DJ MARKT USA/Dow & Co weiter abwärts erwartet
Nach einem schwachen Börsenstart sieht es vorbörslich am Montag für die Wall Street aus. Die Futures der großen Indizes liegen bis zu 1,6 Prozent im Minus und folgen damit der Abwärtstendenz in Europa. Am Ende des Tages könnte damit bereits das vierte Minus in Folge stehen. Marktteilnehmer verweisen auf eine Reihe stimmungseintrübender Faktoren, insbesondere geldpolitischerseits, aber auch von Seiten der Markttechnik und saisonalen Muster am Aktienmarkt, nachdem einige Indizes seit ihren Tiefs Mitte Juli um über 19 Prozent zugelegt hatten.
Spekulationen, dass der Inflationshöhepunkt in den USA gesehen worden sein dürfte und deswegen die US-Notenbanker in ihrem Zinserhöhungsprozess einen Gang zurückschalten könnten, hatten die Zwischenrally ausgelöst. Zuletzt kamen aber aus Kreisen der US-Notenbanker diesbezüglich andere Signale, wonach weiter alles getan werden müsse, die Inflation einzudämmen. Bei dem im späteren Wochenverlauf beginnenden jährlichen Notenbankertreffen in Jackson Hole dürfte sich an diesem Tonlaut kaum etwas ändern, heißt es nun ernüchtert am Markt.
Dazu passt, dass sich die zehnjährigen US-Marktzinsen nach einem Rücksetzer inzwischen wieder der 3-Prozent-Marke nähern. Entsprechend tummeln sich die Teilnehmer am Aktienmarkt weiter auf der Verkäuferseite.
Eher beunruhigend wirkt zudem für viele Akteure, dass im für die Weltkonjunktur so wichtigen China ein weiteres Mal Leitzinssätze gesenkt wurden, um die durch eine Immobilienkrise und die strikte Corona-Politik geschwächte Wirtschaft zu stützen. Und weil der Gaspreis in Europa auf neue Hochs klettert, steigt dort die Gefahr einer Rezession in den kommenden Monaten.
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August 22, 2022 06:16 ET (10:16 GMT)
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