DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (13:30 Uhr)
INDEX Stand +- % +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 3.986,50 +0,5% -16,0% E-Mini-Future Nasdaq-100 12.488,75 +0,5% -23,5% Euro-Stoxx-50 3.614,37 +0,5% -15,9% Stoxx-50 3.580,30 +0,4% -6,2% DAX 13.318,01 +0,5% -16,2% FTSE 7.287,44 +0,2% -1,5% CAC 6.251,31 +0,6% -12,6% Nikkei-225 27.699,25 -0,8% -3,8% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 154,18 -0,28 Rentenmarkt zuletzt +/- absolut +/- YTD DE-Rendite 10 J. 1,05 +0,03 +1,23 US-Rendite 10 J. 2,81 +0,06 +1,30 YTD zu Vortagsschluss
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 95,69 94,70 +1,0% 0,99 +33,7% Brent/ICE 104,36 103,20 +1,1% 1,16 +39,3% GAS VT-Schluss +/- EUR Dutch TTF 166,50 161,15 +4,2% 6,64 +41,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.729,05 1.727,40 +0,1% +1,65 -5,5% Silber (Spot) 18,68 18,59 +0,5% +0,09 -19,9% Platin (Spot) 881,13 874,44 +0,8% +6,69 -9,2% Kupfer-Future 3,37 3,35 +0,8% +0,03 -24,1% YTD zu Vortagsschluss
Die Ölpreise erhalten Unterstützung vom nachgebenden Dollar und den ins Plus gedrehten Aktienmärkten.
AUSBLICK AKTIEN USA
Zum Start in den Montagshandel zeichnet sich an den US-Börsen eine kleine Gegenbewegung auf die Verluste vom Freitag ab. Die Futures auf die großen Aktienindizes tendieren vorbörslich etwas fester. Allzu weit dürften sich die Anleger aber nicht vorwagen, denn zum einen müssen sie in den kommenden Tagen eine Fülle von Unternehmenszahlen verarbeiten, zum anderen wird die US-Notenbank am Mittwoch das Ergebnis ihrer Zinssitzung bekanntgeben. Eine weitere Zinserhöhung um 75 Basispunkte gilt als ausgemacht.
Die Agenda der Konjunkturdaten ist am Montag sehr übersichtlich. Veröffentlicht wird nur der Chicago Fed National Activity Index für Juni. Auch auf Unternehmensseite tut sich zu Wochenbeginn noch nicht viel. Das ändert sich in den kommenden Tagen, wenn unter anderem Schwergewichte wie Apple, die Google-Mutter Alphabet, die Facebook-Mutter Meta und Amazon Geschäftszahlen vorlegen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
14:00 GB/Linde plc, HV
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 14:30 Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) Juni - BE 15:00 Geschäftsklimaindex Juli PROGNOSE: -4,0 Punkte zuvor: -1,8 Punkte
FINANZMÄRKTE EUROPA
Europas Börsen holen bis Montagmittag die Verluste auf und weisen leichte Gewinne aus. Der sehr schwache Ifo-Index stellt nach den enttäuschenden Einkaufsmanagerindizes der vergangenen Woche keinen Belastungsfaktor dar. Daneben steht die Berichtssaison im Blick: Philips brechen um 11,2 Prozent ein, der Konzern hat den Ausblick gesenkt. Faurecia gewinnen dagegen 7,2 Prozent. Auch der französische Autozulieferer ist in die roten Zahlen gerutscht. Den Ausblick hat Faurecia allerdings bestätigt. Die Citigroup spricht von "ordentlichen" Zahlen. Den Zwischenbericht von Vodafone (kaum verändert) bezeichnen Händler als "unspektakulär, aber vertrauenerweckend". Ferrexpo (+13,4%) profitieren von der Hochstufung auf "Outperform" durch Credit Suisse. Bei Kühne & Nagel (-2,7%) werden nach Vorlage guter Zahlen Gewinne mitgenommen. Im DAX gewinnen Hellofresh 4,1 Prozent nach einer Kaufempfehlung der Credit Suisse. In der zweiten Reihe fallen Uniper um weitere 7,7 Prozent und markieren mit 6,65 Euro ein neues Allzeittief. VW sinken um 1,5 Prozent: Der Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden Herbert Diess bei Volkswagen sollte laut Marktteilnehmern zwar keine Überraschung darstellen. Der Zeitpunkt sei aber unglücklich, so die Analysten von Jefferies. Sie bewerten VW als Underperformer.