DJ WOCHENEND-ÜBERBLICK Wirtschaft, Politik/23. und 24. Juli 2022
Die wichtigsten Meldungen zu Wirtschafts- und Politikthemen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.
Brexit sorgt für Staus am Ärmelkanal - Truss beschuldigt Frankreich
Hohes Reiseaufkommen und wegen des Brexit nötige zusätzliche Grenzkontrollen haben in Großbritannien zu langen Staus auf dem Weg über den Ärmelkanal nach Frankreich geführt. Gewerkschaften, Hafenverwaltungen und die französischen Behörden waren sich am Samstag einig, dass der Grund dafür vor allem Großbritanniens Austritt aus der EU sei. Die britische Außenministerin Liz Truss gab hingegen Frankreich die Schuld.
Kiew wirft Russland nach Getreide-Deal Angriff auf Hafen von Odessa vor
Einen Tag nach der Unterzeichnung eines Abkommens zum Getreide-Export aus der Ukraine hat Russland nach Angaben Kiews den Hafen von Odessa unter Beschuss genommen. "Wir haben zwei Raketen abgeschossen, zwei weitere haben das Hafengelände getroffen", sagte der ukrainische Militärsprecher Jurij Ignat. In dem getroffenen Hafengelände gebe es "selbstverständlich Getreide". Die Attacke wurde international verurteilt.
Russland räumt Angriff auf den Hafen von Odessa ein
Russland hat den Angriff auf den Hafen der südukrainischen Stadt Odessa eingeräumt. Dabei seien ein ukrainisches Militärschiff und ein Lager mit von den USA gelieferten Harpoon-Raketen zerstört worden, teilte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag auf Telegram mit. Ein Schiffsreparaturwerk sei ebenfalls unbrauchbar gemacht worden. Am Samstag hatte Moskau laut der Türkei eine Beteiligung an den Luftangriffen noch bestritten.
Fitch senkt Ukraine-Rating auf C (CCC)
Fitch bewertet die Bonität der Ukraine nur noch mit C statt mit CCC. Fitch verweist darauf, dass ein ausfallähnlicher Prozess begonnen habe. Am 20. Juli habe die ukrainische Regierung offiziell ein Zustimmungsersuchen eingeleitet, um die Rückzahlung von Auslandsschulden um 24 Monate zu verschieben. Die Experten betrachten dies als den Beginn eines notleidenden Schuldenumtauschs (Distressed Debt Exchange (DDE)), was mit einem Rating von C sowohl für das Long-Term Foreign-Currency (LTFC) Issuer Default Rating (IDR) als auch für die betroffenen Wertpapiere einhergehe.
Bankenverbands-Chef rechnet wegen Zinswende nicht mit neuer Staatsschuldenkrise
Der Chef des Bankenverbandes, Christian Ossig, rechnet angesichts der Zinswende nicht mit einer neuerlichen Staatsschuldenkrise. "Ich glaube nicht, dass es zu einer neuen Staatsschuldenkrise kommt", sagte Ossig dem Nachrichtenportal T-Online nach Angaben vom Sonntag. "Der aktuelle Zinsanstieg wird die südlichen Staaten nicht vor unüberwindbare Herausforderungen stellen." Die Banken in Deutschland und Europa seien dafür gut aufgestellt.
Massiver Fahrgastverlust bei Fernbussen wegen Neun-Euro-Ticket
Das deutschlandweite Neun-Euro-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr hat zu einem massiven Fahrgastverlust bei Anbietern von Fernbussen geführt. Bei einer Mitgliederbefragung hätten alle im Fernverkehr tätigen Busunternehmen für den Monat Juni gesunkene Fahrgastzahlen angegeben, erklärte der Branchenverband der privaten Busunternehmen (BDO) am Samstag. "Bei über 70 Prozent der Unternehmen lagen die Verluste sogar bei über 60 Prozent."
Immer mehr DAX-Konzerne erlauben Homeoffice im Ausland
Immer mehr Unternehmen erlauben ihren Mitarbeitern, das Homeoffice vorübergehend ins Ausland zu verlegen. In einer Umfrage der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung unter 31 DAX-Konzernen gaben elf an, ihren Mitarbeitern für eine begrenzte Zeit die Arbeit im Ausland zu ermöglichen. Sechs arbeiteten gerade an einer Regelung. Drei erlaubten es ausnahmsweise und elf verweigern ihren Mitarbeitern die Auslandsarbeit.
WHO ruft wegen Affenpocken internationalen Gesundheitsnotstand aus
Als Reaktion auf die anhaltende Ausbreitung der Affenpocken hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen weltweiten Gesundheitsnotstand ausgerufen. "Ich habe entschieden, dass der weltweite Ausbruch der Affenpocken einen öffentlichen Gesundheitsnotstand internationaler Tragweite darstellt", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Samstag bei einer virtuellen Pressekonferenz. Demnach habe das WHO-Notfallkomitee sich zuvor auf keine gemeinsame Empfehlung einigen können. Bislang sind in mehr als 70 Ländern weltweit knapp 17.000 Krankheitsfälle registriert worden.
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July 25, 2022 00:30 ET (04:30 GMT)
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