DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
EZB: Kreditvergabe an Unternehmen zieht im Juni spürbar an
Das Wachstum der Kreditvergabe an Unternehmen im Euroraum hat sich im Juni kräftig beschleunigt. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) stieg die Buchkreditvergabe an nicht-finanzielle Unternehmen mit einer Jahresrate von 6,8 (Vormonat: 5,8) Prozent. Das Volumen der an private Haushalte ausgereichten Kredite wuchs wie im Mai um 4,6 Prozent. Die gesamte Kreditvergabe im Euroraum wuchs mit einer Jahresrate von 6,2 (6,0) Prozent, wobei die Kreditvergabe an Private um 5,2 (4,8) Prozent zunahm und die an den Staat um 8,5 (8,9) Prozent.
DIW: Deutsche Wirtschaft dürfte im dritten Quartal schrumpfen
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht wegen der Energiekrise und der Sorge um Gasknappheit ein höheres Rezessionsrisiko für die deutsche Wirtschaft. "Das exportorientierte und energieintensive deutsche Wachstumsmodell kommt momentan an seine Grenzen", sagte DIW-Konjunkturexperte Guido Baldi. "Gegenüber den Vormonaten hat der Barometerwert noch einmal deutlich nachgegeben und deutet für das dritte Quartal dieses Jahres darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft schrumpfen wird."
Ifo-Beschäftigungsbarometer sinkt erneut
Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen in Deutschland hat einen deutlichen Dämpfer erhalten. Das Ifo-Beschäftigungsbarometer ist im Juli auf 101,1 Punkte gefallen, nach 103,3 Punkten im Juni. "Insgesamt planen die Unternehmen weiterhin mit Neueinstellungen, sind aber aufgrund der gegenwärtig hohen Unsicherheit vorsichtiger bei der Personalplanung geworden", erklärte das Ifo.
RWI für weitere vier Jahre an Erstellung der Gutachten beteiligt
Das RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung wird auch in den nächsten vier Jahren an der Erstellung der Frühjahrs- und Herbstgutachten der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute beteiligt sein. Nach Angaben des Instituts war es bei der Ausschreibung des Bundeswirtschaftsministeriums zur Erstellung der Gemeinschaftsdiagnose zusammen mit dem Institut für Höhere Studien (IHS) in Wien für den Zeitraum 1. Juli 2022 bis 30. Juni 2026 erfolgreich.
Kabinett beschließt Start-up-Strategie mit 10 Mrd Euro Förderung
Das Bundeskabinett hat am Mittwoch eine umfassende Start-up-Strategie verabschiedet. Die Bundesregierung will bis 2030 in einem Zukunftsfonds 10 Milliarden Euro für die Förderung von neuen Unternehmen zur Verfügung stellen. Zusammen mit privaten Investoren will der Bund in diesem Zeitraum insgesamt 30 Milliarden Euro an privatem und öffentlichem Kapital für den Wagniskapital-Standort Deutschland mobilisieren.
Bitkom: Betriebe setzen Klimaziele mit digitalen Technologien um
Neun von zehn Unternehmen in Deutschland setzen laut einer Umfrage ihre Klimaziele mit digitalen Technologien um. Dabei ist bei 77 Prozent der CO2-Ausstoß durch die Digitalisierung gesunken, wie eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom ergab. Knapp die Hälfte der Unternehmen will demnach Deutschlands Klimaschutzziele früher erreichen als von der Bundesregierung geplant. Dabei soll die Digitalisierung eine große Rolle spielen.
Krankheiten verursachten 2020 Kosten von über 430 Milliarden Euro
Krankheiten und Gesundheitsprobleme haben in Deutschland im Jahr 2020 rund 431 Milliarden Euro an Kosten verursacht. Die Krankheitskosten stiegen somit im Vergleich zum Jahr 2015 um deutliche 28 Prozent an, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch erklärte. Pro Kopf stiegen die Kosten um 25 Prozent auf insgesamt 5.190 Euro. Der Unterschied zwischen Frauen und Männern glich sich weiter an.
EU-Gericht bestätigt Verbot des russischen Senders RT in Frankreich
Das EU-Gericht in Luxemburg hat das gegen den russischen Staatssender RT - ehemals Russia Today - in Frankreich verhängte Sendeverbot bestätigt. Das Gericht wies am Mittwoch einen Einspruch von RT gegen das Verbot ab, welches die EU im März mit der Begründung verhängt hatte, der Sender verbreite Falschmeldungen.
China wollte in Fed Informantennetz aufbauen
China hat versucht, ein Netz von Informanten innerhalb des Federal Reserve Systems aufzubauen. Außerdem sei einem Fed-Ökonomen während einer Reise nach Schanghai angedroht worden, ihn zu inhaftieren, falls er nicht bereit sei, nicht-öffentliche Wirtschaftsdaten zu liefern. Dies sind Ergebnisse einer Untersuchung im Auftrag des US-Kongresses.
+++ Konjunkturdaten +++
US/MBA Market Index Woche per 22. Juli -1,8% auf 276 (Vorwoche: 281,1)
US/MBA Purchase Index Woche per 22. Juli -0,8% auf 206,4 (Vorwoche: 208)
US/MBA Refinance Index Woche per 22. Juli -3,7% auf 631,4 (Vorwoche: 655,7)
DJG/apo
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July 27, 2022 07:30 ET (11:30 GMT)
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