DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Walmart hat die Gewinnprognose gesenkt. Der größte Einzelhandelskonzern der USA muss angesichts der steigenden Inflation mehr Preisnachlässe gewähren, um seine Warenbestände abzubauen. Viele Verbraucher schnallten den Gürtel enger, was dazu führe, dass die Gewinne im zweiten Quartal und im gesamten Geschäftsjahr sänklen, so Walmart. Der Konzern hatte im Mai berichtet, dass die Lagerbestände im ersten Quartal um etwa 33 Prozent gestiegen sind, zum Teil, weil man Verschiebungen bei den Verbraucherausgaben falsch eingeschätzt hatte. Die höheren Preise für Lebensmittel und Treibstoff belasten den Absatz von allgemeinen Handelswaren, insbesondere Bekleidung, die höhere Gewinnspannen einbringen. Walmart erwartet nun einen Rückgang des bereinigten Gewinns um 8 bis 9 Prozent für das zweite Quartal und 11 bis 13 Prozent für das Gesamtjahr. Ohne Berücksichtigung von Veräußerungen soll der Rückgang im Gesamtjahr bei 10 bis 12 Prozent liegen. Die vorherige Prognose sah einen gleichbleibenden bis leicht steigenden Gewinn im zweiten Quartal und einen Rückgang von 1 Prozent für das Gesamtjahr.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
12:00 General Motors Co (GM), Ergebnis 2Q, Detroit
12:00 United Parcel Service Inc (UPS), Ergebnis 2Q, Atlanta
12:20 General Electric Co, Ergebnis 2Q, Boston
12:30 3M Co, Ergebnis 2Q, St. Paul
12:55 Coca-Cola Co, Ergebnis 2Q, Atlanta
12:55 Raytheon Technologies Corp, Ergebnis 2Q, Waltham
13:00 McDonald's Corp, Ergebnis 2Q, Oak Brook
22:01 Microsoft Corp, Ergebnis 4Q, Redmond
22:01 Texas Instruments Inc, Ergebnis 2Q, Dallas
22:05 Alphabet Inc, Ergebnis 2Q, Mountain View
22:05 Mondelez International Inc, Ergebnis 2Q, Deerfield
22:09 Visa Inc, Ergebnis 3Q, Foster City
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 16:00 Index des Verbrauchervertrauens Juli PROGNOSE: 97,0 zuvor: 98,7 16:00 Neubauverkäufe Juni PROGNOSE: -5,2% gg Vm zuvor: +10,7% gg Vm
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 3.959,75 -0,3% E-Mini-Future Nasdaq-100 12.313,00 -0,3% Nikkei-225 27.629,92 -0,3% Hang-Seng-Index 20.868,90 +1,5% Kospi 2.412,00 +0,3% Shanghai-Composite 3.271,79 +0,7% S&P/ASX 200 6.808,20 +0,3%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Freundlich - Lediglich Tokio hängt zurück, dort liegt der Nikkei-Index fast unverändert. In Seoul sorgt einerseits ein stärker als erwartet ausgefallenes BIP-Wachstum für Zuversicht, andererseits befürchten Marktteilnehmer, dass das der südkoreanischen Notenbank Spielraum lässt, konsequent mit ihrem eingeleiteten Straffungskurs zur Eindämmung der Inflation fortzufahren. Die Landeswährung Won zieht darauf leicht an. Hauptthema ist weiter die US-Notenbanksitzung am Mittwoch. Nach zuletzt schwächeren Konjunktursignalen aus den USA wird allgemein mit einer Zinserhöhung um 75 Basispunkte gerechnet, die auch als eingepreist gelten dürfte, nachdem jüngst noch 100 Basispunkte als Szenario herumgereicht worden sind. In China sind die Blicke daneben hoffnungsvoll auf das bevorstehende Treffen des Politbüros, des zentralen politischen Machtorgans, gerichtet, sowie ein anberaumtes Gespräch zwischen Chinas Präsident Xi und seinem US-Pendant Biden im späteren Wochenverlauf. Dabei dürfte es auch um gegenseitige Strafzölle gehen und zwar mutmaßlich um Lockerungen angesichts der sich eintrübenden Wirtschaftsaussichten. Unter den Einzelwerten geht es in Hongkong für Alibaba um rund 4 Prozent nach oben. Das an der Nasdaq notierte Unternehmen will nun eine vorrangige Aktiennotierung in Hongkong verfolgen.
