DJ INTERVIEW/Continental sichert sich schon Chips für 2024
FRANKFURT (Dow Jones)--Angesichts der Versorgungsengpässe bei Halbleitern sichert sich der Automobilzulieferer Continental nun frühzeitig den Chip-Bedarf für die kommenden Jahre. "Wir können nicht davon ausgehen, dass auch im kommenden Jahr alles zu 100 Prozent gelöst ist", sagte Conti-CFO Katja Dürrfeld. "Wir sind aber aktuell sehr aktiv sowohl mit unseren Lieferanten als auch mit Kunden dabei, nicht nur für 2023, sondern sogar schon für 2024 entsprechende Bedarfe zu platzieren, um eine weitere Stabilisierung für uns zu erzielen", ergänzte die Managerin im Gespräch mit Dow Jones Newswires.
Insgesamt bessere sich die Versorgungslage bei dem DAX-Konzern wie in der gesamten Branche schrittweise. Zuversichtlich stimme Conti für das zweite Halbjahr auch der erwartete Anstieg der Fahrzeugproduktion und positive Effekte aus Preisverhandlungen. "Wir haben im zweiten Quartal weitere Abschlüsse mit unseren Kunden erzielt, die eine retrograde Wirkung haben", erklärte Dürrfeld. Zudem liefen weitere Verhandlungen mit Kunden, weshalb Conti auch für das dritte Quartal noch Effekte erwarte.
Angesichts der Sanktionen gegen Russland musste der Konzern im abgelaufenen zweiten Quartal eine Belastung von 75 Millionen Euro auf die Bücher nehmen. Aktuell bewerte Conti die Optionen in dem Land. "Dazu gehört auch ein kontrollierter Rückzug aus Russland", sagte die Managerin. Zu der nun vorgenommen Abschreibung könnte noch mehr kommen. "Insgesamt ist das nicht alles. Je nach Entscheidung wird es weiteren Anpassungsbedarf geben", ergänzte die Managerin.
Das größte Werk von Conti ist ein Reifenwerk in Kaluga, zudem verfügt der Konzern noch über Vertriebsbüros, vor allem in Moskau. In dem Land beschäftigt der Konzern etwa 1.300 Mitarbeiter.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/kla/brb
(END) Dow Jones Newswires
August 09, 2022 04:01 ET (08:01 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.