DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
S&P Global: Deutsche Dienstleister im Juli auf Talfahrt
Der deutsche Servicesektor hat im Juli eine sechsmonatige Aufschwungsphase beendet und ist wieder in den roten Bereich gerutscht. Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex schwächte sich ab auf 49,7 von 52,4 Punkten, wie aus den finalen Daten für den Monat hervorgeht. Volkswirte hatten einen Stand von 49,2 vorhergesagt. Vorläufig war für Juli ein Wert von 49,2 ermittelt worden.
S&P Global: Eurozone-Wirtschaft im Juli knapp im roten Bereich
Ein beschleunigter Rückgang der Industrieproduktion und eine weitere Abkühlung im Servicesektor haben dafür gesorgt, dass die Eurozone-Wirtschaft im Juli erstmals seit Februar 2021 wieder geringfügige Einbußen zu verzeichnen hatte. Der Sammelindex für die Produktion der Privatwirtschaft der Eurozone, der Industrie und Dienstleistungen umfasst, fiel auf 49,9 Zähler von 52,0 im Vormonat, wie S&P Global bei einer zweiten Veröffentlichung berichtete.
Euroraum-Erzeugerpreise im Juni weiter im Höhenflug
Der starke Preisauftrieb bei den Euroraum-Erzeugerpreisen hat im Juni angehalten. Wie die Statistikbehörde Eurostat berichtete, erhöhten sich die Erzeugerpreise gegenüber dem Vormonat um 1,1 Prozent und lagen um 35,8 (Mai: 36,2) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 1,0 Prozent und eine Jahresteuerung von 35,7 Prozent prognostiziert.
Türkische Inflation steigt auf höchsten Stand seit 24 Jahren
Die jährliche Inflationsrate in der Türkei ist im Juli erneut gestiegen und hat den höchsten Stand seit September 1998 erreicht. Die Verbraucherpreise erhöhten sich um 79,60 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie die Statistikbehörde mitteilte. Im Juni lag die Inflationsrate bei 78,62 Prozent. Ökonomen hatten für Juli eine Rate von 79,80 Prozent erwartet.
Verivox: Gaspreise im Jahresvergleich verdreifacht
Die Verbraucherpreise für Gas haben dem Vergleichsportal Verivox zufolge neue Rekordwerte erreicht. Im Jahresvergleich hätten sich die Gaskosten verdreifacht, teilte Verivox mit. Die Bundesregierung erklärte zwar, dass die weitere Entwicklung am Energiemarkt nicht absehbar sei, Verivox geht dennoch von weiteren Preissteigerungen aus. Mit dem Preisniveau vom August 2021 ergaben sich laut Berechnungen von Verivox für eine Familie mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden im Schnitt Kosten von 1.258 Euro. Nach aktuellen Preisen müsste dieselbe Familie 3.568 Euro zahlen - "ein Anstieg um 184 Prozent", erklärte das Vergleichsportal.
Scholz: Regierung erwägt etwas längere Atomkraft-Nutzung
Die Bundesregierung erwägt laut Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angesichts des drohenden Energiemangels eine etwas längere Atomkraft-Nutzung. Die Kraftwerke seien zwar "ausschließlich relevant für die Stromproduktion und nur für einen kleinen Teil davon", sagte Scholz in Mülheim an der Ruhr. "Aber trotzdem kann das Sinn machen." Scholz verwies auf den "unterschiedlichen" Ausbau der erneuerbaren Energien in den Bundesländern.
Scholz: Für reduzierte russische Gaslieferungen gibt es keine technischen Gründe
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat klargestellt, dass es für die Reduzierung der Gaslieferungen Russlands an Deutschland aus technischer Sicht keinen Anlass gibt. "Die Nichteinhaltung der Lieferverträge hat keine technischen Gründe", sagte Scholz bei einem Besuch bei Siemens Energy in Mülheim an der Ruhr, wo er eine dort zur Auslieferung an Russland bereitstehende Turbine für die Pipeline Nord Stream 1 in Augenschein nahm.
Bericht: EU-Kommission will Länder zu Krisenreserven verpflichten
Die Europäische Kommission will einem Bericht zufolge den EU-Ländern eine Verpflichtung zum Anlegen von Krisenreserven vorschlagen. Die Mitgliedstaaten sollen zum Anlegen von Vorräten von Energie, Kraftstoffen und Agrarerzeugnissen verpflichtet werden können, berichtete das Onlinemedium "Table.Media" unter Verweis auf einen Entwurf der EU-Kommission. Demnach will Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Vorschlag im September in Straßburg vorstellen.
Pelosi verspricht "eiserne" Verteidigung von Taiwans Demokratie
Die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hat bei ihrem vielbeachteten Besuch in Taiwan geschworen, angesichts der wachsenden Bedrohung durch das chinesische Festland die Demokratie auf der Insel "eisern" zu verteidigen. Pelosi sagte der taiwanischen Präsidentin Tsai Ing-wen, dass die USA ihr Engagement für Taiwan nicht aufgeben würden, und stellte ihren Besuch als Teil eines breiteren Kampfes um die Zukunft der Demokratie dar.
China droht den USA mit "Bestrafung" wegen Pelosis Taiwan-Besuchs
China hat den USA wegen des Taiwan-Besuchs der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi mit "Bestrafung" gedroht. Außenminister Wang Yi warf den USA vor, die chinesische Souveränität "unter dem Deckmantel der sogenannten 'Demokratie'" zu missachten. "Diejenigen, die China beleidigen, werden bestraft", sagte Wang am Rande des Außenministertreffens der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean. Den Besuch der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses in Taiwan bezeichnete er als "Farce".
Pelosi aus Taiwan abgeflogen
Die US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi hat ihren von heftigen Protesten Chinas begleiteten Besuch in Taiwan beendet. Auf Live-Aufnahmen war zu sehen, wie das Flugzeug mit der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses vom Songshan Flughafen in Taipeh abhob. Die 82-jährige Pelosi hatte zuvor in Gesprächen mit der taiwanischen Präsidentin Tsai Ing-wen und dem Vize-Parlamentspräsidenten Tsai Chi-chang die Solidarität der USA mit Taiwan zugesichert.
+++ Konjunkturdaten +++
Frankreich/Einkaufsmanagerindex Service Juli 53,2 (2. Veröff.)
Frankreich/Einkaufsmanagerindex Service Juli PROGNOSE: 52,1
Frankreich/Einkaufsmanagerindex Service Juni war 53,9
Italien/Einkaufsmanagerindex Service Juli 48,4
Italien/Einkaufsmanagerindex Service Juli PROGNOSE: 50,1
Italien/Einkaufsmanagerindex Service Juni bei 51,6
GB/Einkaufsmanagerindex Service Juli 52,6
GB/Einkaufsmanagerindex Service Juli PROG: 53,3
GB/Einkaufsmanagerindex Service Juni war 54,3
US/MBA Market Index Woche per 29. Juli +1,2% auf 279,2 (Vorwoche: 276)
US/MBA Purchase Index Woche per 29. Juli +1,0% auf 208,4 (Vorwoche: 206,4)
US/MBA Refinance Index Woche per 29. Juli +1,5% auf 640,6 (Vorwoche: 631,4)
DJG/DJN/AFP/apo
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August 03, 2022 07:30 ET (11:30 GMT)
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