DÜSSELDORF (dpa-AFX) - "Handelsblatt" zur Italienkrise:
"Es geht um ein Kernland der EU. Italien, 1951 eines der sechs Gründungsmitglieder der Gemeinschaft für Kohle und Stahl, ist immer noch ein proeuropäisches Land. 2021 war ein höherer Anteil der Bürger und Bürgerinnen in Italien zufrieden mit der EU als in Deutschland oder Frankreich. Jeder achte Euro des Bruttoinlandsprodukts in der EU wird in Italien erwirtschaftet. Und Mario Draghis Einfluss in der Russlandpolitik hat gezeigt, was Rom auch politisch in Europa bewirken kann. Wahr ist aber auch, das dieses Kernland die Tragfähigkeit der Gemeinschaft irgendwann überfordern könnte. Fast ein Viertel der Verschuldung der Euro-Mitglieder entfällt auf Italien. Rutschte das Land in eine Finanzkrise, wäre das deutlich dramatischer als die Rettung Griechenlands. (.) Die Hilfe für Italien aus dem EU-Wiederaufbaufonds muss weiterfließen, wenn die zugesagten Reformen vollzogen sind. Kommt es aber zu Verzögerungen, sollten die Gelder zurückgehalten werden."/yyzz/DP/ngu