BERLIN (dpa-AFX) - Der Verband der Automobilindustrie lehnt eine Reform der Besteuerung von Dienstwagen ab. VDA-Präsidentin Hildegard Müller sagte am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur: "Dienstwagen sind ein ganz wichtiger Treiber, um moderne, sichere und saubere Autos auf den Straßen zu haben. Weil es für Unternehmen und Mitarbeiter attraktiv ist, regelmäßig neue Fahrzeuge zu bestellen, gehen diese wenige Jahre später als Gebrauchtwagen in den Markt."
Müller weiter: "Gerade auf dem Weg in die Elektromobilität wäre es ein großer Fehler an der Dienstwagensteuer zu drehen. Ein großer Vorteil für alle Verbraucher und den Klimaschutz: Die neuen Modelle sind sparsamer und effizienter als die vorherigen." Ein großer Teil der Dienstwagen seien Mittelklassewagen. "Wer die Dienstwagenbesteuerung abschaffen will, schadet der Umwelt und den Bürgerinnen und Bürgern."
Im Streit zwischen Grünen und FDP um die Besteuerung von Dienstwagen hat die Grünen-Fraktionsspitze einen Kompromiss vorgeschlagen. Die Pauschalbesteuerung, das sogenannte Dienstwagenprivileg, solle zwar nicht gestrichen, aber stärker an den CO2-Ausstoß des Fahrzeugs gekoppelt werden, sagte Fraktionschefin Katharina Dröge dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatte sich zuvor gegen den Vorschlag der Grünen gestemmt, die pauschale Versteuerung von Dienstwagen zu beschneiden, um einen Nachfolger für das 9-Euro-Ticket zu finanzieren. Das Bundesfinanzministerium wies den neuen Vorschlag am Dienstag zurück./hoe/DP/ngu