit Plänen der Regierung im Blickpunkt, für eine sichere Versorgung wieder mehr Atomkraftwerke anlaufen lassen zu wollen. Tokyo Electric Power büßten nach zwischenzeitlichen Gewinnen 0,3 Prozent ein, Kansai Electric Power gewannen 2,4 Prozent. Für Fast Retailing ging es um 8,7 Prozent nach oben. Der Einzelhändler hat den Ausblick erhöht. Rio Tinto gaben in Sydney 2,9 Prozent nach. Neben dem enttäuschenden Wachstumssignal aus China bremste ein insgesamt zurückhaltender Ausblick.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Commerzbank hält trotz Belastung in Polen an Gewinnprognose fest
Die Commerzbank sieht sich mit einer deutlichen Belastung ihrer polnischen Tochter M-Bank konfrontiert. Wie das im MDAX notierte Institut mitteilte, erwartet die M-Bank eine Ertragsbelastung von umgerechnet 210 bis 290 Millionen Euro, die sich in entsprechender Höhe im operativen Ergebnis des Mutterkonzerns niederschlägt. An ihrem Ziel für den Nettogewinn von über 1 Milliarde Euro im Gesamtjahr hält die Commerzbank gleichwohl fest.
Lufthansa steigert Umsatz kräftig und erzielt 2Q-Gewinn
Beflügelt von einer starken Nachfrage hat die Deutsche Lufthansa im zweiten Quartal den Umsatz mehr als verdoppelt und wieder einen hohen Millionengewinn erzielt. Der Konzern profitierte dabei vor allem von einer anhaltend starken Entwicklung bei Lufthansa Cargo, wie die Fluggesellschaft mitteilte.
Lufthansa begrüßt Kapazitätsreduktion am Flughafen Frankfurt
Die Deutsche Lufthansa begrüßt die Kapazitätsreduktion am Frankfurter Flughafen durch den Flughafenbetreiber Fraport als einen "richtigen Schritt, um den Flugbetrieb zu stabilisieren".
Adva Optical Networking senkt Margenprognose
Die Adva Optical Networking SE wird etwas pessimistischer für die Marge im Gesamtjahr, hat die Umsatzerwartung aber leicht angehoben. Wie das von der US-Firma Adtran übernommene Unternehmen mitteilte, hat der Vorstand die Margenprognose für das Gesamtjahr wegen der Dollar-Aufwertung und höher als erwarteter Beschaffungskosten gesenkt. Im zweiten Quartal lag der operative Gewinn unter dem Vorjahreswerten und der Analystenschätzung. Adva begründete das schwache Quartalsergebnis mit der überraschenden Forderung eines Kunden, eine bereits im zweiten Quartal erfolgte Lieferung auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.
Delticom bestellt CFO zum 1. September
Der Online-Reifenhändler Delticom bekommt wieder einen CFO. Wie das Unternehmen mitteilte, wurde Johannes Schmidt-Schultes mit Wirkung zum 1. September zum Finanzvorstand bestellt. Damit habe der Aufsichtsrat den Prozess zur Nachbesetzung der Vakanz erfolgreich beendet.
Deutsche Beteiligungs AG senkt Prognose
Das schwache Kapitalmarktumfeld lässt die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) pessimistischer für das Gesamtjahr werden. Das Unternehmen erwartet wegen der Bewertung seines Portfolios nun einen deutlich höheren Verlust als bisher. Auch im abgelaufenen dritten Quartal rutschte die DBAG tiefer in die roten Zahlen.
Blackrock verdient unterm Strich weniger
Blackrock hat im zweiten Quartal bei stark fallenden Kapitalmärkten weniger verdient und weniger umgesetzt.
Centogene weitet Nettoverlust aus - Covid-19-Geschäft aufgegeben
Centogene hat im ersten Quartal den operativen Verlust reduziert und den Umsatz gesteigert, unter dem Strich den Verlust aber ausgeweitet. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte das an der Nasdaq notierte Rostocker Diagnostikunternehmen, das im ersten Quartal planmäßig sein Covid-19-Test-Geschäft auslaufen ließ. Dieses wird nun als aufgegebenes Geschäft geführt.
Citigroup-Gewinn sinkt nicht so stark wie befürchtet
Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite haben der Citigroup im zweiten Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang beschert. Die Einnahmen stiegen dagegen deutlich, was den steigenden Zinsen und höheren Erträgen im Handelsgeschäft zu verdanken war. Insgesamt schnitt die Citigroup besser ab als von Analysten erwartet.
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July 15, 2022 12:48 ET (16:48 GMT)
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