DJ Fraport operativ besser, Sonderkosten wg Russland belasten
FRANKFURT (Dow Jones)--Die umfassenden Lockerungen von Reisebeschränkungen lassen Fraport optimistischer in die Zukunft schauen, wenngleich der Konzern wegen einer Sonderbelastung die Prognose für den Konzerngewinn im Gesamtjahr senken muss und im ersten Halbjahr in die Verlustzone gerutscht ist. Gestützt von der steigenden Nachfrage stieg der Konzern-Umsatz im ersten Halbjahr um 66 Prozent auf 1,349 Milliarden Euro, wie Fraport mitteilte.
Seit März spüre Fraport konzernweit einen starken Aufwärtstrend bei den Fluggastzahlen, weil die Menschen wieder reisen können und wollen. Für Frankfurt erwartet das Unternehmen auf Gesamtjahressicht nun zwischen 45 und 50 Millionen Passagiere statt wie bislang 39 bis 46 Millionen.
Das EBITDA lag im Halbjahr mit einem Plus von 21,8 Prozent bei 408,3 Millionen Euro. Die Steigerung fällt im Vergleich zum Umsatz geringer aus, da der EBITDA-Wert des Vorjahres stark durch verschiedene positive Sondereffekte geprägt war. Das EBIT stieg auf 181,9 (Vj 116) Millionen Euro.
Das Finanzergebnis lag im Berichtszeitraum aber deutlich im negativen Bereich mit minus 290,8 Millionen Euro. Wesentlich ist hier der Einmaleffekt aus der nun vollständigen Wertberichtigung der Darlehensforderung von 163,3 Millionen Euro gegenüber der Thalita Trading Ltd, die die Beteiligung an der Betreibergesellschaft des Flughafens in St. Petersburg hält.
Aufgrund der Sanktionsmaßnahmen wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine habe Fraport die Darlehensforderung vollständig wertberichtigt. Deshalb fiel das Konzern-Ergebnis auf minus 53,1 Millionen Euro von plus 15,4 Millionen Euro vor Jahresfrist.
Dank der guten Verkehrsentwicklung erwartet Fraport nun ein Konzern-EBITDA auf Jahressicht von 850 bis 970 Millionen statt wie bislang von 760 bis 880 Millionen Euro. Das EBIT soll nunmehr bei rund 400 bis etwa 520 Millionen Euro liegen statt bei 320 bis rund 440 Millionen Euro).
Aufgrund der vollständigen Wertberichtigung der Darlehensforderung gegenüber Thalita wird die zu Jahresanfang gegebene Prognose des Konzern-Ergebnisses auf circa 0 bis 100 Millionen Euro reduziert. Bislang hatte Fraport hier 50 bis 150 Millionen Euro in Aussicht gestellt.
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August 09, 2022 01:21 ET (05:21 GMT)
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