DJ VDMA: Maschinenbau in Gaskrise zwischen "Machen und Bangen"
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Maschinen- und Anlagenbau bereitet sich nach Darstellung des Branchenverbandes mit einer Vielzahl von Maßnahmen auf die drohende Gasknappheit im Winter vor. "Die Branche rüstet auch andere Unternehmen um, wobei die Umstellung auf andere Energieträger im Fokus steht", erklärte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). "Eine längere Gasrationierung könnte viele Betriebe in Schwierigkeiten bringen."
"Gas sparen oder ersetzen ist in industriellen Prozessen nur mit Hilfe von Technologien aus dem Maschinen- und Anlagenbau zu machen", sagte Matthias Zelinger, Leiter Klima & Energie im VDMA. "Deshalb werden aktuell im ganzen Land Gasbrenner in Industrieöfen und Wärmeprozessen modifiziert, werden Steuerungen neu programmiert und Anlagen zum Gasmischen installiert."
Bei den energieintensiven Unternehmen sei die Investitionsbereitschaft hoch, aber das dürfe den Blick nicht davor verschließen, dass die Unternehmen erheblichen Belastungen durch steigende Energiepreise und die kommende Gasumlage ausgesetzt seien. Der VDMA-Energieexperte warnte: "Die Aufgabe ist keineswegs schon bewältigt: Zwar können viele Maschinen- und Anlagenbauer eine kurzzeitige Reduzierung der an sie gelieferten Gasmenge um 20 bis 40 Prozent wohl bewältigen. Aber eine längere Gasrationierung würde viele Unternehmen trotz Investitionsbereitschaft noch in erhebliche Schwierigkeiten bringen."
Für dieses Jahr drohe, dass bei einer längeren Reduzierung der Gasmengen - zum Beispiel um 50 Prozent - viele Lieferketten rissen. "Eigene Investitionen sind das eine, die Umsetzung und die Lieferfähigkeit unserer Lieferanten beispielsweise aus der Stahl-, Halbleiter- oder Chemie-Branche das andere", sagte Zelinger.
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August 05, 2022 07:26 ET (11:26 GMT)
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