DJ Siemens Energy will Prognose schaffen - Nettoverlust aber höher
FRANKFURT (Dow Jones)--Siemens Energy will seine operativen Jahresziele schaffen, obwohl die Windkrafttochter Siemens Gamesa auch zuletzt hohe Verluste geschrieben und die Risiken im angestammten Kraftwerksgeschäft Gas and Power zugenommen haben. Konzernchef Christian Bruch bestätigte bei Vorlage der Neunmonatszahlen (per Ende Juni) die Prognose, wonach die bereinigte operative Marge (bezogen auf das angepasste EBITA) im Konzern mit in Richtung plus 2 Prozent positiv ausfallen soll.
Unter dem Strich wird allerdings ein höherer Fehlbetrag als die 560 Millionen Euro aus dem Vorjahr stehen, die Bruch zuletzt auch für das laufende Jahr in Aussicht gestellt hat. Kosten für eine Restrukturierung des Russlandsgeschäftes von Gas and Power, die das Unternehmen eingeleitet hat, werden den Nettoverlust jetzt noch vergrößern, heißt es in der Mitteilung. Bisher wurden etwa 200 Millionen Euro verbucht. Wesentliche zusätzliche Belastungen sind laut Unternehmen aber nicht zu erwarten.
Im abgelaufenen dritten Quartal verbuchte Siemens Energy deshalb einen Nettoverlust von 533 Millionen Euro nach einem Minus von 307 Millionen im Jahr zuvor. Das um Sondereffekte bereinigte angepasste EBITA - die wesentliche operative Steuerungsgröße des Unternehmens - rutschte angesichts der schlechten Zahlen von Siemens Gamesa, die in der vergangenen Woche mitgeteilt worden waren, von plus 54 Millionen Euro im Vorjahr in die roten Zahlen und belief sich auf minus 131 Millionen Euro.
Gas and Power gelang es, das um die Russland-Restrukturierung bereinigte operative Ergebnis mit 212 (Vorjahr: 225) Millionen Euro fast auf Vorjahresniveau zu halten. "Unser Gas-and-Power-Geschäft hat im abgelaufenen Quartal erneut geliefert und damit seine Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt", sagte Vorstandschef Christian Bruch. Mit einer neuen Organisationsstruktur sollen Entscheidungswege verkürzt und die Strukturen vereinfacht werden. Die Weichen dafür seien zuletzt gestellt worden.
Der Konzernumsatz lag mit 7,28 Milliarden Euro dank Rückenwinds von der Währungsseite leicht über Vorjahr. Vergleichbar gingen die Einnahmen jedoch um 4,7 Prozent zurück. Im Gesamtjahr werden sie vergleichbar weiterhin um etwa 2 Prozent rückläufig erwartet.
Im Neugeschäft profitierte der Konzern in beiden Bereiche von Großaufträgen. Der Auftragsbestand erreichte mit 93,4 Milliarden Euro dabei ein neues Rekordniveau.
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August 08, 2022 01:00 ET (05:00 GMT)
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