DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18:32)
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 3.652,52 -0,16% -15,03% Stoxx50 3.637,06 -0,50% -4,75% DAX 13.194,23 -0,27% -16,94% FTSE 7.488,11 -0,61% +2,25% CAC 6.362,02 -0,26% -11,06% DJIA 32.872,54 -0,58% -9,54% S&P-500 4.125,65 -0,30% -13,44% Nasdaq-Comp. 12.370,61 -0,09% -20,93% Nasdaq-100 12.875,42 -0,12% -21,11% Nikkei-225 28.452,75 -1,19% -1,18% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 150,91 -32 *zu Vortag
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 93,37 90,36 +3,3% +3,01 +31,6% Brent/ICE 99,44 96,48 +3,1% +2,96 +33,5% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 260,00 276,75 -6,1% -16,75 +324,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.749,13 1.736,31 +0,7% +12,82 -4,4% Silber (Spot) 19,15 19,04 +0,6% +0,11 -17,9% Platin (Spot) 887,23 879,33 +0,9% +7,91 -8,6% Kupfer-Future 3,69 3,65 +1,0% +0,04 -16,7% YTD zu Vortagsschluss
Beim europäischen Gaspreis kam es nach dem neuerlichen starken Aufwärtschub am Montag zu einer Gegenbewegung um rund 4 Prozent. Die Ölpreise legten dagegen im Verlauf stärker zu. Saudi-Arabien und einige seiner ölproduzierenden Verbündeten haben eine Drosselung der Rohölproduktion vorgeschlagen und damit die USA enttäuscht. US-Vertreter waren nach dem ersten Treffen von US-Präsident Biden mit Kronprinz Mohammed bin Salman davon ausgegangen, dass das Königreich zur Abkühlung des Ölmarktes beitragen würde. Andere Marktteilnehmer brachten die höheren Ölpreise auch in Zusammenhang mit dem stark gestiegenen Gaspreis.
FINANZMARKT USA
Behauptet - Etwas Unterstützung kommt von schwachen Konjunkturdaten, weil sie zaghafte Hoffnungen wecken, dass die US-Notenbank bei ihren Zinserhöhungen das Tempo etwas drosselt. Die Blicke sind umso mehr auf den Wochenausklang gerichtet, wenn das jährliche Notenbankertreffen in Jackson Hole stattfindet und außerdem von der Notenbank stark beachtete neue Preisdaten aus den USA anstehen. Insofern dürfte das Geschehen zunehmend von Abwarten bestimmt werden. Die Zehnjahresrendite, die am Vortag wieder auf über 3 Prozent gestiegen war, sinkt in Reaktion auf die Daten zeitweise unter diese Marke. Auch wenn die schwachen Wirtschaftsdaten Zinssorgen etwas lindern - die Ängste vor einer Rezession, mutmaßlich ausgehend von Europa als Folge der dortigen Gasversorgungskrise, bestehen fort. Zoom Video Communications knicken um 15 Prozent ein, nachdem der Videokommunikationsanbieter seine Prognose gesenkt hat. Bei Palo Alto Networks (+10,7%) kommen Zahlen und Ausblick dagegen gut an. Der Spezialist für Cybersicherheit kündigte zudem einen Aktiensplit an und weitet sein Aktienrückkaufprogramm aus. Der Kaufhausbetreiber Macy's schnitt im zweiten Quartal zwar besser als erwartet ab, senkte aber die Jahresprognose. Der Kurs steigt um rund 6 Prozent. Dick's Sporting Goods verbessern sich um 2,8 Prozent. Der Sportartikelhändler hat seine guten Quartalszahlen mit einem erhöhten Ausblick flankiert.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Knapp behauptet - Von den Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone am Vormittag kamen kaum Impulse, sie fielen insgesamt durchwachsen aus, teils unter und teils über den Erwartungen. Für etwas Entspannung sorgte der zurückkommende Gaspreis nach der Hausse vom Vortag. Dafür legten nun die Ölpreise stark zu. Am Nachmittag sorgten dann schwache Einkaufsmanagerdaten aus den USA an der Wall Street für leicht nachgebende Kurse, was sich auf Europa übertrug. Am Anleihemarkt ging der Anstieg der Renditen in Erwartung steigender Leitzinsen weiter, wenn auch nicht ganz so rasant wie zuletzt. Am Aktienmarkt lagen vor dem Hintergrund der Energiekrise erneut Öl- und Gaswerte (+3,1%) sowie Rohstoffaktien (+2,4%) an der Spitze. Autoaktien zeigten sich nach dem deutlichen Vortagesminus um 1,1 Prozent erholt. Am Ende rangierten die vortags noch stabilen Pharmaaktien (-1,7%). Auch die als defensiv geltenden Lebensmittelwerte (-1,2%) gaben nach. Weiter abwärts ging es für Shop Apotheke (-6,4%) und auch die Aktie des Schweizer Konkurrenten Zur Rose (-6,7%). Hintergrund war die Nachricht, dass sich die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein aus der E-Rezept-Testphase zurückzieht, die eigentlich am 1. September beginnen sollte.
