DJ Auftragsbestand der deutschen Industrie auf neuem Rekordhoch
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Auftragsbestand der deutschen Industrie ist im Mai weiter gestiegen und hat ein neues Rekordniveau erreicht. Verglichen mit dem Vormonat nahm er kalender- und saisonbereinigt um 0,5 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat war der Auftragsbestand kalenderbereinigt 16,9 Prozent höher. "Damit hat der Auftragsbestand des verarbeitenden Gewerbes einen neuen Höchststand seit Beginn der Erfassung im Jahr 2015 erreicht", erklärte Destatis.
Die offenen Aufträge aus dem Inland erhöhten sich im Mai um 0,7 Prozent und die aus dem Ausland um 0,3 Prozent. Obwohl die Auftragseingänge mit 0,1 Prozent deutlich geringer anstiegen als die Umsätze mit 3,2 Prozent, war auch im Mai wie in den Monaten zuvor im verarbeitenden Gewerbe das Auftragseingangsvolumen höher als das Umsatzvolumen.
"Der Nachfrageüberhang dürfte vor allem auf die anhaltend hohe Knappheit an Vorprodukten zurückzuführen sein", erläuterten die Statistiker. "Gestörte Lieferketten infolge des Kriegs in der Ukraine und anhaltender Verwerfungen durch die Corona-Krise, wie Schließungen von Häfen in China, führen nach wie vor zu Problemen beim Abarbeiten der Aufträge."
Im Mai betrug die Reichweite des Auftragsbestands wie im Vormonat 8,1 Monate und blieb damit auf ihrem Höchststand seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2015. Bei den Herstellern von Investitionsgütern betrug die Reichweite wie im Vormonat 11,9 Monate, bei Vorleistungsgütern lag sie wie in den Vormonaten bei 4,0 Monaten und bei Konsumgütern betrug die Reichweite 3,7 Monate (April: 3,6 Monate). Selbst wenn die Auftragseingänge abrupt stoppen würden, könnten die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes im Durchschnitt für diese Zeitspanne weiter produzieren.
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July 19, 2022 02:12 ET (06:12 GMT)
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