DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
S&P Global: Deutsche Industrie geht im Juli auf Talfahrt
Die deutsche Industrie ist im Juli erstmals seit mehr als zwei Jahren wieder in den Schrumpfungsbereich gerutscht. Der von S&P Global in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf 49,3 von 52,0 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 49,2 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 49,2 ermittelt worden. In erster Linie beruhte die Schwäche auf dem Rückgang der Neuaufträge in der Industrie.
VDMA: Schwache Weltwirtschaft hinterlässt Spuren in Auftragsbüchern
Die Schwäche der Weltkonjunktur hinterlässt ihre Spuren in den Auftragsbüchern des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus. Im Juni sanken die Auftragseingänge um real 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mitteilte. Aus dem Inland kamen 11 Prozent weniger Aufträge, Kunden aus dem Ausland bestellten 8 Prozent weniger.
S&P Global: Eurozone-Industrie beschleunigt Abschwung im Juli
Der Abschwung in der Eurozone-Industrie hat sich im Juli verstärkt, was die Rezessionsgefahr für die gesamte Wirtschaft erhöht. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Sektor sank auf 49,8 Punkte von 52,1 im Vormonat, wie S&P Global bei einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Bei der ersten Veröffentlichung war ein Wert von 49,6 Zähler ausgewiesen worden, Volkswirte hatten dessen Bestätigung erwartet.
Eurozone-Arbeitslosenquote bleibt im Juni bei 6,6 Prozent
Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone hat sich im Juni stabil entwickelt. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, verharrte die Arbeitslosenquote auf dem Vormonatsniveau von 6,6 Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten diesen Stand prognostiziert.
Neue BA-Chefin Nahles legt Fokus auf Fachkräftemangel
Die neue Chefin der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, hat am Montag ihr Amt angetreten. Einen Schwerpunkt ihres Jobs sieht sie in der Sicherung des Fachkräftebedarfs: "Es geht immer um eins: die Arbeitslosen und Beschäftigten in Arbeit bringen beziehungsweise halten", erklärte Nahles. Die 52-jährige ehemalige Arbeitsministerin und SPD-Chefin folgt auf Detlef Scheele, der vor wenigen Tagen in den Ruhestand verabschiedet worden war.
SPD und Grüne fordern Einführung einer Übergewinnsteuer
SPD und Grüne halten trotz des Widerstands durch die FDP an ihrer Forderung nach einer Übergewinnsteuer fest. Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Matthias Miersch, sagte im Deutschlandfunk, diejenigen, die in Krisenzeiten Gewinne verbuchten, müssten abgeben zugunsten derjenigen, die in schwieriges Fahrwasser gerieten. Herbst und Winter würden für viele Haushalte zur Belastungsprobe.
Lindner weiter gegen Einführung einer Übergewinnsteuer
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) lehnt weiterhin die Einführung einer Übergewinnsteuer ab. Sein Sprecher Fabian Leber erklärte, dass er eine Übergewinnsteuer "nicht für das geeignete Mittel" halte in der aktuellen Situation. Von Seiten der Grünen und der SPD hatte es zuletzt verstärkt Forderungen gegeben nach der Einführung einer zusätzlichen Steuer auf kriegsbedingte Gewinne der Energiebranche. Damit sollten weitere Entlastungen für Bürger finanziert werden. Leber betonte, dass der Minister eigene Vorschläge zu Entlastungen vorlegen werde. Diese Entlastungen seien aber getrennt von der Übergewinnsteuer zu sehen.
CDU-Vize Kretschmer erklärt Energiewende für gescheitert
Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Michael Kretschmer hat die Energiewende für gescheitert erklärt. "Wir haben einen Punkt erreicht, an dem die Grundlastfähigkeit der Energie an ihre Grenzen gestoßen ist", sagte der sächsische Ministerpräsident dem Handelsblatt. "Die Energiewende mit Gas als Grundlast ist gescheitert." Kretschmer forderte, die Laufzeiten von Atomkraftwerken auf unbestimmte Zeit zu verlängern. "So lange die Bundesregierung kein neues Konzept für die Energiewende erarbeitet hat, müssen die Atomkraftwerke weiterlaufen."
Ankara: Erstes Schiff mit ukrainischem Getreide hat Odessa verlassen
Das erste Schiff seit Monaten mit ukrainischem Getreide für den Weltmarkt hat am frühen Montagmorgen den Hafen von Odessa verlassen. Der Frachter "Razoni" sei um 08.17 Uhr (MESZ) aus dem ukrainischen Hafen ausgelaufen und werde am Dienstag zu seiner Inspektion in Istanbul erwartet, teilte das türkische Verteidigungsministerium mit. Ziel des Schiffs ist demnach die Hafenstadt Tripoli im Libanon. Nach ukrainischen Angaben hat der Frachter 26.000 Tonnen Mais geladen.
+++ Konjunkturdaten +++
Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Juli 49,5 (2. Veröff.)
Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Juli PROG: 49,6
Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Juni war 51,4
Italien/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Juli 48,5
Italien/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Juli PROG: 49,1
Italien/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Juni bei 50,9
GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Juli 52,1
GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Juli PROG: 52,2
GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Juni war 52,8
DJG/DJN/AFP/apo
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August 01, 2022 07:30 ET (11:30 GMT)
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