DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Euroraum-BIP steigt im 2Q etwas weniger als erwartet
Das Wirtschaftswachstum im Euroraum hat sich im zweiten Quartal nicht ganz so deutlich wie bisher angenommen beschleunigt. Wie Eurostat in zweiter Veröffentlichung mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,6 Prozent, nachdem es im ersten Quartal um 0,5 Prozent zugelegt hatte. Das Niveau des Vorjahresquartals wurde damit um 3,9 (erste Veröffentlichung: 4,0) Prozent überschritten.
Landesregierung in Nordrhein-Westfalen rechnet wegen Dürre mit Ernteeinbußen
Das anhaltend heiße und sonnige Wetter wird laut Landesregierung in Nordrhein-Westfalen zu Ernteeinbußen führen. "Die anhaltende Dürre hat schon jetzt absehbare Auswirkungen auf erwartete Erträge der im Herbst zur Ernte anstehenden Früchte", sagte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums der Rheinischen Post. Betroffen sei neben Kartoffeln, Zuckerrüben und Mais auch das Grünland.
Energieversorger im Südwesten Chinas kündigt wegen Dürre Stromausfälle an
Im Südwesten Chinas hat ein Energieversorger wegen der anhaltenden Dürre Stromausfälle angekündigt: Die rund 5,4 Millionen Einwohner der Stadt Dazhou müssten sich am Mittwoch auf bis zu dreistündige Unterbrechungen einstellen, berichtete eine Online-Zeitung in Shanghai unter Berufung auf das Unternehmen Dazhou Electric Power Group. Die Region bezieht ihren Strom vor allem aus Wasserkraft - der Pegel in vielen Stauseen ist wegen der Hitze stark gesunken.
Fachkräfte fehlen vor allem in Gastronomie und Tourismus in Bayern
Der Personalmangel in der Gastronomie und im Tourismus ist groß: Die Zahl der offenen Stellen, die nicht mit passend qualifizierten Arbeitslosen besetzt werden könnten, lag im Juni bei rund 7.600. Laut einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) haben Betriebe in Nordrhein-Westfalen und in Großstädten am wenigsten Probleme - am schwierigsten ist die Suche nach geeignetem Personal mancherorts in Bayern.
Nahles: Können uns bisherige Form des Wirtschaftens nicht mehr leisten
Die neue Vorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, sieht in der Energiekrise auch eine Chance: Sie könne dazu führen, dass Arbeit nachhaltiger werde, weil die Kosten der Energie internalisiert würden, sagte Nahles der Wochenzeitung Die Zeit. "Wenn Sie mich fragen, ob unser Planet sich diese Form der Arbeit und des Wirtschaftens weiterhin leisten kann, sage ich: Nein", fuhr Nahles fort. "Wir haben in dieser Phase des Kapitalismus energetische Kosten und Nachhaltigkeitsprobleme externalisiert." Das müsse anders werden. Eine "Null-Wachstums-Strategie" werde aber nicht funktionieren.
VCI: Forschungsetats der Branche wachsen nicht mehr
Die chemisch-pharmazeutische Industrie spart angesichts der aktuellen Herausforderungen an der Forschung. Die Branche investierte 2021 rund 13,2 Milliarden Euro in Forschung- und Entwicklung (FuE), wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) mitteilte. Das war ein Rückgang von 13,7 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Die Unternehmen konnten zwar verschobene Projekte nachholen, das Niveau des Jahres 2019 wurde aber noch nicht wieder erreicht. Auch im laufenden Jahr 2022 erwartet der Branchenverband keine Ausweitung der FuE-Ausgaben.
Portugiesen sowie Italiener und Deutsche sehen größte Bedrohung im Klimawandel
Portugiesen, Italiener und Deutsche nehmen einer weltweiten Umfrage zufolge den Klimawandel am ehesten als größte Bedrohung wahr. In allen drei Ländern sagen jeweils mehr als 70 Prozent, dass dies die größte Bedrohung der Menschheit sei, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Yougov hervorgeht.
Studie: Sachsen und Bayern haben beste Bildungssysteme
Einer Studie zufolge haben Sachsen und Bayern in Deutschland die besten Bildungssysteme. Dabei liegt Sachsen mit einem leichten Vorsprung vorn, wie die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) am Mittwoch in Berlin mitteilte. Diese hatte das Köllner Institut der deutschen Wirtschaft (IW) damit beauftragt, die Bildungssysteme der 16 Bundesländer zu analysieren und zu bewerten. Die Studienautoren untersuchten jeweils 13 Bereiche, darunter unter anderem die Schulqualität, die Betreuungsbedingungen, die Forschungsorientierung und die Digitalisierung.
Israel weist Abbas' Holocaust-Vergleich im Bundeskanzleramt entschieden zurück
Die israelische Regierung hat den von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas bei einer Pressekonferenz in Berlin gezogenen Holocaust-Vergleich scharf zurückgewiesen. Dass Abbas Israel vorgeworfen habe, "'50 Holocausts' begangen zu haben, während er auf deutschem Boden ist, ist nicht nur eine moralische Schande, sondern eine monströse Lüge", erklärte der israelische Regierungschef Jair Lapid am Mittwoch. "Die Geschichte wird ihm niemals verzeihen."
Zentralrat der Juden kritisiert Scholz' Verhalten bei Holocaust-Vergleich von Abbas
Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat das Verhalten von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach dem Holocaust-Vergleich von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas als "skandalös" kritisiert. "Solche Äußerungen dürfen nicht unkommentiert stehen gelassen werden", erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster am Mittwoch mit Blick auf die Behauptung von Abbas, Israel habe seit 1947 "50 Massaker, 50 Holocausts" an Palästinensern begangen.
Abbas relativiert seinen Holocaust-Vergleich im Berliner Kanzleramt
Nach der massiven Empörung über den Holocaust-Vergleich von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas bei seinem Berlin-Besuch hat dieser seine Äußerungen relativiert. Er habe mit seinen Äußerungen am Dienstag im Bundeskanzleramt "nicht beabsichtigt, die Einzigartigkeit des Holocaust zu bestreiten, der sich vergangenes Jahrhundert ereignet hat", erklärte Abbas am Mittwoch. Zugleich verurteilte er den Massenmord an den europäischen Juden durch das NS-Regime "auf das Schärfste".
Scholz bedauert Schweigen nach Holocaust-Relativierung von Abbas
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich unglücklich darüber gezeigt, dass er auf die Holocaust-Relativierung des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas bei einer gemeinsamen Pressekonferenz nicht sofort reagiert hat. "Der Bundeskanzler bedauert es, dass er auf der besagten Pressekonferenz gestern Nachmittag nicht ein zweites Mal intervenieren und direkt auf die Anwürfe anders reagieren konnte", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin. Scholz habe dies dann allerdings "sehr schnell im Nachgang an die Pressekonferenz getan".
USA
MBA Market Index Woche per 12. Aug -2,3% auf 273,3 (Vorwoche: 279,8)
MBA Purchase Index Woche per 12. Aug -0,8% auf 203,8 (Vorwoche: 205,4)
MBA Refinance Index Woche per 12. Aug -5,4% auf 627,1 (Vorwoche: 662,9)
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/hab
(END) Dow Jones Newswires
August 17, 2022 07:30 ET (11:30 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.