
DJ S&P Global: Deutsche Wirtschaft schrumpft im Juli
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Die deutsche Wirtschaft hat im Juli erstmals seit Dezember wieder Einbußen verzeichnet und schrumpfte so stark wie zuletzt vor über zwei Jahren. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel auf 48,0 von 51,3 Punkten im Vormonat, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung hervorgeht.
Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung. Den Ausschlag für die schwache Entwicklung gaben die rückläufige Binnen- und Exportnachfrage infolge des unsicheren wirtschaftlichen Umfelds, der Lieferengpässe und der Kaufzurückhaltung der Kunden. Die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist fielen erstmals seit Mai 2020 - dem Höhepunkt der ersten Corona-Welle - wieder pessimistisch aus.
Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes ermäßigte sich auf 49,2 von 52,0 Punkten im Vormonat. Volkswirte hatten einen Stand von 51,0 erwartet. Der Index für den Servicesektor ging zurück auf 49,2 von 52,4 Punkten. Die Prognose hatte auf 51,6 gelautet.
"Der Abwärtstrend hat beide Sektoren erfasst: In der Industrie verschärfte sich der Produktionsrückgang, im Servicesektor kam es erstmals seit Dezember wieder zu Geschäftseinbußen", erklärte S&P-Global-Ökonom Phil Smith. "Angesichts des kräftigen Rückgangs beim Auftragseingang war es einzig und allein den hohen Auftragsbeständen zu verdanken, dass ein noch stärkerer Wachstumsverlust verhindert wurde."
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July 22, 2022 03:41 ET (07:41 GMT)
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