DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche HVPI-Inflation steigt im Juli auf 8,5 Prozent
Der Inflationsdruck in Deutschland hat im Juli wider Erwarten nochmals zugenommen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent und lag um 8,5 (Juni: 8,2) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 0,4 Prozent und eine Jahresteuerung von 8,1 Prozent erwartet.
KfW: Hoher Inflationsdruck und keine Trendwende
Der Inflationsdruck in Deutschland bleibt hoch und eine Trendwende lässt weiter auf sich warten, urteilt KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. "Vielmehr dürfte die Inflationsrate nach dem Sommer nochmals zulegen, denn die aktuellen Entlastungsmaßnahmen wie das 9-Euro-Ticket laufen dann aus und ab Oktober können die stark gestiegenen Gaspreise unmittelbar an die Endkunden weitergegeben werden."
Bundesregierung bringt Gasumlage auf den Weg
Energieunternehmen in Deutschland sollen die hohen Mehrkosten wegen Lieferausfällen von russischem Gas spätestens ab Oktober weitergeben können. Das Bundeswirtschaftsministerium leitete die Ressortabstimmung für die entsprechende Verordnung ein. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte, die Gasumlage sei "kein guter Schritt, aber ein notwendiger Schritt". Er rechnet mit Zusatzkosten von mehreren hundert Euro pro Haushalt.
Baerbock mahnt Griechenland und Türkei zur Deeskalation
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die Nato-Mitglieder Griechenland und Türkei aufgerufen, ihre wachsenden Spannungen im Dialog beizulegen. Bei ihrem Besuch in der griechischen Hauptstadt Athen warnte Baerbock davor, dass Russland derzeit "mit allen Mitteln" versuche, die Nato zu spalten. Streit innerhalb der Nato spiele dem Kreml in die Hände: "Nie kam es mehr auf den Zusammenhalt zwischen Nato-Verbündeten und europäischen Partnern an als in diesen Zeiten." Am Freitag will Baerbock in die Türkei weiterreisen.
US-Wirtschaft rutscht in technische Rezession
Die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal in eine technische Rezession abgerutscht. Wie das Handelsministerium im Rahmen einer ersten Veröffentlichung mitteilte, verringerte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen April und Juni gegenüber dem Vorquartal und auf das Jahr hochgerechnet um 0,9 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens dagegen mit einem Anstieg von 0,3 Prozent gerechnet.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gesunken - Vorwert hochrevidiert
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 23. Juli abgenommen, allerdings wurde der Vorwochenwert deutlich nach oben revidiert. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 5.000 auf 256.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 249.000 vorhergesagt.
Chinas Politbüro räumt Wachstumsziel für 2022 ab
Die chinesische Führung hat mehr oder weniger eingeräumt, dass das Land sein jährliches Wachstumsziel in diesem Jahr verfehlen wird. Sie signalisierte aber gleichzeitig, dass sie an der Null-Covid-Politik festhalten und nur vorsichtige Schritte zur Unterstützung des angeschlagenen Immobilienmarktes unternehmen will. Chinas Politbüro, das oberste politische Gremium der Kommunistischen Partei, erklärte im Anschluss an seine vierteljährliche Wirtschaftssitzung, es werde sich bemühen, die Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte in einem "vernünftigen Rahmen" zu halten.
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July 28, 2022 13:00 ET (17:00 GMT)
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