DEVISEN
zuletzt +/- % Di, 7:45 Uhr Mo, 18:07 % YTD EUR/USD 0,9973 +0,3% 0,9921 0,9937 -12,3% EUR/JPY 136,02 -0,5% 136,18 136,70 +3,9% EUR/CHF 0,9611 +0,3% 0,9571 1,0361 -7,4% EUR/GBP 0,8423 -0,3% 0,8441 0,8452 +0,2% USD/JPY 136,38 -0,8% 137,23 137,55 +18,5% GBP/USD 1,1841 +0,6% 1,1753 1,1756 -12,5% USD/CNH (Offshore) 6,8509 -0,2% 6,8691 6,8730 +7,8% Bitcoin BTC/USD 21.367,16 +1,3% 21.025,97 21.389,61 -53,8% YTD zu Vortagsschluss
Der Dollar verteidigte zunächst die jüngsten Gewinne weitgehend. Am Nachmittag geriet er aber unter Druck, nachdem neue Einkaufsmanagerindizes aus den USA die Erwartungen teils deutlich verfehlt hatten. Dazu sind auch neue Immobiliendaten enttäuschend ausgefallen. Der Euro schaffte es wieder über die Parität, von frühen Tagestiefs bei 0,99 Dollar. Hinter der Bewegung dürften Überlegungen stehen, dass die US-Notenbank wegen der schwachen Konjunkturdaten möglicherweise doch von ihrem ganz straffen Zinserhöhungskurs etwas abweichen könnte. Dazu passend sanken in den USA die Marktzinsen deutlich.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Schwach - Händler sprachen von einer ungünstigen Kombination aus Konjunktur- und Zinsängsten - getrieben durch die viel zu hohe Inflation. Es setze sich immer deutlicher die Annahme durch, dass die US-Notenbank auf dem Weg geldpolitischer Straffungen unbeirrt voranschreiten werde. Auch andere Notenbanken drehen weiter an der Zinsschraube. So dürfte die südkoreanische Notenbank am Donnerstag die Leitzinsen um weitere 25 Basispunkte anheben. Eher weiter für Verunsicherung sorgte, dass China nach zwei Zinssenkungen binnen einer Woche die Staatsbanken nun auch noch zur Unterstützung der Wirtschaft mittels einer verstärkten Kreditvergabe aufgefordert hat. In Seoul zeigten sich Anleger auch besorgt über die geopolitischen Spannungen angesichts der Großmanöver zwischen dem US-Militär und den lokalen Streitkräften. Man wisse nicht, wie der Norden reagiere, hieß es. Der Kurs des Luftfahrtzulieferers Hanwha Aerospace zogen um 3 Prozent an - beflügelt von einem Großauftrag.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
CONTINENTAL
Moody's hat den Ausblick auf stabil von negativ erhöht. Das Langfrist-Rating wurde mit Baa2 bestätigt.
MERCEDES/VW
haben wollen angesichts des Elektroautobooms bei der Rohstoffbeschaffung für Batterien mit der kanadischen Regierung zusammenarbeiten.
EON/UNIPER
wollen in großen Mengen grünen Ammoniak aus Kanada importieren. Beide Unternehmen haben dafür jeweils Absichtserklärungen mit der kanadischen Everwinds Fuels Company unterzeichnet.
GK SOFTWARE
hat den Wachstumskurs im ersten Halbjahr fortgesetzt. Neben steigenden Cloud-Umsätzen und einem ausgezeichneten Geschäft mit Bestandskunden trug laut GK die Entscheidung eines sehr großen internationalen Einzelhändlers für die Kassensoftware CLOUD4Retail zum Umsatzanstieg bei.
DR. HÖNLE
besetzt die neu geschaffene Position eines Vorstandsvorsitzenden ab dem 1. September zunächst in Doppelfunktion mit dem bisherigen Finanzvorstand und Interimschef Norbert Haimerl.
SÜDZUCKER
hat einen Nachfolger für das scheidende Vorstandsmitglied Thomas Kirchberg gefunden. Hans-Peter Gai wird zum 1. November für drei Jahre in den Vorstand berufen.
TUI
hat seine Ziele für die Reduktion der Emissionen eigener Flugzeuge, Kreuzfahrtschiffe und Hotels bei der Nichtregierungsorganisation Science Based Targets Initiative (SBTi) eingereicht, um diese wissenschaftlich überprüfen zu lassen.
CELONIS
hat sich weitere Mittel in Höhe von 1 Milliarde Dollar gesichert. Die Bewertung des Software-Start-ups, das als das wertvollste Deutschlands gilt, steigt damit nach Angaben des Unternehmens auf knapp 13 Milliarden Dollar.
INTEL
hat eine ungewöhnliche, 30 Milliarden Dollar schwere Finanzierungspartnerschaft mit dem kanadischen Vermögensverwalter Brookfield geschlossen, um Expansionspläne zu finanzieren.
LAMBORGHINI
kann sich über mangelnde Nachfrage nicht beklagen. Die Bestellungen für einen Luxuswagen reichten aktuell bis Anfang 2024. Es gebe mehr und mehr Kunden, die einen Lamborghini wollten. Im ersten Halbjahr stellte das Unternehmen 5.090 Stück her.
MEDTRONIC
hat in seinem ersten Geschäftsquartal 2022/23 trotz eines Umsatzrückgangs über ein Fünftel mehr verdient und die Markterwartungen übertroffen.
Der ehemalige Sicherheitschef von Twitter wirft dem Online-Netzwerk die Vertuschung von Sicherheitslücken vor.
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August 23, 2022 12:32 ET (16:32 GMT)
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