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:37h Fr, 17:25 Uhr % YTD EUR/USD 1,0247 +0,3% 1,0198 1,0224 -9,9% EUR/JPY 139,82 +0,5% 139,08 139,14 +6,8% EUR/CHF 0,9874 +0,5% 0,9836 0,9824 -4,8% EUR/GBP 0,8487 -0,3% 0,8521 0,8498 +1,0% USD/JPY 136,43 +0,2% 136,39 136,11 +18,5% GBP/USD 1,2074 +0,6% 1,1969 1,2032 -10,8% USD/CNH (Offshore) 6,7508 -0,1% 6,7555 6,7579 +6,2% Bitcoin BTC/USD 22.012,45 -3,5% 21.884,48 23.443,81 -52,4%
Der Euro zeigt sich am Montagmittag etwas erholt ober halb der Marke von 1,02 Dollar. Übergeordnet bleibt er aber schwach. Der Euro dürfte nach Einschätzung von Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, kurzfristig unter Druck bleiben. Einige Großanleger schienen unzufrieden mit der Ausgestaltung des neuen TPI-Programms, das potenzielle Ankäufe der EZB von Anleihen einzelner Staaten umfasst, falls deren Renditen zu stark steigen. Schließlich seien die Ankäufe an einige Bedingungen geknüpft. Zudem belastet die Regierungskrise in Italien mit Neuwahlen am 25. September den Euro ebenso wie die kurzfristig unklare Erdgasversorgung der Euroländer. Weiteren Gegenwind habe die Gemeinschaftswährung am Freitag durch die Veröffentlichung schwacher Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland und der Eurozone erfahren.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Zurückhaltung hat den Start an den asiatischen Börsen in die Woche mit der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch geprägt. Dazu kamen Kursverluste der Wall Street zum Ausklang der Vorwoche als Bremser. Entsprechend ging es an den Börsen der Region nach unten. Die Anleger warteten auf weitere Unternehmensergebnisse, um die Auswirkungen der höheren Finanzierungskosten besser einschätzen zu können, hieß es. An den chinesischen Börsen lasteten steigende Covid-19-Infektionen und die andauernden Probleme im Immobiliensektor auf der Stimmung. In Seoul kam Unterstützung von den Autoaktien Hyundai Motors (+2,6%) und Kia (+1,7%). Auch im Zuliefersektor stiegen die Kurse, beispielsweise von Hanon Systems (+2,9%) und Hyundai Mobis (+3,4%). Teilnehmer verwiesen auf die erfreulichen Geschäftszahlen von Hyundai Motors aus der vergangenen Wochen. LG Energy Solutions gewannen nach zwischenzeitlichen Einbußen 2,4 Prozent. Bei dem Hersteller von Batterien für Elektrofahrzeuge läuft zur Wochenmitte eine Aktien-Haltefrist nach dem Börsengang aus. Aluminium Corp. of China (Chalco) verteuerten sich in Hongkong um 1,4 Prozent nach der Mitteilung, eine größere Beteiligung an Yunnan Aluminium aufzubauen. In Sydney verbesserten sich South32 um 0,9 Prozent. Das Rohstoffunternehmen hat laut den Analysten von RBC Capital durchwachsene Quartalszahlen vorgelegt, wobei es querbeet bessere Preise habe durchsetzen können. Auch in der Breite wiesen Aktien aus der Rohstoffbranche Gewinne auf.
