DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Euroraum-Inflation steigt im Juli wie erwartet auf 8,9 Prozent
Der Inflationsdruck im Euroraum hat im Juli wie erwartet zugenommen. Wie Eurostat in zweiter Veröffentlichung mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent und lagen um 8,9 (Juni: 8,6) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak) sanken um 0,2 Prozent auf Monatssicht, aber stiegen auf Jahressicht um 4,0 (3,7) Prozent. Eurostat bestätigte damit wie erwartet die Ergebnisse der ersten Veröffentlichung.
Norges Bank: Zinsen könnten schneller als zuletzt signalisiert steigen
Die norwegische Zentralbank hat ihren Leitzins wie erwartet um 50 Basispunkte auf 1,75 Prozent angehoben und zugleich eine Verschärfung ihres geldpolitischen Kurses angekündigt. Wie sie in ihrer geldpolitischen Erklärung mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise zuletzt stärker als erwartet und auf breiter Front, wodurch die Inflation für längere Zeit erhöht bleiben könnte. "Dies deutet auf eine schnellere Anhebung des Leitzinses hin als im Juni prognostiziert", heißt es in dem Statement weiter.
Bundesregierung senkt Mehrwertsteuer auf Gasverbrauch auf 7%
Die Bundesregierung will die Mehrwertsteuer auf den gesamten Gasverbrauch absenken. Sie soll dann zeitlich befristet statt 19 Prozent nur 7 Prozent betragen, wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Donnerstag in Berlin ankündigte. Zudem bekräftigte der Kanzler die Ankündigung weiterer Entlastungen. "Die Bundesregierung hat deshalb heute entschieden, die Mehrwertsteuer auf Gasverbrauch zeitlich befristet auf sieben Prozent abzusenken", sagte Scholz. "Mit diesem Schritt entlasten wir die Gaskunden insgesamt deutlich stärker als die Mehrbelastung, die durch die Gasumlage entsteht", fügte er hinzu. Weitere Entlastungsmaßnahmen sollten noch in der Koalition besprochen werden.
DIHK-Umfrage: Vier von zehn Ausbildungsplätzen bleiben 2021 unbesetzt
Hotels und Bäckereien, Speditionen und Industriebetriebe: Noch nie war es für die Betriebe in Deutschland schwieriger, geeignete Auszubildende zu finden. Im vergangenen Jahr betrug der Anteil der Firmen, die nicht für alle offene Stellen einen Azubi fanden, 42 Prozent, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage des DIHK zeigt. Das sei ein "Allzeithoch".
Medizintourismus nach Deutschland wegen Pandemie eingebrochen
Der Medizintourismus nach Deutschland ist wegen der Coronapandemie eingebrochen. Im Jahr 2020 ließen sich 65.586 Patientinnen und Patienten aus dem Ausland stationär in Deutschland behandeln, das waren rund ein Drittel weniger als im Vorjahr, wie die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg am Donnerstag in ihrer jährlichen Statistik berichtete. 2019 hatte die Zahl der Medizintouristen bei gut 97.300 gelegen.
Knapp ein Viertel der Deutschen sorgt wegen hoher Inflation weniger fürs Alter vor
Knapp ein Viertel der Menschen in Deutschland stellt die eigene Altersvorsorge aufgrund der hohen Inflation vorläufig zurück. In einer Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) sagten 23 Prozent, sie hätten Einzahlungen in vorhandene Sparverträge eingestellt. 51 Prozent gaben an, sie sähen sich bisher nicht dazu gezwungen.
Kommunen erwarten Milliardendefizit für 2022
Die Kommunen erwarten für das laufende Jahr ein Defizit von 5,8 Milliarden Euro. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten gemeinsamen Prognose der kommunalen Spitzenverbände für die Zeit bis 2025 hervor. Auch für 2023 sind die Aussichten demnach düster, erklärten der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund.
Bundesverfassungsgericht billigt Masernimpfpflicht in Kitas und Schulen endgültig
Das Bundesverfassungsgericht hat die seit März 2020 geltende Masernimpfpflicht in Kitas und Schulen endgültig gebilligt. Wie das Gericht am Donnerstag in Karlsruhe bekanntgab, lehnte es mehrere dagegen gerichtete Verfassungsbeschwerden von Eltern ungeimpfter Kitakinder als unbegründet ab. Bereits im Mai 2020 hatte es die Impfpflicht in einem vorgeschalteten Eilverfahren vorläufig bestätigt.
Mehr als 20 Tote bei Sprengstoffanschlag in Moschee in Kabul
Bei einem Sprengstoffanschlag in einer gut besuchten Moschee in Kabul sind mindestens 21 Menschen getötet worden. 33 weitere Moscheebesucher wurden nach Polizeiangaben bei der Detonation am Mittwoch während des Abendgebets verletzt. Laut Polizeisprecher Chalid Sadran war in dem Gebäude ein Sprengsatz explodiert. Zunächst übernahm keine Gruppierung die Verantwortung für den Anschlag.
PILIPPINEN
Zentralbank erhöht Leitzins um 50 Basispunkte
Zentralbank ändert Ausleihesatz auf 4,25% von 3,75%
Zentralbank ändert Einlagensatz auf 3,75% von 3,25%
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August 18, 2022 07:33 ET (11:33 GMT)
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