DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
IW warnt vor Rezession und Verlust hunderttausender Jobs durch hohe Gaspreise
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat vor dem Verlust von hunderttausenden Jobs sowie zweistelligen Inflationsraten durch hohe Gaspreise gewarnt. In einer Studie simulierten die Forscher die Folgen für Arbeitsmarkt und Konjunktur, wenn der Gaspreis im dritten Quartal verglichen mit dem zweiten Quartal um 50 Prozent steigt sowie für den Fall, dass er sich verdoppelt. Grundannahme sind die Folgen des Ukraine-Kriegs, besonders die Energiekrise. Russland hat seitdem seine Rohstofflieferungen drastisch gekürzt, weshalb Importeure teure Alternativen einkaufen müssen, um die Verträge bedienen zu können.
IEA: Hitzewellen in Europa steigern die Ölnachfrage
Die sommerlichen Hitzewellen in Europa und die Verknappung des teuren Erdgases lassen die Nachfrage nach Öl steigen, da die Kraftwerke nach alternativen Brennstoffen suchen, um die steigende Nachfrage nach Strom zu decken. Noch nie dagewesene Temperaturen auf dem gesamten Kontinent haben nach Darstellung der Internationalen Energie-Agentur (IEA) die Stromnetze unerwartet stark belastet und die Nachfrage nach Strom zum Betrieb von Ventilatoren und Klimaanlagen in einer für die Energienachfrage normalerweise ruhigen Zeit in die Höhe getrieben.
Scholz sichert neue Entlastungen wegen hoher Preise zu
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat angesichts der hohen Preissteigerungen weitere Entlastungen zugesichert. "Wir werden alles dafür tun, dass die Bürgerinnen und Bürger durch diese schwierige Zeit kommen", besonders diejenigen, "die ganz wenig haben", sagte Scholz in seiner Sommer-Pressekonferenz in Berlin. Zu Details oder einem Terminplan legte er sich allerdings nicht fest. Klar sei, dass "wir ein Gesamtpaket schnüren müssen, dass alle Bevölkerungsgruppen umfasst", sagte Scholz.
Scholz unterstützt Rückkehr zur Schuldenbremse im kommenden Jahr
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) unterstützt eine Rückkehr zu den Vorgaben der Schuldenbremse im kommenden Jahr. Er befürworte einen Bundeshaushalt, der "für 2023 sich an die Regeln des Grundgesetzes hält" und "nicht von den Ausnahmemöglichkeiten Gebrauch macht", sagte Scholz bei einer Pressekonferenz in Berlin. Er erwarte, dass sich die geplanten weiteren Entlastungen für die Bürgerinnen und Bürger im Rahmen der Schuldenbremse bewältigen lassen.
Scholz rechnet trotz Differenzen mit dem Fortbestand der "Ampel"
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) rechnet trotz der anhaltenden Differenzen innerhalb der Ampel-Koalition mit einem langfristigen Fortbestand des Regierungsbündnisses. Die Koalition werde die vier Jahre der aktuellen Legislaturperiode durchhalten, sagte der Kanzler vor der Bundespressekonferenz in Berlin. "Ich habe sogar eine Perspektive, die darüber hinaus reicht, wie ich schon bei verschiedener Gelegenheit gesagt habe."
Pflegeversicherung bekommt Milliarden-Darlehen des Bundes
Die wegen der Corona-Pandemie in eine finanzielle Schieflage geratene Pflegeversicherung hat ein Milliarden-Darlehen vom Bund bekommen. Das Bundesamt für Soziale Sicherung stellte der Pflegeversicherung 1 Milliarde Euro zur Verfügung, wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilte. Der Betrag sei an den Ausgleichsfonds der sozialen Pflegeversicherung überwiesen worden.
Litauen kündigt erneut Einschränkungen im Güterverkehr nach Kaliningrad an
Litauen hat erneut Einschränkungen im Güterverkehr in die russische Exklave Kaliningrad angekündigt. Wie die litauische Staatsbahn mitteilte, wird der Transit bestimmter russischer Güter ausgesetzt, bei denen eine Obergrenze erreicht wurde. Betroffen seien vor allem Eisen- und Stahlprodukte, Holz, Düngemittel und das Kühlmittel Ethylenglykol. "Wenn die transportierte Menge bestimmter Güter die festgelegten Jahresdurchschnittswerte erreicht, werden die Transportanfragen abgelehnt", erklärte die Bahn.
Ukraine vereinbart zweijähriges Schuldenmoratorium mit Gläubigern
Die Ukraine hat mit einem großen Teil ihrer Gläubiger ein zweijähriges Schuldenmoratorium vereinbart. Wie Regierungschef Denys Schmyhal mitteilte, muss die Ukraine bis 2024 keine Zinsen und Tilgungen auf Auslandsschulden in Höhe von 20 Milliarden Dollar zahlen. Das Moratorium ermögliche der Ukraine, ihre finanzielle und wirtschaftliche Stabilität aufrechtzuerhalten und zu stärken, erklärte Schmyhal im Onlinedienst Twitter. Wie das ukrainische Finanzministerium mitteilte, haben 75 Prozent der Kreditgeber der Ukraine dem Moratorium zugestimmt. Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Japan und die USA hatten bereits im Juli einen Zahlungsaufschub für die Ukraine beschlossen.
+++ Konjunkturdaten +++
Mexiko Industrieproduktion Juni +0,1% gg Vormonat
Mexiko Industrieproduktion Juni +3,8% (PROG: +3,5%) gg Vj
DJG/DJN/AFP/apo
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August 11, 2022 07:30 ET (11:30 GMT)
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