DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
NORD STREAM 2 - Die Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Claudia Kemfert, hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nach dessen Aussage über eine jederzeit mögliche Inbetriebnahme der Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 politische Taktiererei vorgeworfen. "Dass Kreml-Chef Putin nun Nord Stream 2 ins Gespräch bringt, zeigt, dass es bei Nord Stream 1 niemals um technische, sondern um reine politische Gründe ging", sagte Kemfert dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Offenbar will er die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 erpressen", so die Einschätzung der Ökonomin. (RND)
LADESÄULEN - Die Autoindustrie fordert von Kommunen und Energieversorgern mehr Anstrengungen beim Ausbau des Ladenetzes für Elektroautos. "Wir brauchen endlich eine konzertierte Aktion mit allen Beteiligten", sagte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Bund, Länder und Kommunen müssen Flächen für Ladestationen bereitstellen. Die Kommunen haben da eine Schlüsselrolle. Leider haben die Hälfte der Kommunen bis heute noch keinen öffentlichen Ladepunkt." (RND)
EZB - Unmittelbar vor der historischen EZB-Zinssitzung am heutigen Donnerstag geht der Chefwirtschaftsberater von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), Lars Feld, hart mit der Europäischen Zentralbank (EZB) ins Gericht. In einer Umfrage der Börsen-Zeitung unter führenden Ökonomen kritisiert Feld, dass die EZB ihr Ziel der Preisstabilität derzeit weit verfehle, und fordert deswegen kräftige Zinserhöhungen um 50 Basispunkte. Zugleich warnt er vor gefährlichen Weichenstellungen durch das avisierte neue "Antifragmentierungsinstrument", das hoch verschuldeten Ländern wie Italien helfen soll. (Börsen-Zeitung)
BARGELD - Die Deutsche Bundesbank stellt ihre Bargeld-Strategie grundlegend auf den Prüfstand. Deutschlands Zentralbank hat eine breit angelegte Studie "Bargeld der Zukunft" angestrengt, um zu erkunden, wie die Nutzung von Bargeld in zehn bis 15 Jahren aussehen wird. "Damit haben wir eine Vorreiterrolle inne", erklärt das für die Bargeldversorgung zuständige Bundesbank-Vorstandsmitglied Johannes Beermann der Börsen-Zeitung mit Blick auf Zentralbanken andernorts: "Mit dem weit in die Zukunft reichenden Blick gehen wir ganz neue Wege." (Börsen-Zeitung)
SANKTIONEN - Der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, hat die Bundesregierung davor gewarnt, aus Furcht vor einem Totalausfall russischer Gaslieferungen die Sanktionen gegen Moskau zu lockern. "Eine Lockerung der Sanktionen ist nicht denkbar, bevor Putin-Russland seine völkerrechtswidrigen Annexionen und Besetzungen in der Ukraine aufgibt und ein Friedensvertrag in diesem Sinne gilt", sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. (Funke Mediengruppe)
CORONA - Der bis vor einigen Tagen anhaltende Aufwärtstrend bei den Corona-Infektionen zeichnet sich immer deutlicher auch bei den Krankschreibungen ab. Das geht aus aktuellen Daten der Krankenkasse Barmer hervor, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vorliegen. Nach einem Tiefstand von 64 Arbeitsunfähigen je 10.000 Versicherten in der 22. Kalenderwoche vom 29. Mai bis 4. Juni stieg deren Zahl bis zur 26. Kalenderwoche vom 26. Juni bis 2. Juli um fast 100 Prozent auf 123 je 10.000 Versicherte. In der Woche zuvor waren noch 99 je 10.000 Versicherte wegen einer Covid-19-Infektion krankgeschrieben. (RND)
KOHLE - Der Verein der Kohlenimporteure (VDKi) hat angesichts der gestiegenen Nachfrage nach Steinkohle vor schweren logistischen Problemen gewarnt und die Politik von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kritisiert. Der VDKi-Vorsitzende Alexander Bethe sagte der Bild-Zeitung: "Wir können ausreichend Steinkohle importieren. Aber wir haben die Sorge, dass die zusätzlichen Steinkohlemengen nur teilweise bei den Kraftwerken ankommen." Das liege "an den logistischen Kapazitäten im Schienenverkehr und der Binnenschiffsfahrt". (Bild-Zeitung)
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July 21, 2022 01:07 ET (05:07 GMT)
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