US-NACHBÖRSE
Walmart brachen nach Zahlken und Ausblick um knapp 10 Prozent ein. Ein Kursdebakel erlebten Aarons Holdings mit einem Einbruch um über 25 Prozent. Das Einzelhandelsunternehmen war im Berichtsquartal in die Verlustzone gerutscht und senkte zudem den Ausblick. Whirlpool (+2,0%) legte durchwachsene Quartalszahlen vor und führte den Verlust vornehmlich auf Einmalbelastungen zurück. Zudem sprach der Hersteller von Haushaltsgroßgeräten in seinem Ausblick von einem herausfordernden Umfeld. F5 (+6,9%) wies dagegen besser als erwartete Drittquartalszahlen aus. Der Experte für Softwareanwendung und -sicherheit verdiente 83 Millionen Dollar, was zwar etwas unter Vorjahr lag, aber über der Konsensschätzung. Dazu fiel der Ausblick robust aus. Cadence Design Systems (+3,5%) waren ebenfalls gesucht. Der Softwareanbieter hatte seinen Ausblick nach guten Quartalszahlen für das Gesamtjahr angehoben. Brown & Brown verteuerten sich um 2,3 Prozent. Gewinn und Umsatz der Versicherungsagentur waren besser als gedacht ausgefallen.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 31.990,00 +0,3% 90,71 -12,0% S&P-500 3.966,72 +0,1% 5,09 -16,8% Nasdaq-Comp. 11.782,67 -0,4% -51,45 -24,7% Nasdaq-100 12.328,41 -0,5% -68,06 -24,5% Montag Freitag Umsatz NYSE (Aktien) 781 Mio 819 Mio Gewinner 1.957 1.308 Verlierer 1.282 1.912 unverändert 190 168
Uneinheitlich - Die Anleger agierten vorsichtig, weil es zum einen in den kommenden Tagen eine Fülle von Unternehmenszahlen zu verarbeiten gilt, zum anderen weil die Fed am Mittwoch die Zinsen anheben wird, voraussichtlich, aber nicht restlos sicher, um 75 Basispunkte. Kursgewinne von 29 bzw 5,2 Prozent verzeichneten die Aktien der Pharmahersteller Siga Technologies und Inovia Pharmaceuticals, nachdem die WHO den jüngsten Affenpockenausbruch zur internationalen Notlage erklärt hatte. Mit Enttäuschung wurden die Geschäftszahlen des Goldminenbetreibers Newmont (-13,2%) aufgenommen. Intel (-0,1%) profitierten nicht davon, dass die taiwanische Mediatek Intel-Technik zur Herstellung von Smartgeräten einsetzen wird.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 3,03 +4,6 2,99 230,3 5 Jahre 2,89 +4,0 2,85 163,0 7 Jahre 2,88 +4,3 2,83 143,6 10 Jahre 2,81 +4,8 2,76 129,5 30 Jahre 3,03 +6,0 2,97 113,4
Am Anleihemarkt erholten sich die Renditen nach dem Rücksetzer der vergangenen Woche und im Vorfeld der am Mittwoch erwarteten Zinserhöhung. Die Zinsstrukturkurve ist weiter invers, was als Rezessionssignal gilt.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Montag 09:17 % YTD EUR/USD 1,0221 -0,0% 1,0221 1,0194 -10,1% EUR/JPY 139,60 -0,1% 139,68 139,07 +6,7% EUR/GBP 0,8473 -0,1% 0,8485 0,8507 +0,8% GBP/USD 1,2061 +0,1% 1,2048 1,1980 -10,9% USD/JPY 136,61 -0,0% 136,66 136,36 +18,7% USD/KRW 1.309,08 -0,1% 1.310,88 1.312,91 +10,1% USD/CNY 6,7557 +0,1% 6,7510 6,7542 +6,3% USD/CNH 6,7589 +0,1% 6,7532 6,7578 +6,4% USD/HKD 7,8488 -0,0% 7,8492 7,8490 +0,7% AUD/USD 0,6961 +0,1% 0,6957 0,6921 -4,1% NZD/USD 0,6261 -0,0% 0,6262 0,6241 -8,3% Bitcoin BTC/USD 21.162,39 -3,9% 22.029,61 21.964,56 -54,2% YTD zu Vortagsschluss
Der Dollar gab nach der Dollarindex büßte 0,3 Prozent ein. Stratege Matthew Ryan von Ebury traut dem Dollar nicht mehr viel Aufwertungspotenzial zu, nachdem einige Notenbanken die Zinsen stärker als erwartet angehoben hätten, was bei der US-Notenbank am Mittwoch wohl nicht der Fall sein werde. Zwar dürfte die Fed um 75 Basispunkte erhöhen, danach dürfte sie das Tempo aber drosseln und wie in der Vergangenheit Zinsschritte von 25 oder 50 Basispunkten vornehmen.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 97,98 96,70 +1,3% 1,28 +36,9% Brent/ICE 106,52 105,15 +1,3% 1,37 +42,2% YTD zu Vortagsschluss
Der nachgebende Dollar und die überwiegend positive Tendenz der Aktienmärkte gaben dem Ölpreis Rückenwind. Beobachter sprachen auch von einer Gegenbewegung auf die bisher im Juli verzeichneten Preisrückgänge. Der europäische Gaspreis legte zweistellig zu, nachdem der russische Gaskonzern Gazprom eine Reduktion der Liefermenge auf 20 von zuletzt 40 Prozent der Maximalkapazität angekündigt hatte, die durch die Nord-Stream-Pipeline fließt.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.721,43 1.719,69 +0,1% +1,74 -5,9% Silber (Spot) 18,51 18,44 +0,4% +0,07 -20,6% Platin (Spot) 884,93 882,67 +0,3% +2,26 -8,8% Kupfer-Future 3,43 3,35 +2,4% +0,08 -22,7% YTD zu Vortagsschluss
Gestiegene Marktzinsen lasteten auf dem Goldpreis (-0,4%).
MELDUNGEN SEIT MONTAG 20.00 UHR
SÜDKOREA - Konjunktur
Das südkoreanische BIP ist im zweiten Quartal zum Vorjahresquartal um 2,9 Prozent gestiegen, stärker als mit 2,6 Prozent erwartet.
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DJG/raz/gos
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July 26, 2022 01:57 ET (05:57 GMT)
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