CREDIT
Die Risikoprämien an den europäischen Kreditmärkten ziehen am Montag überwiegend etwas an. Allerdings weiten sie sich nur gering aus, zudem sind sie in der vergangenen Woche stark zurückgekommen. Die Banken zeigen weiterhin Relative Stärke, unterstützt von der Zinswende, die die EZB in der vergangenen Woche ausgerufen hat.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
AIRBUS
hat einen Auftrag über 41 Flugzeuge von Condor per Leasing und Direktkauf erhalten. Wie der im DAX gelistete Flugzeughersteller mitteilte, will die Fluggesellschaft ihre Kurz- und Mittelstreckenflotte mit der A320neo-Familie modernisieren. Die Flugzeuge sollen mit Triebwerken von Pratt & Whitney ausgestattet werden.
BAYWA
schraubt nach guten Geschäften in den ersten sechs Monaten ihre Jahresprognose deutlich nach oben. Der Vorstand erwartet 2022 nun ein EBIT von 400 bis 450 Millionen Euro, wie der Agrarhändler mitteilte. Das entspricht einem Anstieg zwischen 50 und 69 Prozent. Bislang hatte Baywa nur einen Anstieg des EBIT um 10 bis 20 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 266,6 Millionen Euro in Aussicht gestellt.
BECHTLE
hat nach vorläufigen Zahlen ein Vorsteuerergebnis (EBT) von rund 88 Millionen Euro im zweiten Quartal erzielt, das entspricht einem Plus von 8 Prozent. Damit liege das Ergebnis sehr deutlich über dem von selbst erhobenen Konsens der Analysten von rund 78 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Der Umsatz beläuft sich von April bis Juni trotz der weiter anhaltenden Lieferengpässe auf etwa 1,4 Milliarden Euro, ein Wachstum von rund 13 Prozent.
LUFTHANSA
hat den von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi für Mittwoch angekündigten Warnstreik des Bodenpersonals als unzumutbar für Fluggäste und Mitarbeiter bezeichnet. "Verdi hat nach nur zwei Verhandlungstagen einen Streik angekündigt, den man aufgrund der Breite über alle Standorte hinweg und der Dauer kaum noch als Warnstreik bezeichnen kann", sagte Personalvorstand und Arbeitsdirektor Michael Niggemann laut Mitteilung. Dies sei "umso unverständlicher", da die vom Konzern angebotenen Vergütungserhöhungen für die rund 20.000 Beschäftigten hoch und sozial ausgewogen seien.
RATIONAL
hat Martin Hermann zum 1. September 2022 zum technischen Vorstand bestellt. Der Manager war seit 2012 Geschäftsführer und CTO/COO bei der Hauni Maschinenbau GmbH, Hamburg. Hermann soll schrittweise die altersbedingte Nachfolge von Peter Wiedemann antreten, wie der Großküchenausstatter mitteilte. Wiedemanns Vertrag wurde bis zu seinem Eintritt ins Rentenalter Ende 2024 verlängert.
ASTRAZENECA
Die US-Arzneimittelbehörde FDA prüft das Brustkrebsmedikament Enhertu von Astrazeneca vorrangig. Wie der britische Pharmakonzern mitteilte, wurde sein ergänzender Biologika-Lizenzantrag (BLA) für Enhertu nach positiven Ergebnissen einer Phase-3-Studie angenommen. Die FDA gewährt den Status der vorrangigen Prüfung solchen Anträgen, die im Falle ihrer Zulassung erhebliche Verbesserungen gegenüber den verfügbaren medizinischen Optionen bieten würden.
ASTRAZENECA
darf auf die Zulassung des Medikaments Tezspire in der EU für die Behandlung von schwerem Asthma hoffen. Die Briten teilten mit, dass Tezspire vom Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittel-Agentur als Zusatztherapie für Patienten ab 12 Jahren mit schwerem Asthma empfohlen wurde, die mit hochdosierten inhalativen Kortikosteroiden plus einem anderen Arzneimittel zur Erhaltungstherapie nur unzureichend kontrolliert sind.
ASTRAZENECA
steht vor der wahrscheinlichen EU-Zulassung seines Medikaments Ultomiris für die Behandlung von Erwachsenen mit der Autoimmunerkrankung Myasthenia gravis. Wie das Unternehmen mitteilte, stützt der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur seine Empfehlung zur Zulassung des Mittels auf die Ergebnisse der Phase-3-Studie Champion-MG.
ATOSS SOFTWARE
hat im ersten Halbjahr ihren Umsatz um 17 Prozent auf 53,6 Millionen Euro gesteigert, ein konstantes Nettoergebnis verbucht und die Jahresprognose bestätigt.
FAURECIA
hat seinen Umsatz im ersten Halbjahr zwar um die Hälfte gesteigert, beim Gewinn jedoch Einbußen erlitten. Die Einnahmen seien auf 11,6 Milliarden Euro geklettert, teilte das Unternehmen mit. Die gekaufte deutsche Tochter Hella ist seit 5 Monaten konsolidiert und trug 35,8 Prozentpunkte zum Wachstum bei, organisch und wechselkursbereinigt lag das Umsatzplus von Faurecia bei 9 Prozent.
ORANGE / MASMOVIL
legen ihre Geschäfte in Spanien zusammen. Sie vereinbarten die Schaffung eines Unternehmens mit Aktiva von 18,6 Milliarden Euro. Die Transaktion basiert auf einem Unternehmenswert von 7,8 Milliarden Euro für Orange Spanien und 10,9 Milliarden Euro für Masmovil, teilte Orange mit. Beide Partner hätten seit März in exklusiven Gesprächen über die Fusion der spanischen Aktivitäten gesprochen.
PHILIPS
ist im zweiten Quartal in den Verlustbereich abgerutscht und hat ihren Wachstumsausblick gesenkt. Belastet wurde das Ergebnis u.a. von den Corona-bedingten Lockdowns in China, Inflationsdruck und dem Krieg in der Ukraine.
TELEFONICA
verkauft einen Anteil von 45 Prozent an dem Glasfaseranbieter Bluevia Fibra für 1,02 Milliarden Euro an ein Konsortium aus Vauban Infrastructure Partners und Credit Agricole SA. Die Transaktion bewertet Bluevia mit 2,5 Milliarden Euro. Das Unternehmen, an dem Telefonica über seine Tochtergesellschaften einen Anteil von 55 Prozent behalten wird, wird ein Glasfasernetz bis zur Haustür verlegen und vermarkten, vor allem im ländlichen Spanien.
VODAFONE
hat im ersten Geschäftsquartal 2022/23 den Umsatz etwas gesteigert und sieht sich auf einem guten Weg, den Ausblick für das Geschäftsjahr zu erfüllen. Die Performance im ersten Quartal habe nach anhaltendem Wachstum in Europa und Afrika den Erwartungen entsprochen, so Vodafone.
BOEING
Die Beschäftigten von Boeing in drei Werken im Raum St. Louis haben sich gegen ein Tarifangebot des Luft- und Raumfahrtkonzerns gestellt und wollen am 1. August in den Streik treten. Die rund 2.500 Beschäftigten werden von der International Association of Machinists and Aerospace Workers District 837 vertreten. "Wir können keinen Vertrag akzeptieren, der nicht fair und gerecht ist, da dieses Unternehmen weiterhin jedes Jahr Milliarden von Dollar auf dem Rücken unserer hart arbeitenden Mitglieder verdient", erklärte die Gewerkschaft.
TESLA
hat für die ersten sechs Monaten des Jahres eine Wertminderung des Buchwerts seiner Bitcoin-Bestände in Höhe von 170 Millionen US-Dollar verbucht, sowie Gewinne von 64 Millionen Dollar aus bestimmten Verkäufen seiner Bitcoin-Bestände.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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July 25, 2022 07:34 ET (11:34 GMT)
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